„There’s a difference between really loving someone and loving the idea of her.“
„Love makes you want to be a better man […] real love, also gives you permission to just be the man you are.“
Gillian Flynns Buch Gone Girl ist ein Pageturner. Es fiel mir sehr schwer, das Buch zur Seite zu legen. Man findet hier eine unterhaltsam geschrieben Geschichte mit unvorhersehbaren Wendungen des Plots.
Die Geschichte beginnt mit dem Verschwinden von Amy Elliott, Nick Dunnes Ehefrau. Es ist der fünfte Hochzeitstag, an welchem Amy verschwindet. Nick erfährt von einem Nachbarn, dass die Haustür offen steht, und so fährt er nach Hause um nach dem Rechten zu sehen. Dort findet er eine demolierte Einrichtung vor, von seiner Frau keine Spur. Sofort schaltet er die Polizei ein und gerät kurz darauf selbst ins Visier der Ermittler. Während die Polizei ermittelt, wird eine Suchaktion nach der verschwundenen Ehefrau eingeleitet.
Erzählt wird aus zwei unterschiedlichen Perspektiven. Zum Einen aus der Sicht des Ehemannes Nick, also als Ich-Erzähler. Er berichtet die Geschehnisse aus der Gegenwart. Die zweite Erzählperspektive ist die der verschwundenen Ehefrau Amy. Auch sie berichtet aus der Ich-Perspektive, allerdings werden hier Tagebucheinträge aus der Vergangenheit in die Erzählung Nicks eingestreut. Die beiden Perspektiven wechseln sich stetig ab. Durch die verschiedenen Berichte der Protagonisten wechselt die Sympathie des Lesers vom einem zum Anderen Erzähler und es wird nach und nach deutlich, dass diese von außen perfekte Beziehung gar nicht so perfekt war.
Es handelt sich weder um einen Thriller, noch um einen Krimi. Vielmehr wird hier eine Art Psychographie der Ehe zwischen Nick und Amy entworfen. Der Erzählstil ist leicht verständlich, die Erzählungen lassen sich flüssig lesen und fesseln einen immer wieder. Beim Leser hinterlässt diese Geschichte und deren Wendungen ungute Gefühle, was für den Erzählstil spricht. Dennoch blieb für mich die Geschichte relativ abstrakt. Beide Protagonisten stellen ihre Seite zwar plausibel dar, sie selbst sind aber dennoch schwer zu begreifen und ihre Handlungen oftmals nicht nachvollziehbar.
Der Ausgang der Geschichte ist definitiv nicht vorhersehbar und ohne viel verraten zu wollen, ist er zum Einen schwer nachvollziehbar und zum anderen für den Leser eher unbefriedigend. Alles in allem handelt es sich aber endlich mal wieder um ein ungewöhnliches Ende. wer ein Hollywood Ende sucht, wird es hier nicht finden. Ian McEvans Abbitte lässt grüßen.
2014 wurde das Buch verfilmt. Leider konnte ich mir den Film bisher nicht ansehen. Aber er ist fest vorgemerkt. Ich bin gespannt, wie die Atmosphäre des Buches umgesetzt wurde.
Abschließend kann ich dieses Buch nur empfehlen, wer Unterhaltung sucht, wird sie finden. Wer ungewöhnliche Wendungen des Plots mag, wird auf seine Kosten kommen. Wer gerne auch einmal eine Alternative zu den gewöhnlichen Happy Ends liest, wird nicht enttäuscht werden.
Die deutsche Ausgabe erschien unter dem Titel Gone Girl – Das perfekte Opfer bei Fischer Taschenbuch.
* Leider habe ich die Seitenzahl nicht mehr parat, sodass ich keine korrekte Quellenangabe machen kann. Die Zitate stammen aus der Originalausgabe erschienen bei Phoenix Paperback 2013.