Cover-Bild Eine irische Familiengeschichte
19,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Argon
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 26.03.2019
  • ISBN: 9783839817162
Graham Norton

Eine irische Familiengeschichte

Charly Hübner (Sprecher), Silke Jellinghaus (Übersetzer)

In Irland können sie Geschichten erzählen – und Geheimnisse bewahren
Elizabeth Keane kehrt nach vielen Jahren in die irische Heimat zurück. Ihre Mutter ist gestorben, Elizabeth muss den Haushalt auflösen. Gern kommt sie nicht zurück; die Enge des Örtchens Buncarragh hat sie damals in die Flucht getrieben, nach New York, wo das Glück auch nicht auf sie wartete. Schnell hat der Trübsinn der Heimat sie eingeholt, die Sprachlosigkeit, die über allem hängt. Auch ihre Mutter Patricia hatte als junge Frau den Ausbruch gesucht, mit einem Mann, den keiner je zu Gesicht bekam. Monate später war sie zurückgekehrt. Ohne Bräutigam, wortlos und mit einem Säugling im Arm. Wer ihr Vater war, hat Elizabeth nie erfahren. Doch dann findet sie unter den Hinterlassenschaften ihrer Mutter ein Bündel Briefe, handgeschrieben und bebend vor Worten der Liebe. Elizabeth macht sich auf die Suche …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.05.2019

Spannende Ahnenforschung in Irland

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Das Hörbuch „Eine irische Familiengeschichte“ von Graham Norton erschien am 26.03.2019 im Argon Verlag und wird von Charly Hübner gelesen.
Elisabeth Keane besucht nach vielen Jahren der Abwesenheit ihre ...

Das Hörbuch „Eine irische Familiengeschichte“ von Graham Norton erschien am 26.03.2019 im Argon Verlag und wird von Charly Hübner gelesen.
Elisabeth Keane besucht nach vielen Jahren der Abwesenheit ihre irische Heimat, genauer gesagt den kleinen Ort Buncarragh, um den Haushalt ihrer verstorbenen Mutter aufzulösen. Dort angekommen erinnert sie sich sofort daran, was sie damals aus der Enge des Örtchens getrieben hatte, aber auch an das Leben mit ihrer Mutter Patricia. Auch diese hatte einmal Buncarragh verlassen, war aber zurückkehrt – mit einem Säugling auf dem Arm, doch ohne Mann. Als Elisabeth jetzt handgeschriebene Briefe unter den Hinterlassenschaften ihrer Mutter findet – glühende Liebesbriefe – beginnt sie nachzuforschen. Wird sie nun erfahren, wer ihr Vater ist und was damals geschah?
Elisabeth Keane ist eine normale Frau wie du und ich mit einem fast erwachsenen Sohn und gerade das, macht es dem Zuhörer so leicht, sich in die Geschichte hineinziehen zu lassen. Charly Hübner versteht es wunderbar, fesselnd vorzutragen und so erlebt man die Gegenwart mit Elisabeth genauso spannend wie die Vergangenheit mit Patricia. Eine Familiengeschichte, die für Elisabeth manch Überraschung bereit hält und zu ganz neuen Erkenntnissen führt. Aber auch die Zukunft macht es ihr nicht einfach. Sie wird vor schwere Entscheidungen gestellt – so wie ihre Mutter in der Vergangenheit.
Am Anfang war ich verwirrt vom Wechsel aus Gegenwart und Vergangenheit, aber dann hat es mir sehr gefallen. Es lockert die Geschichte wunderbar auf und macht es auch sehr spannend, denn es gab Passagen, da wollte ich unbedingt wissen, wie es nun in der Vergangenheit weitergeht und hätte den Sprung in die Gegenwart am liebsten noch nicht gemacht, doch diese kleinen Geduldsproben haben dem Spaß keinen Abbruch getan. Wer genau zuhört, wird bestimmt einiges ahnen oder kombinieren können, wie es weitergehen könnte, aber es wird dennoch viele Überraschungen geben. Besonders gefallen hat mir das wirklich gute Ende. Es passte einfach und war ein stimmiger und gelungener Abschluss.
Es hat Spaß gemacht, fast die irische Luft riechen zu können bei Zuhören und ich habe jede CD genossen. Mit Charly Hübner wurde genau der richtige Sprecher gewählt.
Für Freunde spannender Familiengeschichten kann ich das Buch nur empfehlen. Ich bin sicher, sie werden nicht mehr aufhören können zu hören.

Veröffentlicht am 11.05.2019

Ein Highlight des Jahres für mich

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Cover / Artwork / Aufbau des Hörbuchs

Das Cover zeigt die irische Küste mit ein paar vereinzelt stehenden Häusern. Der Schriftzug ist in einem dunklen Rotton und in schwarz gehalten, wohingegen die Faltung ...

Cover / Artwork / Aufbau des Hörbuchs



Das Cover zeigt die irische Küste mit ein paar vereinzelt stehenden Häusern. Der Schriftzug ist in einem dunklen Rotton und in schwarz gehalten, wohingegen die Faltung in einem typischen irisch-grün hervorsticht. Der Sprecher der 7 CDs ist Charly Hübner, der mir anfangs nicht so gut gefallen hat, da es mir ein wenig zu monoton erschien, im Laufe des Buches jedoch habe ich festgestellt, dass er die Geschichte ganz hervorragend erzählt und ich ihm wirklich sehr gerne zugehört habe.



Inhalt



Die Geschichte selbst wird in zwei Rahmengeschichten präsentiert – zunächst haben wir Elizabeth, die nach dem Tod der Mutter aus New York nach Irland zurückkehrt, um die Hinterlassenschaften zu ordnen, dann Patricia, ihre Mutter, in jungen Jahren. Im Verlaufe des Buches stellt sich heraus, dass das was Elizabeth über ihre Vergangenheit weiß, nur ein Bruchteil dessen ist, was wirklich geschehen ist. Wer ist sie wirklich? Als Elizabeth unter den Sachen ihrer Mutter alte Briefe findet, stößt sie unerwartet auf eine Spur in ihre eigene Vergangenheit und beginnt, ihren Aufenthalt zu nutzen um herauszufinden, warum sie so wenig weiß von ihrer Vergangenheit.



Fazit



Wie oben schon erwähnt hatte ich zu Beginn Schwierigkeiten mit der Stimme des Sprechers, was sich aber sehr schnell gelegt hat. Das liegt aber auch an der wirklich sehr spannenden Geschichte. Jedes Kapitel hat eine neue Facette der Vergangenheit enthüllt, so dass man die CDs sehr schnell hören konnte. Was mir besonders gut gefallen hat sind zwei Dinge: zum einen habe ich gerade während der ersten CDs viele Fragen gehabt – warum hat ein Charakter so gehandelt, was sind die Hintergründe, etc. Diese werden vollständig beantwortet und zwar nicht durch stundenlange Erläuterungen des Erzählers, sondern durch die Handlungen, Beschreibungen der Gestik und Mimik der Charaktere.

Das Zweite was mir sehr gut gefallen hat ist, dass das Buch in meinen Augen absolut keine Längen hat. Man fängt an es zu hören, fühlt mal mit dem einen, mal mit dem anderen Charakter mit, wundert sich über einen, ärgert sich über den anderen – doch gelangweilt ist man zu keinem Zeitpunkt. Interessant fand ich auch den Aspekt, wie Informationen von einem Menschen zum anderen kommen ohne die Möglichkeit, Internet, Telefon oder Brief nutzen zu können.

Alles in allem hat mich das Buch wirklich komplett gefangen. Anders als in anderen Büchern, die in Irland spielen, sind hier nicht die großartigen landschaftlichen Beschreibungen oder die raue Irische See im Vordergrund. Diese Geschichte ist auf eine Weise zeit- und ortslos, so dass mir sowohl plot als auch Charaktere noch lange in Erinnerung blieben werden. Auch der Spannungsbogen ist immer gleichbleibend fesselnd geblieben – kurz, das Buch war wirklich klasse und der Autor wandert in meinen Favoritenordner.

Veröffentlicht am 29.04.2019

Einsame Lady aus Lanster

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... steht über der Anzeige, die Patricia nach dem Tod ihrer Mutter aufgibt. „Die letzten 14 Jahre hatte sie damit verbracht darauf zu warten, dass es ihrer Mutter besser gehen würde oder dass sie starb.“ ...

... steht über der Anzeige, die Patricia nach dem Tod ihrer Mutter aufgibt. „Die letzten 14 Jahre hatte sie damit verbracht darauf zu warten, dass es ihrer Mutter besser gehen würde oder dass sie starb.“ Inzwischen ist sie schon Mitte 30 und gilt als alte Jungfer. Jetzt soll ihr Leben endlich anfangen – mit einem Mann. Edwards Antwort auf ihre Annonce gefällt ihr am besten, also treffen sie sich.

Elisabeth ist geschieden und lebt mit ihrem Sohn in New York. Nach dem Tod ihrer Mutter Patricia fliegt sie nach Irland, um deren Haushalt aufzulösen und das Haus zu verkaufen. Dabei entdeckt sie eine Kiste mit einem alten Babyschuh und Briefen aus dem Jahr 1973. „Erinnerungen verschwinden nicht einfach, sie verstecken sich nur.“ Elisabeth erfährt aus ihnen, dass ihre Mutter mit Hilfe einer Annonce einen Mann gesucht hat. Da sie ihren Vater nie kennengelernt hat, ist sie neugierig – sind die Briefe vielleicht von ihm?

Graham Norton erzählt die Geschichte dieser irischen Familie abwechselnd auf zwei Zeitebenen, wobei die Übergänge oft fließend sind.
Patricia hat nie über Elisabeths Vater geredet, es hieß, er wäre vor ihrer Geburt gestorben. Die Briefe allerdings sprechen eine ganz andere Sprache. Aber weder ihre irische Verwandtschaft noch ehemaligen Freundinnen ihrer Mutter wissen etwas darüber oder wollen darüber reden: „Was glauben sie dort zu finden? ... Meiner Erfahrung nach gibt es immer deutlich weniger Antworten als Fragen.“
Edward kam nie über den Tod seines Bruders hinweg, obwohl dieser schon Jahrzehnte her ist. Er bewirtschaftet den Hof und das Land zusammen mit seiner Mutter – ein einsamer Mann, der endlich eine eigene Familie will.

Der Autor schildert das Kennenlernen von Edward und Patricia aus ihrer beider Sicht. Sie erleben das gleiche, empfinden es aber ganz anders. Eigentlich löst Edward keine Gefühle bei Elisabeth aus, aber er bemüht sich sehr um sie und sie liebt die Idee, verliebt zu sein und einen Mann zu haben. Davon kann sie nicht mal seine merkwürdige Mutter abhalten. Ist er Elisabeth’ Vater?

Das Hörbuch ist viel spannender und emotionaler, als es das Cover und der Klappentext vermuten lassen. Die unheimliche Atmosphäre auf Edwards Hof und während Elisabeth’ Suche werden sehr fesselnd beschrieben. Für mich geht es in der Geschichte um 3 Neuanfänge – Edward und Patricia suchen eine Zukunft, Elisabeth ihre Vergangenheit. Dabei entdeckt sie ein düsteres, erschreckendes Familiengeheimnis, eine sehr verstörende Mutter-Sohn-Beziehung.

Ich mag Charly Hübner als Sprecher sehr, es war auch nicht mein erstes Hörbuch mit ihm. Er bringt die düstere, fast schon depressive und verzweifelte Stimmung der Protagonisten sehr gut rüber.

Mein Fazit: Eine extrem spannende Familiengeschichte und ein psychologisches Meisterwerk mit einem gleichermaßen überraschenden wie schockierenden Ende.

Veröffentlicht am 21.04.2019

Ich würde so gerne noch mehr, als die verfügbaren Sterne geben. Ein Meisterwerk, dass man unbedingt hören sollte. Fesselnd, unvorhersehbar.

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Inhalt:
In Irland können sie Geschichten erzählen – und Geheimnisse bewahren
Heute:
Als Elizabeth Keane nach vielen Jahren wieder in ihre irische Heimat zurückkehrt, geschieht dies nicht ganz freiwillig. ...

Inhalt:
In Irland können sie Geschichten erzählen – und Geheimnisse bewahren
Heute:
Als Elizabeth Keane nach vielen Jahren wieder in ihre irische Heimat zurückkehrt, geschieht dies nicht ganz freiwillig. Ihre Mutter ist verstorben und es obliegt nun ihr, den Haushalt aufzulösen. Elizabeth will alles nur so schnell wie möglich hinter sich bringen, doch als sie mysteriöse Liebesbriefe, adressiert an ihre Mutter, im Haushalt findet, wird sie neugierig und geht auf die Suche nach dem Urheber dieser Briefe. Doch das Dorf möchte auch heute noch lieber schweigen, als das Geheimnis zu lüften.
Damals:
Auch ihre Mutter Patricia hatte als junge Frau den Ausbruch gesucht, mit einem Mann, den keiner je zu Gesicht bekam. Monate später war sie zurückgekehrt. Ohne Bräutigam, wortlos und mit einem Säugling im Arm. Wer ihr Vater war, hat Elizabeth nie erfahren.

Mein Fazit:
Eine brillante Idee, die so unglaublich gut umgesetzt wurde, dass ich nur meinen Hut ziehen kann. Es war ein unglaubliches Hörerlebnis!

Die Geschichte:
Zunächst beginnt alles ganz ruhig und der Hörer bekommt zunächst einen kleinen Einblick in das kleine irische Dörfchen und Elizabeths Beziehung zu ihrer Mutter. Doch so nach und nach nimmt die Geschichte an Fahrt auf, so dass ich zwischendrin dachte, wie es nur so schnell so irre werden konnte. Dies liegt vor allem an den unheimlichen Ausmaßen, die alles annimmt. Sowohl heute, aber gerade auch damals. Die Gewalt und die Unverhersehbarkeit der Handlungen der verschiedenen Charaktere. All dies nimmt solche Ausmaße an, dass mir unbehaglich zumut wurde, aber gleichzeitig auch nicht aufzuhören vermochte.

Die Charaktere:
Jeder einzelne Charakter ist mit sehr viel Hingabe geschrieben worden. Und ich fand, dass genau dieser Aspekt die Geschichte so real gemacht hat.

Die Aufmachung:
Der Argon Verlag hat es einfach drauf. Die Hülle ist Pappe, aber die CDs stecken sehr fest darin, so dass ich keine Sorge haben musste, dass sie zerkratzen.

Gesamt:
Mein Highlight diesen Monat. Ich ziehe meinen Hut vor diesem brillanten Autor, diesem hervorragenden Sprecher!
Unbedingt hören!

Veröffentlicht am 17.07.2019

When history repeats itself ...

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Was vom Klappentext her eigentlich als eine unspektakuläre Geschichte anmutet, entpuppt sich beim Hören schnell als geheimnisvoll und hatte mich gleich in den Bann gezogen. Lage um Lage entfernt Elizabeth ...

Was vom Klappentext her eigentlich als eine unspektakuläre Geschichte anmutet, entpuppt sich beim Hören schnell als geheimnisvoll und hatte mich gleich in den Bann gezogen. Lage um Lage entfernt Elizabeth Keane in ihrem alten Heimatort Buncarragh von den angestaubten Erzählungen und muss bald feststellen, dass nichts so ist wie es scheint. Sie macht sich auf die Suche nach einem Vater, der angeblich schon lange tot ist und macht bald befremdliche Entdeckungen. Auch an der Homefront in ihrem Zuhause in Amerika läuft nichts wie geplant und das Leben ihres Sohnes macht sich bald auf unschöne Art selbstständig …
Auf unaufgeregte Art und doch immer wieder spannend schreibt Graham Norton hier eine Geschichte, die dem Spruch „Mehr Schein als Sein“ schnell eine ganz neue Bedeutung gibt. Er arbeitet akribisch auf eine Art Happy End hin, die dann doch keines ist … oder doch? Ich habe mich jedenfalls keine Minute gelangweilt in dieser irischen Familiengeschichte.