Als ich das erste Mal von „Die abenteuerliche Reise des Leopold Morsch“ hörte, wusste ich sofort: Das Buch muss ich lesen! In das hübsche Cover habe ich mich sofort verliebt und der Klappentext klang einfach so schön und vielversprechend. Für mich stand daher wirklich vom ersten Moment an fest: Leopold Morsch möchte ich unbedingt kennenlernen!
Inmitten dicht bewaldeter Hügel liegt ein kleines Tal, welches von einem Bach geteilt wird. Folgt man dem Weg, der am Ufer des Baches entlang führt, gelangt man zu einem verwilderten Garten, in dem, etwas versteckt, ein kleines Häuschen liegt. An diesem idyllischen Ort lebt der Einsiedler Leopold Morsch. Obwohl sein Haus das einzige weit und breit ist, fühlt sich Morsch nicht einsam. Sein bester Freund, der wandelnde Baum Hainwart, leistet ihm jederzeit gerne Gesellschaft. Als Morsch eines schönen Herbsttages in den Besitz einer mysteriösen Muschel kommt, wird es mit seinem ruhigem Leben allerdings vorerst vorbei sein. Aus der Muschel tönen seltsame Hilferufe und Morsch beschließt sofort, dem rätselhaften Ruf zu folgen. Er möchte unbedingt hinter das Geheimnis der Muschel kommen. Gemeinsam mit Hainwart, dem Ritter Griesbert vom Berg und dem Jungen Tisal wird sich Morsch auf eine große und gefährliche Reise begeben...
Ich bin hier eindeutig nicht mit den falschen Erwartungen an das Buch herangehen: Mir hat „Die abenteuerliche Reise des Leopold Morsch“ richtig gut gefallen! Ich war bereits nach den ersten Seiten wie gebannt von der Handlung und wollte gar nicht mehr aufhören mit dem Lesen.
Einer aufregenden Szene folgt hier der nächsten, sodass es einem wirklich sehr schwerfällt, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Für mich war dieses wundervolle Abenteuer, das einen hier erwartet, leider viel zu schnell wieder vorbei. Ehe ich es mich versah, hieß es für mich wieder Abschied nehmen von Leopold Morsch und seinen Gefährten.
Als Leser begibt man sich hier mit insgesamt vier Freunden, die unterschiedlicher wohl nicht sein könnten, auf eine einzigartige Reise. Da wäre zum einen unser Hauptprotagonist, der herzliche Leopold Morsch. Morsch ist ein total lieber Kerl, er ist hilfsbereit, mutig und super sympathisch. Ich habe ihn vom ersten Moment an ganz fest in mein Herz geschlossen.
Wen ich besonders gerne mochte, ist Morsch guter Freund Hainwart, ein wandelnder und sprechender Baum. Er wird Morsch natürlich auf seiner Reise begleiten und jederzeit an seiner Seite sein.
Ein weiterer grandioser Charakter ist der Ritter Griesbert. Griesbert ist genial, über seine aufbrausende und manchmal recht grummelige Art habe ich mich beim Lesen köstlich amüsiert.
Der letzte im Bunde ist der Junge Tisal, der zu Beginn des Buches von üblen Ganoven gefangen gehalten wird. Zum Glück wird es Morsch, Hainwart und Griesbert aber gelingen, den armen Jungen zu befreien. Über den liebenswerten Tisal kann ich leider aus Spoilergründen nicht groß was erzählen. Sein Geheimnis erfährt man zwar recht früh im Buch, aber da ich niemandem die Spannung nehmen möchte, werde ich über Tisals Herkunft einfach mal schweigen.
Die weiteren vielen Figuren, auf die wir hier im Verlaufe der Geschichte stoßen werden, wurden auch so liebevoll und hervorragend vom Autor ausgearbeitet. Natürlich sind aber nicht alle Charaktere nett und sympathisch. Nein, unsere vier Gefährten werden auf so einige unfreundliche und gefährliche Kreaturen stoßen. Wäre ja aber auch langweilig, wenn es anders wäre, oder? Was wäre das denn für ein Abenteuer, wenn es keine Hürden und Gefahren zu überwinden und bestehen gäbe? :D
Morsch und seine drei Freunde werden mit so einigen unerwarteten Dingen konfrontiert werden, so viel kann ich euch ja schon mal verraten. Die spannende Reise, die wir zusammen mit den Vieren unternehmen werden, ist absolut fantastisch und unglaublich mitreißend! Ich spreche natürlich nur für mich, allerdings bin ich mir sehr sicher, dass so gut wie jeder dem großen Suchtfaktor der Geschichte komplett verfallen und das Buch so richtig wegatmen wird. Man fliegt hier wirklich nur so durch die Seiten, was durch die angenehm kurzen Kapitel und den flüssigen Schreibstil nur noch mehr gefördert wird.
Den Schreibstil von Gregor Wolf kann ich gar nicht oft genug loben. Er ist märchenhaft und wunderschön. Dank der anschaulichen Beschreibungen hat man beim Lesen die herrlichsten Bilder im Kopf (pures Kopfkino) und die Atmosphäre, die hier durchweg herrscht, lässt so ein richtiges Hobbit-Feeling aufkommen. Die Story ist zwar schon eine andere als in „Der Hobbit“, aber irgendwie musste ich hier beim Durchschmökern dennoch ständig an Tolkiens zeitlosen Klassiker denken. Ich kann daher Hobbit-Fans dieses Schätzchen ganz besonders ans Herz legen. In meinen Augen ist dieser Roman nicht nur was für Kinder. Man merkt natürlich schon, dass er für eine jüngere Zielgruppe geschrieben wurde, aber für Erwachsene ist die Geschichte dennoch absolut lesenswert. Und ich finde ja eh, dass man für Kinderbücher nie zu alt ist. :D
Von der fantastischen Welt, die Gregor Wolf hier geschaffen hat, könnte ich euch wirklich endlos etwas vorschwärmen. Morschs Tal, die Stadt Brimm, die Blauberge, der Steinhafen – alles wird so toll beschrieben!
Wovon ich auch mega begeistert bin, ist die Karte, die man vorne und hinten im Buch sieht. Ich liebe Karten in Büchern! Ihr auch? Nun, dann werdet ihr euch sicher genauso sehr freuen wie ich, denn die Karte, die wir hier betrachten dürfen, ist traumhaft. Genial finde ich, dass die Reiseroute unserer Gefährten auf der Karte verzeichnet wurde. So kann man sich alles nur noch besser vorstellen.
Neben der Karte bin ich auch in die Innengestaltung des Buches vollkommen verliebt. Alle Seiten wurden mit wunderhübschen schwarzen Randverzierungen versehen, was das Leseerlebnis nur noch außergewöhnlicher macht.
Was genau Morsch, Hainwart, Ritter Griesbert und der Junge Tisal alles erleben werden, was für schwierige Aufgaben sie zu meistern haben werden und wer ihnen dabei alles so begegnen wird, werde ich hier nicht verraten. Und auch, was es mit dieser geheimnisvollen Muschel auf sich hat, die Morsch gleich zu Beginn der Geschichte erhalten wird, werde ich euch nicht erzählen. Wenn ihr all das gerne wissen möchtet, müsst ihr euch schon selbst mit Morsch und seinen Freunden ins Abenteuer stürzen. Was ihr unbedingt tun solltet! Ich kann euch das Buch wirklich nur ans Herz legen. Es erzählt eine so tolle Geschichte über Freundschaft, Mut, Zusammenhalt und Abenteuer. Für mich ist das Buch so ein richtiger Kinderbuchschatz, der das Zeug zu einem Klassiker hat.
Fazit: Ein märchenhaft schönes Buch! Mich hat dieser wundervolle Abenteuerschmöker auf eine großartige Reise mitgenommen, die für meinen Geschmack leider viel zu schnell wieder vorbei war. Das Buch lädt von den ersten Seiten an zum Träumen und Mitfiebern ein und lässt die Herzen aller Hobbit-Fans höher schlagen. Ich bin ganz verliebt in die fantasievolle Geschichte und in die zauberhafte Innengestaltung. „Die abenteuerliche Reise des Leopold Morsch“ ist in meinen Augen so ein richtiges Schätzchen, welches ich jedem, der gerne fantasievolle Abenteuergeschichten liest, sehr ans Herz legen kann. Ich bin hellauf begeistert und vergebe gerne volle 5 von 5 Sternen!