Ein gelungenes Puzzle der Grausamkeiten
Der idyllische Ort perl wird von einer grausamen Tat erschüttert: Eine junge Frau ist zwischen die Klingen eines Mähdreschers geraten. Doch wie kommt die Frau, die ein massives Übergewicht mit sich herumgetragen ...
Der idyllische Ort perl wird von einer grausamen Tat erschüttert: Eine junge Frau ist zwischen die Klingen eines Mähdreschers geraten. Doch wie kommt die Frau, die ein massives Übergewicht mit sich herumgetragen hat, ausgerechnet auf das Feld von Bauer Petersen ? Fragen über Fragen, die nicht weniger werden, als Hauptkommissarin Hart erneut mit einem Leichenfund konfrontiert wird. Auch diese junge Frau ist mit starkem Übergewicht belastet. Die Ermittlungen beginnen und führen in das morbide e Werk eines skrupellosen Täters….
„Saarperlen“ ist definitiv nichts für schwache Nerven, denn die grausamen, sadistischen Taten des Psychopathen sind wirklich nichts für zart besaitete Leser. Greta R. Kuhn beschreibt äußert bildlich und mit vielen grausamen Details das Werk ihres Täters und lässt einen tiefen Blick in sein gestörtes Wesen zu. Wie ein unbescholtener Bürger sich so manipulieren lässt und zum Albtraum junger Frauen wird, kann man hier in knallharten, erbarmungslosen Szenen lesen.
Die Autorin dringt tief in die morbide und verzerrte Gedankenwelt des Täters ein und lässt die wirren Hirngespinste und Vorstellungen von Rache zu Taten werden. Die Grausamkeit, mit der sie ihre Hauptfigur agieren lässt, bringt mich mehr als einmal an meine Grenzen und ich muss das Buch zur Seite legen, weil mir nicht nur vor Spannung der Atem stockt, sondern weil ich so schockiert über die Gräueltaten bin, die sich hier ereignen. Scheinbar zufällig begegnen sich hier ahnungslose Opfer und mit Kalkül handelnder Täter und die unaufhaltsame Katastrophe nimmt ihren Lauf.
Die Ermittlerin Hart ist in meinen Augen eine sehr bemerkenswerte Figure, die sich im Verlauf des Buches zu einer herausragenden Persönlichkeit mit guter Kombinationsgabe und Teamgeist entwickelt. Es macht Spaß, ihr beim Lösen des Falles zuzusehen, zu lesen, wie sie die unscheinbarsten Hinweisfetzten (im wahrsten Sinne des Wortes) zu einem großen Puzzle der Grausamkeiten zusammenfügt.
Es ist wie bei einem Unfall – man will nicht hinschauen, tut es aber unweigerlich, weil man von der Szenerie so angetan ist. Genau das schafft die Autorin in ihrem Roman – man ekelt sich, wendet sich von den abstoßenden Grausamkeiten ab und doch kann man das Buch nicht aus der Hand legen, bis die Auflösung des Falles präsentiert wird.
Wobei das offene Ende ein echt fieser Cliffhanger ist, der mich ungeduldig auf den nächsten Krimi aus der Feder von Greta R. Kuhn warten lässt.
Fazit: ein echt krasser Krimi, der nichts für zarte Gemüter ist aber trotzdem eine herausragende Qualität hat.