Cover-Bild In der Hitze Wiens
Band der Reihe "Kriminalromane im GMEINER-Verlag"
14,50
inkl. MwSt
  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 347
  • Ersterscheinung: 17.04.2019
  • ISBN: 9783839224076
Günter Neuwirth

In der Hitze Wiens

Kriminalroman
Im sommerlichen Wien herrschen Habgier und Neid. Inspektor Hoffmann wird zur Villa eines betagten Hoteliers gerufen. Einbrecher haben den Hausbesitzer ermordet und wertvolle Gemälde gestohlen. Hoffmanns Ermittlungen gestalten sich schwierig, auch weil die Hinterbliebenen sich auffällig wortkarg geben. Welches Motiv steckt hinter der Gewalttat? Als einer der Einbrecher geschnappt wird, beginnt die Jagd nach seinem Komplizen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.05.2019

Klasse Krimi

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„...Willst du mir drohen, Pupperl? Wenn die Anwälte meines Mannes dich durch die Mangel drehen, wirst du bis ans Lebensende in der Provinz Strafzettel ausstellen...“

Tuki, eine junge Frau wird von ihrem ...

„...Willst du mir drohen, Pupperl? Wenn die Anwälte meines Mannes dich durch die Mangel drehen, wirst du bis ans Lebensende in der Provinz Strafzettel ausstellen...“

Tuki, eine junge Frau wird von ihrem Mann permanent überwacht, selbst dann, wenn er verreist ist.
Hannes fährt auf einen Campingplatz nach Kroatien. Er kommt gerade von einem Job im Ausland und gönnt sich den Urlaub.
In Wien wird unterdessen in eine Villa am Schafsberg eingebrochen. Dabei stirbt Friedrich Asperger, der 80jährige Hausbesitzer und ehemalige Hotelier. Der Fall landet bei Inspektor Wolfgang Hoffmann und seinem Team.
Der Autor hat einen fesselnden Krimi geschrieben. Kurze Kapitel und schnell wechselnde Handlungsorte sorgen unter anderen für einen hohen Spannungsbogen. Im Prinzip laufen anfangs drei Handlungsstränge neben einander. Erst nach und nach wird deutlich, wie der Mordfall und die Geschichten um Tuki und Hannes zusammengehören.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Er ist abwechslungsreich. Dazu gehört auch ab und an ein feiner Humor. Der Autor beherrscht das Spiel mit Worten, wie auch das folgende Zitat zeigt.

„...Die Großwetterlage über Mitteleuropa war instabil, meist sommerlich heiß, aber mit erheblicher Gewittergefahr. Das war so eine verrückte Mischung aus feuchter Luft vom Atlantik und heißer Luft aus dem Mittelmeer. Diese beiden Strömungen würden über den Großraum der Alpen noch eine Zeit lang gegeneinander Schach spielen...“

Die Ermittlungen gestalten sich schwierig. Die Verwandten des Toten sind nicht sehr hilfreich. Das Eingangszitat äußert Katharina Tobler, die Tochter des Toten, gegenüber Sigrid Körner, die zusammen mit Wolfgang die Todesnachricht überbringt.
Mir gefällt, wie sachlich und unaufgeregt die Kriminalisten arbeiten. Die Stimmung im Team wirkt auf mich als Leser angenehm. Jeder bringt sich mit seinen Fähigkeiten ein. Auflockernde Bemerkung wie die folgende über den Toten gehören dazu:

„...Leute, die permanent prozessieren, sind mir die Liebsten. Die sind in der Regel voller Seelenwärme und Herzensgüte...“

Es bleibt Zeit für das Privatleben der Kriminalisten. Hoffmann, der gerade eine Krebserkrankung überstanden hat, muss sein Leben neu ordnen. Außerdem gehört er zu der seltenen Spezis von Kriminalisten in Büchern, der sich mit freut, wenn es im Privatleben seiner anvertrauten Kollegen gut läuft. Positiv wirkt auch seine Toleranz. Kurz gefasst könnte man seine Meinung so wiedergeben: Wer sich an die Regeln hält, ist willkommen. Dazu gehört auch der neue indische Kollege.
Ab und an darf ich Sätze in Wiener Mundart lesen. Sie geben der Geschichte ihre lokale Authentizität, genau wie manch gut beschriebene Orte in Wien.
Die Protagonisten werden gut charakterisiert. Das betrifft nicht nur die Ermittler, sondern auch die Personen in den anderen Handlungssträngen. Das geschieht weniger durch Beschreibung, mehr durch ihre Taten und ihr Auftreten. Dabei wird mir auch ein Blick in ihre Vergangenheit gestattet.
Der Krimi hat mir ausgezeichnet gefallen. Geschickt werden zum Schluss die Handlungsstränge zusammengeführt und alle Fragen beantwortet.

Veröffentlicht am 28.05.2019

Spannung pur

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Friedrich Asperger wird in seiner Villa tot aufgefunden. Die Ermittlungen laufen auf vollen Touren und in alle Richtungen. Da haben wir Georg Asperger, seinen Neffen Manuel und seine Tochter. Aber es ...

Friedrich Asperger wird in seiner Villa tot aufgefunden. Die Ermittlungen laufen auf vollen Touren und in alle Richtungen. Da haben wir Georg Asperger, seinen Neffen Manuel und seine Tochter. Aber es gibt auch noch Dagan und Voikovic. Wer hat ein Motiv den alten, vemögenden Hotelier zu berauben und zu töten?

Ein von anfang an spannender Krimi. Der Schreibstil verleitet dazu das Buch nicht wieder aus der Hand zu legen. Es werden immer mehr Details aufgedeckt und man hat am Ende viel Täter, aber es läuft alles zusammen und dann beliebn nur noch zwei übrig.
Für mich ein wahres Lesevergnügen und daher volle Punktzahl.

Veröffentlicht am 27.05.2019

Beste Krimiunterhaltung aus Wien

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Günter Neuwirth lässt seinen sympathischen Chefinspektor Wolfgang Hoffmann nun schon zum 6. Mal ermitteln. Nach einem langen Krankenstand ist er nun wieder in seinem alten Team zurück.
Während sich die ...

Günter Neuwirth lässt seinen sympathischen Chefinspektor Wolfgang Hoffmann nun schon zum 6. Mal ermitteln. Nach einem langen Krankenstand ist er nun wieder in seinem alten Team zurück.
Während sich die Hitze erbarmungslos über die, der Urlaubszeit wegen, teilweise entvölkerte Stadt legt, wird Hoffmann zu einem unklaren Todesfall in einer Villa am Schafberg gerufen. Hat der Villenbesitzer den Einbrecher überrascht und ist deswegen getötet worden?
Wolfgang Hoffmann hat hier so seine Zweifel, zumal der Tote neben den tödlichen Stichverletzungen ein gebrochenes Nasenbein aufweist. Also zwei Täter?
Hoffmann und sein Team hören sich in der näheren Verwandtschaft um, und entdecken, dass niemand so richtig traurig über den Tod des Erbonkels ist.
Erst die Verhaftung eines Serieneinbrechers in Deutschland bringt die Ermittler auf die richtige Spur..

Meine Meinung:

Wer Günter Neuwirths Krimis kennt, weiß, dass wilde Verfolgungsjagden und Alleingänge des Chefermittlers nicht seine Sache sind. Hier wird akribische Polizeiarbeit geleistet, auch wenn manche Leser dies nicht immer so spannend finden. Mit gefällt das viel besser, als wenn der Täter plötzlich aus dem Zylinder gezogen wird, wie das sprichwörtlichen Kaninchen.
Geschickt verknüpft der Autor mehrere, zunächst unzusammenhängend erscheinende Handlungsstränge.
Da ist zum einen die, von ihrem Mann in der Wohnung eingesperrte, Tuki, die im Laufe des Krimis eine viel versprechende Entwicklung durchmacht. Oder das Schicksal von Nadja, die alles daran setzt, ihrer kleinen Tochter Jana Geborgenheit zu vermitteln. Oder Hannes, der einige Zeit im Gefängnis war, dort einen beruf erlernt hat und ein geordnetes Leben führen möchte. Zwar holt ihn seine Vergangenheit ausgerechnet in der Person von Dragan kurz ein, der auch Nadja nicht unbekannt ist. Hannes kann sich dem alten Milieu entziehen und gibt Hoffmann entscheidende Tipps.
Die Charaktere haben Ecken und Kanten. Sehr gut gefällt mir, dass das Team rund um Hoffmann gut zusammenarbeitet. Das häufig strapazierte Stilmittel der „Wadlbeißerei“ im Team bzw. ein abgehobener Abteilungsleiter oder ein ehrgeiziger Staatsanwalt fehlen hier völlig. Solche unsympathische Typen gehen auch gar nicht ab. Diese Rolle übernehmen schon andere.
Wir Leser erhalten einen wohldosierten Einblick in das Privat- und Gefühlsleben von Wolfgang Hoffmann, sodass der Krimi, obwohl schon der 6. problemlos ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann.
Als Wienerin gefällt es mir natürlich sehr, einige Straßen und Plätze abseits der Touristenpfade wieder zu begegnen. Die Ottakringer Straße um nur ein Beispiel zu nennen. Als Bezirksgrenze zwischen Ottakring und Hernals ist sie fest in der Hand von ehemaligen Gastarbeitern aus dem früheren Jugoslawien und der Türkei, was nicht immer ganz friktionsfrei abläuft.
Die verschiedenen Handlungsstränge werden am Ende ordentlich miteinander verknüpft. Die Aufklärung ist schlüssig und stringent. Lobend erwähnt muss auch die gute Zusammenarbeit mit den deutschen Polizeidienststellen werden. So soll internationale Zusammenarbeit sein. Datenaustausch ohne Ressentiments oder Geplänkel der Eitelkeiten.

Fazit:

Dieser Krimi besticht durch sein Lokalkolorit und seine bodenständige Polizeiarbeit. Gerne gebe ich hier 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 25.05.2019

Spannend und unterhaltsam

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Inhalt:
Im sommerlichen Wien herrschen Habgier und Neid. Inspektor Hoffmann wird zur Villa eines betagten Hoteliers gerufen. Einbrecher haben den Hausbesitzer ermordet und wertvolle Gemälde gestohlen. ...

Inhalt:
Im sommerlichen Wien herrschen Habgier und Neid. Inspektor Hoffmann wird zur Villa eines betagten Hoteliers gerufen. Einbrecher haben den Hausbesitzer ermordet und wertvolle Gemälde gestohlen. Hoffmanns Ermittlungen gestalten sich schwierig, auch weil die Hinterbliebenen sich auffällig wortkarg geben. Welches Motiv steckt hinter der Gewalttat? Als einer der Einbrecher geschnappt wird, beginnt die Jagd nach seinem Komplizen.

Meine Meinung:
Das Cover hat mir sofort gut gefallen und mein Interesse geweckt. Auch der Klappentext hat mich neugierig gemacht, weshalb ich das Buch unbedingt lesen musste. Ich wurde nicht enttäuscht und bin sehr froh, es gelesen zu haben. Der Autor führt sehr gut durch die Handlung und baut einen sehr guten Spannungsbogen auf. Erst gegen Ende bekommt man Antworten auf die vielen Fragen und eine gelungene Auflösung. Der Schreibstil ist fehlerfrei, flüssig und bildhaft, so dass es sich angefühlt hat als wäre man dabei. Alle Figuren haben sehr spezielle Charaktereigenschaften und ich konnte einige Mitmenschen aus meinem Alltag wiedererkennen. Ein schöner Krimi, den ich auf jeden Fall allen Freunden und Bekannten weiterempfehlen werde.

Veröffentlicht am 03.06.2019

Gute Polizeiarbeit und Spannung auf 347 Seiten - was will man mehr?

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Chefinspektor Wolfgang Hoffmann ermittelt in Günter Neuwirths Krimi bereits zum sechten Mal. Für mich war es der erste Krimi dieser Reihe, aber sicherlich nicht der letzte.

Es ist Hochsommer in Wien und ...

Chefinspektor Wolfgang Hoffmann ermittelt in Günter Neuwirths Krimi bereits zum sechten Mal. Für mich war es der erste Krimi dieser Reihe, aber sicherlich nicht der letzte.

Es ist Hochsommer in Wien und die brütende Hitze macht den Polizeibeamten, die nicht gerade auf Urlaub sind, schwer zu schaffen. Die Städter treibt es aufs Land hinaus und eigentlich sollte es ruhig im Polizeirevier sein, als ein brutaler Raubmord im noblen Villenviertel am Schafberg geschieht. War es ein Einbruch, bei dem der Hausbesitzer überraschend störte? Oder war es Mord und man ließ die Tat wie einen Einbruch aussehen? Wolfgang Hoffmann hat so seine Zweifel, vorallem nach den Gesprächen mit den Hinterbliebenen. Beliebt war der achzigjährige Friedrich Asperger, ein ehemaliger Unternehmen, nicht wirklich....

Auch als Neuling der Reihe kommt man sehr gut in die Handlung. Es gibt drei verschiedene Handlungsstränge, die zunächst unzusammenhängend erscheinen. Diese werden vom Autor am Ende jedoch perfekt zusammengeführt.
Im ersten Handlungsstrang lernen wir die junge Thailänderin Tuki kennen, die von ihrem Ehemann in der gemeinsamen Wohnung eingeschlossen und überwacht wird. Moderne Sklavenhaltung par excellence...
Im zweiten Handlungsstrang lernen wir Hannes kennen, der nach seinem Gefängnisaufenthalt ein ehrbares Leben beginnen möchte. Er hat im Gefängnis einen Beruf erlernt und war als Schweißer in Thailand und im Orient tätig. Nun möchte er seinen verdienten Urlaub in Kroatien antreten. Dort trifft er auf Nadja, eine Kroatin, die in Wien lebt. Die Beiden verlieben sich, verlieren sich aber aus den Augen. Doch dann findet Hannes heraus, dass Nadja und er einen gemeinsamen Bekannten haben: Dragan, Nadjas Exmann und ehemaliger Häftling derselben Anstalt, in der Hannes einsaß.

Der Fall ist vielschichtig und es dauert länger, bis man als Leser, genauso wie die Ermittler, hinter all die Geheimnisse kommt. Die akribische Polizearbeit des sympathisches Teams hat mir gut gefallen. Selten liest man von guter Zusammenarbeit und ebensolcher Stimmung unter Ermittlern.Hier kommt es zu keinem Alleingang eines anderen Polizisten, der Karriere machen möchte, noch wird das BKA oder irgendein anderer höher gestellter Polizeiapparat miteinbezogen.
Es gibt einige Einblicke in das Privatleben von Wolfgang Hoffman, der nach schwerer Krankheit zurück in sein Team kommt. Hier wird auch ein bisschen auf den letzten Fall zurückgegriffen, aber nicht wirklich viel verraten, sodass man auch als Neueinsteiger getrost die vorherigen Bände, ohne gespoilert zu werden, lesen kann.
Der Autor hat die Dosis bezüglich privater Probleme der Ermittler, dem Lokalkolorit, wie Wiener Dialekt und die Begleitung durch die Wiener Straßen und Gassen genau richtig gehalten. Man befindet sich eindeutig in Wien, hat aber nicht das Gefühl, dass diese Sequenzen im Vordergrund stehen.

Obwohl es sich um einen Regionalkrimi handelt, kam bald echte Spannung auf, die bis zum Ende hin kontinuierlich anstieg.Die Kapitel sind kurz gehalten und verleiten zum "immer weiterlesen" ein. Das Ende ist gelungen und stimmig. Was will man mehr?

Fazit:
Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt, habe mitgebangt und mitgerätselt und kann "In der Hitze Wiens" eindeutig weiterempfehlen.