Klappentext
„#shitstorm
Stell dir vor, Außerirdische kommen auf die Erde – und du postest das allererste Video davon.
Genau so verläuft »Tag X« für die 23-jährige April. Ihr Clip von »Carl«, einer mysteriösen, aber beeindruckenden Roboter-Skulptur, geht über Nacht viral und katapultiert sie ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Überall auf der Welt sind Carls aufgetaucht – und niemand weiß, woher oder warum.
Die Ungewissheit lässt eine mediale Hysterie ausbrechen – Schock, Neugier und Angst treffen auf Sensationslust und apokalyptische Fantasien.“
Gestaltung
Mit der knallgelben Schrift des Titels auf dem dunkelblauen Hintergrund hebt dieser sich stark vom Covermotiv ab und sticht sofort ins Auge. Erst beim zweiten Blick sieht man so die kleinen Roboterbilder im blauen Hintergrund, die ein Muster aus vielen nebeneinander stehenden Carls – so der Name der Roboter – bilden. Das Cover fällt auf jeden Fall auf und hat für mich etwas ziemlich interessantes, da man immer wieder hinschaut.
Meine Meinung
Schon als ich zum ersten Mal vom neuen Imprint „bold“ vom dtv Verlag hörte, war ich gespannt auf die Bücher und vor allem auf „Ein wirklich erstaunliches Ding“. Dieses wurde von niemand geringerem verfasst als von Hank Green, dem Bruder von Erfolgsautor John Green. Dieser große Name weckte natürlich auch einige Erwartungen, die sagen wir mal teilweise erfüllt wurden. In dem Buch geht es um Studentin April, die mit einem Video über einen Roboter einen viralen Hit landet und auf einmal berühmt ist.
Durch seine Thematik greift „Ein wirklich erstaunliches Ding“ sehr aktuelle Entwicklungen auf. Auf diese Weise weist das Buch einen sehr hohen Bezug zur aktuellen Situation junger Menschen auf, denn soziale Medien sind geradezu ein normaler Bestandteil vieler Leben. Die Geschichte entspricht dem momentanen Zeitgeist und ist wirklich modern. Ich hatte jedoch meine Schwierigkeiten mit der Handlung. Ja, ich gehöre zwar auch zu den Digital Natives und vermutlich auch zur Generation der Zielgruppe, doch so ganz durchblickt habe ich das Buch und seine Geschichte nicht.
Dafür fehlte mir manchmal doch der rote Faden und die Erkenntnis, worauf der Autor hinaus wollte und wo er mich hinführen möchte. Er zeigt zwar sehr schön auf, wie es sich anfühlen kann, einen viralen Hit zu landen und wie nah die Gradwanderung auch zum Abgrund sein kann, da er sich nicht scheut auch negative Seiten zu beleuchten, doch ich kam nicht umhin mich zwischenzeitlich immer wieder zu langweilen. Mir waren viele Szenen zwischendurch zu langgezogen und schlichtweg langweilig, weil einfach nichts passierte. Zum Glück gab es jedoch die Carls, die Rätsel in die Geschichte eingebracht haben. Hier wollte ich unbedingt wissen, was es mit ihnen auf sich hatte.
Mit der Sprache hatte ich ab und an meine Schwierigkeiten. Ich fand es zwar gut, wie modern und nah an der Realität sie ist, doch manche Ausdrücke und Formulierungen lasen sich für mich eher holprig. Hier hätte ich mir auch etwas tiefergehende Reflexion über die Themen des Buches gewünscht, denn ich hatte manchmal den Eindruck, als würde Hank Green an der Oberfläche kratzen und wichtige Dinge ansprechen, die er für meinen Geschmack ruhig tiefergehend hätte bearbeiten können. Dennoch fand ich es gut, dass er mich so überhaupt erst dazu angeregt hat, nachzudenken und auf beispielsweise die Bedeutung der Follower und die damit verbundenen emotionalen Belastungen für einen Betreiber eines Social Media Kanals aufmerksam zu machen.
Fazit
Die Idee von „Ein wirklich erstaunliches Ding“ fand ich durchaus fesselnd und spannend, denn gerade die Carls haben mir gefallen. Ich wollte unbedingt erfahren, was es mit ihnen auf sich hat. Auch der sehr aktuelle Bezug zu Social Media und zum momentanen Zeitgeist fand ich sehr ansprechend. Ich hatte jedoch Schwierigkeiten mit manch langgezogener Szene, die bei mir für mühsames Weiterlesen gesorgt haben. Hier hätte man für meinen Geschmack etwas mehr in die Tiefe gehen und dafür langatmige Szenen kürzen können.
Gute 3 von 5 Sternen!
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