Vorab muss ich sagen, dass ich schon einiges zu diesem Thema gelesen habe und mich fortlaufend so gut wie möglich informiere. Daher brachte dieser kleine Ratgeber nicht wirklich viel Neues für mich.
Es beginnt mit einer kurzen Einführung über das Plastik-Problem und die Folgen des extremen Plastikkonsums unserer Zeit. Da geht es um Zerfallzeiten von Plastikmüll, Verschwendung von Ressourcen und um die tragischen Auswirkungen für unsere Umwelt.
Auch findet man eine übersichtliche Liste zu den verschiedenen Kunststoffen und den jeweiligen Recycling-Möglichkeiten. Dieses Kapitel ist knapp aber sehr informativ gehalten. Es folgen mehrere Abschnitte mit diversen Ideen zur Plastikvermeidung. Diese sind nach Bereichen aufgeteilt: Plastik im Badezimmer, im Haushalt, unterwegs und „besondere Anlässe“.
Im Kapitel „Badezimmer“ wird auf Mikroplastik in Kosmetik allgemein hingewiesen. Außerdem findet man viele Tipps, wie man auf nachhaltigere Produkte umsteigen kann. Die meisten Ideen waren für mich nicht wirklich neu und werden zum großen Teil von mir bereits umgesetzt, und auch das Thema Microplastik in Kosmetik ist mir bereits bekannt. Microplastik ist mittlerweile allgemein ein „Reizthema“, und wenn auf einem Duschgel angegeben ist „Microplastikfreie Rezeptur“, wird dies von den meisten Konsumenten wohlwollend zur Kenntnis genommen. Dass Microplastik allerdings immer noch in vielen Produkten (Peelings, dekorativer Kosmetik, Shampoo und sogar Zahncreme) schlummert, ist noch nicht hinreichend bekannt.
Auch im Haushalt kann man viel ändern, und auch hier gibt es einige gute Beispiele, wobei ich hier sagen muss, dass sich in meinem Haushalt für einige Bereiche bereits bessere und wirksamere Rezepte bewährt haben. Ideen, das Geschirr nur mit ganz normaler, geraspelter Seife zu waschen, ergeben für mich kein befriedigendes Ergebnis und scheitern spätestens an eingebrannten Pfannen und Töpfen. Einige Themen, beispielsweise „Bienenwachstücher statt Frischhaltefolie“, werden angerissen, beschränken sich aber hier erst einmal darauf, die Vorteile aufzuzeigen. Dass man sich diese Tücher auch gut selbst herstellen kann, wird dann erst im Upcycling-Kapitel am Ende des Buches erklärt, ebenso wie einige Rezepte aus dem Kosmetik- oder Reinigungsmittelbereich. Hier hätte ich mir schon bei den Erklärungen in den vorherigen Kapiteln einen Querverweis gewünscht.
Auch für unterwegs findet man im Buch viele gute Vorschläge, um Alufolie oder Frischhaltefolie zu vermeiden und vieles mehr. Schöne Ideen gibt es zu den Themen „Geschenke und Feste“. Hier liest man über gute Alternativen für herkömmliche Geschenkverpackungen, Einweggeschirr etc.
Es folgt ein Ausführliches Kapitel über diverse Organisationen und Einrichtungen, die Hilfe und Möglichkeiten anbieten. Diese sind jedoch für viele nur mit Einschränkungen nutzbar, denn nicht überall gibt es beispielsweise einen Unverpacktladen in der Nähe.
Das letzte Kapitel beschäftigt sich mit der Herstellung von Reinigungsmitteln, Kosmetika und mit dem Upcycling. Auch hier war mir vieles bereits bekannt, und bei einigen Bastelvorschlägen muss ich gestehen, dass mir Bilder gefehlt haben, da sie so nur schwer nachvollziehbar sind.
Wie gesagt, für mich hatte dieses Buch kaum Neues zu bieten, und das wird vielen, die sich bereits länger mit dem Thema Plastik und Vermeidung beschäftigen. Vieles, was hier angesprochen wird, ist für mich selbstverständlich, zum Beispiel Stofftaschen mit zum Einkaufen zu nehmen, statt sich unterwegs immer wieder neue Plastiktüten zu besorgen. Aber bei Informationen, dass der deutsche Pro-Kopf-Verbrauch rund 76 Einweg-Tragetaschen pro Jahr beträgt, zeigt, dass sich noch nicht viele Menschen Gedanken zu diesem Thema machen. Da gibt es dringend Nachholbedarf an Informationen, und gerade für Einsteiger ist dieses Buch wirklich gut und hilfreich. Das Thema Plastikmüll ist sehr weitreichend, und kaum einer wird von jetzt auf gleich alle Lebensbereiche vollständig umstellen können. Aber schon viele kleine Schritte von vielen Menschen werden in ihrer Summe etwas verändern.
Letztendlich muss sich jeder aktiv mit dem Gedanken auseinandersetzen und für sich selbst entscheiden, was individuell machbar ist.