Cover-Bild Fiona
19,95
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Wunderlich
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Weibliche Ermittler
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 22.09.2017
  • ISBN: 9783805200165
Harry Bingham

Fiona

Als ich tot war
Andrea O'Brien (Übersetzer)

"Das ist die wohl spektakulärste Heldin in der modernen Spannungsliteratur...brutal, ausgeflippt und ungeheuer originell." (Sunday Times)
Fiona Griffiths ist eine Frau voller Probleme, aber auch eine sehr gute Polizistin. Als Neuling im Revier hat sie natürlich auch Routinefälle zu bearbeiten. Zum Beispiel diesen: Abrechnungsbetrug bei einem Möbelhaus. Fiona folgt der Spur des Geldes und stößt auf Leichen. Denn es geht um viel Geld. Unglaublich viel. Nun hat Fiona gerade erst eine Ausbildung zur Undercover-Agentin absolviert. Als Putzfrau namens „Fiona Grey“ wird sie in ein betroffenes Unternehmen eingeschleust. Auch die Betrüger erkennen schnell ihre besondere Begabung, Fiona wird Teil ihres Plans – ein gefährliches Spiel. Denn die Grenzen zwischen ihren Persönlichkeiten verfließen zunehmend. Nur Fiona Griffiths kann das ultimative Verbrechen verhindern. Doch was will Fiona Grey?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.09.2017

Der perfekte Krimi – vielschichtig und intelligent

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„Fiona. Als ich tot war“ ist der neue Krimi des walisischen Autors Harry Bingham.
Fiona Griffiths ist neu auf dem Polizeirevier in Cardiff und hat gerade einen Kurs in London zur Undercover-Agentin absolviert, ...

„Fiona. Als ich tot war“ ist der neue Krimi des walisischen Autors Harry Bingham.
Fiona Griffiths ist neu auf dem Polizeirevier in Cardiff und hat gerade einen Kurs in London zur Undercover-Agentin absolviert, bei dem sie ihre komplette Identität geändert hat und überhaupt keinen Kontakt zu ihrem sozialen Umfeld (einschließlich ihres Freundes) haben durfte. In Cardiff wird sie bei zunächst vermeintlich langweiligen Fällen wie z.B. rund um Abrechnungsbetrug in einem Möbelhaus eingesetzt, doch dieser Fall entpuppt sich schneller als richtig großes Ding, als ihr lieb sein kann, und die erste Leiche taucht auf.
Schnell kann sie unter der Identität der „Fiona Grey“ als Reinigungskraft undercover in der Firma eingesetzt werden und ganz anders ermitteln.
Doch dann wird sie hin- und hergerissen zwischen den verschiedenen Seiten.

Der Krimi von Harry Bingham ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Die Sprache ist einfach gehalten mit eindringlichen kurzen Sätzen, aber sehr kraftvoll, so dass man sofort beim Lesen in einen Sog gerät. Das Buch ist mit über 500 Seiten zwar ein ziemlicher Schmöker, aber es lässt sich so leicht und spannend lesen, dass man es nicht mehr aus der Hand legen kann und dementsprechend schnell durchgelesen hat.
Für mich hat dieses Buch alles, was ein Krimi braucht. Interessant ist vor allem die Hauptdarstellerin Fiona, die unter dem Cotard-Syndrom leidet und daher mit Wahnvorstellungen zu kämpfen hat. Somit fällt es zunächst etwas schwer, sich in sie hineinzuversetzen, ist aber umso interessanter, je länger man sich als Leser mit Fionas Gefühlswelt beschäftigt.
Das Setting in Wales mit gewissen Beschreibungen des Lokalkolorits hat mir ebenfalls sehr gut gefallen und auch das Umfeld des organisierten Verbrechens, in das man im Laufe der Geschichte immer mehr hineingezogen wird.
Dabei fand ich die Erzählweise auch nicht zu blutrünstig, wie es mir manchmal negativ bei anderen Krimis auffällt.

Wir können meines Erachtens sehr froh sein, dass Harry Bingham seine Karriere im Investmentbanking abgebrochen hat, um derart spannende und intelligente Kriminalromane zu verfassen.
Für mich war es der erste Krimi von Harry Bingham, den ich gelesen habe, aber es wird sicherlich nicht der letzte bleiben.
Von mir eine unbedingte Leseempfehlung für alle Fans von intelligenten Kriminalromanen!

Veröffentlicht am 28.09.2017

Neue Leseerfahrung durch die außergewöhnliche Fiona

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Fiona Griffiths ist die Heldin des Kriminalromans „Fiona - Als ich tot war“ von Harry Bingham. Sie ist als verdeckte Ermittlerin inmitten der organisierten Kriminalität unterwegs. Dabei kann man sie nicht ...

Fiona Griffiths ist die Heldin des Kriminalromans „Fiona - Als ich tot war“ von Harry Bingham. Sie ist als verdeckte Ermittlerin inmitten der organisierten Kriminalität unterwegs. Dabei kann man sie nicht gerade als psychisch stabil bezeichnen. Doch genau diese Fiona ist es, die aus diesem Krimi ein ganz besonderes Leseerlebnis macht.

Zum Inhalt:
Fiona Griffiths ist die Neue bei der Polizei in Südwales und wird für die langweiligen Fälle eingesetzt. So auch bei einem Abrechnungsbetrug in einem Möbelhaus. Doch schon kurze Zeit später findet sie eine Leiche und es deuten sich erste Zusammenhänge an.
Bereits länger geplant war eine Ausbildung als verdeckte Ermittlerin, an der Fiona teilnimmt. Als eine der Wenigen besteht sie die Herausforderungen dieses Lehrganges und findet sich bereits kurze Zeit später in einer zweiten Identität wieder. Als Putzfrau wird sie Teil eines großen und verbrecherischen Plans. Wenn Fiona dabei nicht das Problem hätte, ihre verschiedenen Identitäten auseinanderhalten zu können.

Mein Eindruck:
Fiona ist ein extrem interessanter und vielfältiger Charakter. Sie leidet an dem Cotard-Syndrom, einer psychischen Krankheit, das dazu führt, dass sie sich selbst als fremd und ohne Leben ansieht. So hat sie auch große Schwierigkeiten, selbst einfache Gefühle wie Freude oder Angst wahrzunehmen.
Um in ihrer Welt trotzdem mit anderen Menschen umgehen zu können, versucht sie mehr oder minder passende Gefühle zu erraten und entsprechende Reaktionen hervorzurufen.

Es ist als fühlender Mensch natürlich schwierig, diesem Denken zu folgen. Dennoch gelingt es Harry Bingham, diese emotionale Kälte trotzdem sympathisch und nachvollziehbar zu vermitteln. Fiona wird dadurch zu einem sehr spannenden Charakter, den man als Leser erst einmal richtig kennenlernen muss. Bis dahin erscheint sie mitunter etwas sprunghaft, merkwürdig und suspekt, bleibt aber trotzdem sehr liebenswürdig. Oft überrascht sie mit unerwarteten Überlegungen und Handlungen.

Für die Geschichte ist aber gerade diese fehlende Gefühlswelt eine treibende Kraft. Sie ist durchgängig in der Ich-Perspektive geschrieben und wie im Klappentext angedeutet, ist man sich nicht immer sicher, mit welcher Identität Fiona gerade denkt und agiert. Ihre Denkweisen ändern sich entsprechend und die Polizistin Fiona Griffiths scheint manches mal nur noch blass bis zur Oberfläche durch.

Die Handlung ist durchgängig spannend. Dem Leser sind die Gefahren der verdeckten Ermittlung stets fühlbar bewusst. Die eigentlichen polizeilichen Ermittlungen schreiten dabei eher gemächlich voran. Dafür lebt die Handlung aber von der perfekt organisierten Arbeit der Verbrecher, wie aber auch von den Anstrengungen Fionas Vorgesetzter ihr den größtmöglichen Schutz zu geben. Zum Ende hin überraschte mich die Geschichte dann noch mit rasantem Tempo und großer Action.

Der Schreibstil ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig. Er erinnert ein wenig an die schnelle Abfolge von Gedanken, die Fiona im Kopf umherschwirren. Sprache und Stil passen aber sehr gut zu ihr und geben ihr Inneres in dieser Form auch hervorragend wieder.

Fazit:

Kein Krimi, wie man ihn erwartet. Er lebt von Fionas einmaligen und besonderem Charakter und von den Schilderungen einer so real wirkenden organisierten Kriminalität.

Veröffentlicht am 28.09.2017

toller, da ganz ungewöhnlicher Krimi

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Laut dem Autoren Harry Bingham beruht „Fiona- Als ich tot war“ auf einer wahren Begebenheit.

Erschreckend detailliert und überaus spannend erzählt der Autor die Geschichte der jungen Polizistin Fiona ...

Laut dem Autoren Harry Bingham beruht „Fiona- Als ich tot war“ auf einer wahren Begebenheit.

Erschreckend detailliert und überaus spannend erzählt der Autor die Geschichte der jungen Polizistin Fiona Griffith, die als verdeckte Ermittlerin versucht, einen großen Versicherungsbetrug aufzudecken. Das wäre vielleicht nicht ganz so dramatisch, doch Fiona leidet unter dem Cotard-Syndrom: es beinhaltet eine Selbstwahrnehmungsstörung- die Betroffenen empfinden sich als tot.
Durch ihren Undercoverjob, durch den sie bis zu 3 verschiedene Personen sein muß, kommt es zur emotionalen Verwirrung und Störung ihrer Gefühlswelt.
Ähnlich schwer fällt es ihr, ihre Emotionen zu benennen oder zu erkennen, sowie darauf angemessen zu reagieren. Ein wenig komisch, daß ihr Verlobter (ebenfalls Polizist) das gar nicht zu bemerken scheint bzw. scheint es ihn nicht zu stören.

Als Fiona Grey wird sie in die Betrügergruppe eingeschleust. Aus der ehrgeizigen und toughen Polizistin wird eine zurückhaltende, devote Büroangestellte.
Doch sie spielt ihre Rolle so gut, daß sie das Vertrauen aller gewinnt- und sich selbst in ihren Rollen verliert.

Dabei bleibt die Handlung über die Gesamtheit des Buches hochspannend. Die Hauptakteurin Fiona ist trotz all ihrer Probleme sympathisch und detailliert gezeichnet, daß sie sehr offen, direkt und sarkastisch ist macht sie mir noch sympathischer.

Man fiebert die gesamte Lesezeit mit, ob Fiona ihr Ziel erreicht und die Täter dingfest machen kann- gleichzeitig schwebt auch immer die Angst mit, daß sie total ausflippt, eben weil sie das Cotard-Syndrom hat.

Ich bin jedenfalls noch ganz gefesselt von dieser Geschichte und weiß schon, daß dies nicht mein letztes Buch von Harry Bingham war!

Veröffentlicht am 22.09.2017

Ein komplexer Pageturner mit einer beeindruckend starken und verkorksten Ermittlerin

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Auf diesen Spionagekrimi bin ich durch eine Pressestimme aufmerksam geworden, die die Protagonistin als wohl „spektakulärste, ausgeflippteste und originellste Heldin in der modernen Spannungsliteratur“ ...

Auf diesen Spionagekrimi bin ich durch eine Pressestimme aufmerksam geworden, die die Protagonistin als wohl „spektakulärste, ausgeflippteste und originellste Heldin in der modernen Spannungsliteratur“ beschrieb. Und ja, Fiona Griffiths ist anders als andere Ermittler. Sie ist hochbegabt, hat einen Gangsterboss zum Vater und leidet an einer unheilbaren Krankheit, die sie als Kind in die Psychiatrie brachte.

Von ihren vorwiegend männlichen Kollegen, die nichts von ihrer psychischen Erkrankung und deren Auswirkungen wissen, wird die junge Frau stets unterschätzt und dazu verdammt, langweilige Routinefälle zu bearbeiten. Doch Fiona ist eine sehr gute Polizistin und entdeckt hinter einem kleinen Abrechnungsbetrug eine Spur, die sie zu Leichen und zu noch größeren Geheimnissen führt, die sie als Undercoveragentin aufdecken will. Unter dem Pseudonym „Fiona Grey“ wird sie in ein betroffenes Unternehmen eingeschleust und ahnt nicht, dass sie bereits ins Fadenkreuz einer übermächtigen und gnadenlosen Betrügerbande geraten ist …

Harry Binghams Schreibstil ist schnörkellos, auf Tatsachen reduziert und trotz der puristischen Schlichtheit ist „FIONA. Als ich tot war“ ein beeindruckend bildgewaltiger und temporeicher Kriminalroman, voller Facetten. Da die gleichnamige Protagonistin unter dem Cotard-Syndrom leidet, das ihr das Gefühl gibt, kein normaler Mensch zu sein, denkt sie ebenso analytisch und kühl. Emotionale Prozesse registriert sie nicht immer sofort. Durch Harry Binghams systematische und rationale Sprache entwickelt sich Fiona zu einer ganz besonderen Persönlichkeit und die Knappheit an Worte machen sie umso authentischer.

Durch Fionas starken aber auch verkorksten Charakter verwandelt sich dieser anfangs gewöhnliche Krimi in einen spannenden, auf Tatsachen beruhenden Pageturner, der zudem beeindruckend detailliert auf die abenteuerliche und gefährliche Arbeit eines verdeckten Ermittlers eingeht. Der Wahnsinn der Isolation, die allgegenwärtige Angst, entdeckt zu werden und das innere Gleichgewicht zu verlieren, werden so real und nachvollziehbar dargestellt, dass ich diese mutigen und selbstlosen Profis, die nie eine öffentliche Anerkennung erhalten, an dieser Stelle meinen allergrößten Respekt aussprechen möchte.


## Fazit

„FIONA. Als ich tot war“ überzeugt vor allem durch die reale Darstellung der starken, verkorksten und unberechenbaren Undercoveragentin Fiona, die mit einem eisernen Willen gegen das organisierte Verbrechen und ihren inneren Dämonen kämpft. Durch seine puristische Schlichtheit und überraschende Wendungen entwickelt sich dieser düstere Kriminalroman zu einem spannungsgeladenen, komplexen und rasanten Actionthriller, der einen nicht mehr loslässt.
Obwohl die Handlung in sich abgeschlossen ist, gibt es noch einige interessante Erzählstränge, die von Harry Bingham bewusst nicht zu Ende geführt wurden. Nach dem explosivem Schluss bleibt also noch genügend Raum für wilde Spekulationen und ich warte gespannt auf eine Fortsetzung!

Veröffentlicht am 13.05.2018

Ich und sie

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Fiona Griffiths ist eine hervorragende Polizistin, sie ist geschickt und wandelbar. Und nun absolviert sie eine Zusatzausbildung zu Undercovereinsätzen. Mit ihrem Freund Buzz, der ebenfalls Polizist ist, ...

Fiona Griffiths ist eine hervorragende Polizistin, sie ist geschickt und wandelbar. Und nun absolviert sie eine Zusatzausbildung zu Undercovereinsätzen. Mit ihrem Freund Buzz, der ebenfalls Polizist ist, lebt sie glücklich. Im Moment ist sie vom Morddezernat an den Betrug ausgeliehen, keine besonders interessante Aufgabe. Ein Abrechnungsbetrug in einem Möbelhaus, doch bald finden die Ermittler die Leiche einer alten Frau, die offensichtlich verhungert ist. Nun kommt Fiona ihre Ausbildung zur verdeckten Ermittlerin zupass. Sie wird in die Ränge der Betrüger eingeschleust und als Fiona Grey soll sie herausfinden, was der eigentliche Plan der Verbrecher ist.

In ihrer Kindheit hatte Fiona eine schwere Zeit. Viele Menschen erleben in ihrer Kindheit eine schwere Zeit und überstehen diese. Doch Fiona hat dieses Glück nicht, sie entwickelt eine Persönlichkeitsstörung, die sie als Erwachsene zwar einigermaßen im Griff hat, von der es aber keine vollständige Heilung gibt. Für sie selbst erstaunlich fühlt sie sich teilweise in ihrer Rolle als Fiona Grey wohler als in ihrem wirklichen Leben. Eine Tatsache, die Fiona für sich behält, um nicht von dem Fall abgezogen zu werden. Schließlich ist mindestens ein unbeteiligter Mensch zu Tode gekommen. Ein Todesfall, der gesühnt werden soll. Zudem gilt es, einen größeren Betrug zu verhindern.

Mit „Als ich tot war“ absolviert Fiona bereits ihren dritten Auftritt, für das Verständnis ist die Kenntnis der Vorbände nicht notwendig. Wenn man Fiona besser kennenlernen möchte, hat man so allerdings zwei weitere Gelegenheiten. Fiona Griffiths überzeugt mit ihrer speziellen Persönlichkeit. Sie versteht es ansprechend aus ihren Schwächen Stärken werden zu lassen. Als verdeckte Ermittlerin nutzt sie keine Gelegenheit zum Ausstieg, wieder und wieder kehrt sie in die Reihen der Betrüger zurück, um auch noch das letzte Geheimnis aufzudecken. Zwar fragt man sich als Leser manchmal, ob es immer noch ein Gewinn ist oder ob die Untersuchung nicht auch auf üblichem Wege zum Erfolg führen würde. Doch in jeder Sekunde will man wissen, ob und wie Fiona ihren Einsatz übersteht. Mit Sorge betrachtet man die Entwicklung, dass sie ihrer Legende beinahe näher ist als sich selbst, es wirkt fast so als wünschte sie sich eine Hintertür in ihrem Leben.

Eine ungewöhnliche Frau, die gerade durch ihre Einschränkung zur herausragenden Ermittlerin wird. Eine Ermittlerin, von der man gerne mehr liest.