Cover-Bild Alt-Buckower Geschichte(n)
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14,80
inkl. MwSt
  • Verlag: L + H Verlag Berlin Thies Schröder e.K.
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 184
  • Ersterscheinung: 25.02.2022
  • ISBN: 9783939629580
Hartmut Christians

Alt-Buckower Geschichte(n)

Ein Ortsteil im Wandel der Zeit
Buckow ist ländlich und großstädtisch zugleich - Kleingärtnerparadies trifft auf achtgeschossige Hochhäuser, Gewerbegebiet und Einfamilienhäuser finden sich neben uralten Bauernhäusern und einer der ältesten Dorfkirchen Berlins.
Was wurde aus den ehemals stolzen Gehöften, wer waren die Menschen, die einst dort lebten und die Felder und Wiesen bewirtschafteten? Das Buch gibt einen Einblick in die Geschichte des alten märkischen Angerdorfes und seine Entwicklung zum Ortsteil der Weltmetropole Berlin und lässt Alt-Buckower Geschichte(n) wieder lebendig werden.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.05.2022

Liebevoll illustriert, mit detaillierten Fakten

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Das Buch widmet sich dem Berliner Stadtteil Alt-Buckow, einstmals ein eigenes Dorf mit lang zurückgehender Geschichte. Schon auf den ersten Blick fällt die ausgezeichnete Ausstattung auf, die Seiten bestehen ...

Das Buch widmet sich dem Berliner Stadtteil Alt-Buckow, einstmals ein eigenes Dorf mit lang zurückgehender Geschichte. Schon auf den ersten Blick fällt die ausgezeichnete Ausstattung auf, die Seiten bestehen aus hochwertigem Fotopapier, der Klappbroschurumschlag zeigt vorne einen Dorfplan aus dem Jahr 1819, hinten einen aktuellen Straßenplan, beide farbig, so dass man gleich einen guten Vergleich der Entwicklung hat. Auch sonst erfreut das Buch mit zahlreichen Abbildungen, darunter mehrere in Farbe. Hauptsächlich zeigen diese Fotos ehemalige und momentane Gebäude, aber es gibt auch Familien- oder Gruppenfotos, Abbildungen alter Einladungen, Sitzungsprotokolle und anderer Dokumente. Das ist eine gelungene Mischung, die viele Facetten des Alt-Buckower Lebens aus langen Jahren zeigt, hier sieht man die liebevolle Zusammenstellung schon auf den ersten Blick.

Besonders berührte mich eine Verlobungsanzeige aus dem Jahr 1932 - nicht nur wegen der anrührenden Gestaltung, sondern auch wegen der Information im Text, dass der Ehemann weniger als zehn Jahre nach dieser Verlobung von den Nazis ermordet wurde. Dies wird recht knapp berichtet und ich hätte gerne mehr darüber erfahren. Dies führt mich zu dem Aspekt, der mich an dem Buch ein wenig enttäuschte - es gibt "Alt-Buckower Geschichte", aber die im Titel ebenfalls angekündigten Geschichten kamen etwas kurz. Ich hatte mir von dem Buch eine Reise in die Lebensgeschichten der Buckower erwartet, wollte erfahren, wie diese Menschen Geschchte erlebt, erfahren, bewältigt hatten. Das Buch fokussiert sich allerdings darauf, die Geschichte jedes Grundstücks zu umreißen und dies führt zu vielen Kapiteln, in denen man lediglich erfährt, wer das Grundstück bewohnt hat, ob bauliche Veränderungen vorgenommen wurden, welche Läden sich dort befanden, wie die Hofwirtschaft sich entwickelte. Das sind überwiegend trockene Fakten, die nur selten ins Persönliche hineingehen. Gelegentlich finden die Schicksale der Menschen Erwähnung, das waren für mich die interessantesten Passagen des Buches, aber sie kamen mir viel zu kurz, sowohl von der Häufigkeit wie von der Ausführlichkeit her. Manchmal wird etwas gestreift, so erfahren wir, dass die Tochter einer Familie mit Ende 20 starb, oder dass "ein schwere Schicksalsschlag" jemanden "im Alter von nur 43 Jahren aus dem Leben" riss, aber wir erfahren nicht, was geschah. Auch das Schicksal dreier Schwestern, die durch den Krieg so ziemlich alles verloren, sich mühsam durchschlugen und ein Leben lang unverheiratet blieben, ist nur knapp umrissen, lässt Fragen offen und weckt den Wunsch, doch etwas mehr über solche Lebenswege zu erfahren. So wird oft etwas angedeutet, aber nicht ausgeführt und mir blieben die Familien Buckows größtenteils fremd, sich abwechselnde Namen mit Lebensdaten, aber ohne echtes Leben. Nun ist dies meinen Erwartungen geschuldet, der Fokus des Buches ist es, die Chronologie der Grundstücke aufzuzeigen und gelegentlich ein wenig durch einige Anekdoten aufzulockern. Mir fehlte hier aber das Leben hinter den Daten. Wer jedoch mit anderen Erwartungen an das Buch herangeht, wird eine liebevoll chronologisierte Geschichte Alt-Buckows finden, sorgfältig recherchiert, mit Quellenangaben und Bildnachweisen und einigen wenigen persönlichen Einblicken.

Es wird viel Anschauliches geboten, um zu zeigen, wie und warum sich Alt-Buckow veränderte, faszinierend u.a. eine herrlich und übersichtlich gestaltete Stammtafel einer Familie, die 12 Generationen umfasst. Auch der literarische Spaziergang am Damm entlang ist eine gute Idee, dem Leser den Ort zu zeigen. Der Ort mit seinen Gebäuden und Veränderungen wurde mir detailliert nahegebracht und für jemanden, der dort wohnt oder sich für den Ort interessiert, ist dies eine wahre Fundgrube mit vielen informativen und nützlichen Fakten. Hier wurde auf liebevolle Art dem Ort Alt-Buckow ein Denkmal geschaffen und Lesern die Möglichkeit gegeben, die Entwicklung über Jahrhunderte hinweg mitzuerleben. Auch die gelungene optische Gestaltung mit ihrer Vielfalt an Abbildungen kann ich nur noch einmal erfreut hervorheben.

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