Absoluter Flop
Ich glaube, wenn ich dieses Buch nicht für den Literaturclub gelesen hätte, hätte ich es auch nie angerührt. Ist es also gut, dass ich mal etwas von meinem üblichen Buchschema abgewichen bin?
Ehrlich ...
Ich glaube, wenn ich dieses Buch nicht für den Literaturclub gelesen hätte, hätte ich es auch nie angerührt. Ist es also gut, dass ich mal etwas von meinem üblichen Buchschema abgewichen bin?
Ehrlich gesagt war dieses Buch ein absoluter Fehlgriff.
Es fängt bereits bei den Charakteren an. Coley war für mich einfach ein ganz normales 0815 Mädchen. An ihr war gefühlt keine Persönlichkeit zu finden, nichts individuelles. Das Einzige ist, dass sie ihre Mutter an einer Depression verloren hat, aber davon abgesehen, war sie einfach standardmäßig.
Sie ist 17 Jahre alt und möchte sich in zahlreichen Situationen auch gemäß ihres Alters verhalten. Gerade in der Liebe möchte sie besonders reif wirken. Aber wenn es darum geht, ihrem Vater zu verzeihen und ihm eine Chance zu geben, dann verhält sie sich wie ein 13 Jahre altes, zickiges Mädchen. Sie verlässt den Raum mitten im Gespräch, macht ihm ständig Vorwürfe, sieht ihre eigenen Fehler nicht ein und klettert durch das Fenster, um ihm nicht im Flur zu begegnen. Dabei tut er alles für sie.
Gerade in der ersten Hälfte des Buches ist mir das ganz besonders aufgefallen. Später hat sich dieses Verhalten etwas gebessert.
Dafür wurde Sonjas Verhalten schlimmer. Sie war absolut widersprüchlich in ihren Handlungen, man wurde nicht schlau aus ihr und sie hat einige eigentlich unverzeihliche Dinge angerichtet. Ich weiß bis jetzt nicht wirklich, welches Problem sie hatte und es ist für mich noch immer unverständlich, wieso sie so ein Drama anrichten musste.
Denn damit kommen wir auch schon zum nächsten Punkt: der Plot.
Für mich fehlte einfach komplett der rote Faden. Es war eher so, als hätte die Autorin immer mal wieder eine Idee aus der Luft gegriffen, das Kapitel dazu verfasst und dann wieder eine neue Idee gesucht. So hat sich das Lesen für mich angefühlt. Es gab kein vernünftiges Zeitgefühl und die einzelnen Kapitel kamen ständig aus dem Nichts. Es wurden vor allem verhältnismäßig viele Partys gefeiert, die den Alkohol- und Drogenkonsum in meinen Augen völlig verharmlosen. Insgesamt kam durch dieses Schema auch einfach keine Spannung auf, da ständig etwas neues angerissen wurde. Eine Szene, in der etwas Spannung existierte, gab es zwar, aber diese war einfach zu zufällig und wieder einmal aus dem Nichts gegriffen, dass man auch hier darauf hätte verzichten können.
Ich muss gestehen, dass ich kurzzeitig an einem Punkt ankam, an dem ich weiterlesen wollte. Man hätte da einfach so viel herausholen können und die Story hatte wirklich Potential. Aber im Endeffekt wurde es einfach wieder langweilig und völlig konstruiert. Denn das ist ein weiterer Kritikpunkt. Egal was geschehen ist, alles wirkte komplett unrealistisch und völlig konstruiert.
Ich verstehe auch bis jetzt einige Charakterfunktionen nicht. Denn es gab ziemlich viele Charaktere, die auch ständig wieder auftauchten. Aber mir ist noch immer schleierhaft, wozu einige überhaupt eine Rolle bekamen.
Gerade auch das Ende hat mir das Buch wirklich vermiest. Man hat hier versucht, auf wenige Seiten ein komplettes Ende samt Spannungshöhepunkt und Fazit herunterzubrechen, sodass meine bisherigen Kritikpunkte hier gebündelt aufeinander trafen und es einfach das schlechteste im gesamten Buch gewesen ist und mich dermaßen enttäuschte, dass ich in meiner Bewertung nochmal heruntergehen musste.
Fazit: Leider wurde „Girls like Girls“ zu einem absoluten Flop für mich und auch wenn das Cover sehr hübsch ist, so konnte die Story mich doch nicht begeistern. Unreife Charaktere, eine zu konstruierte Story und ein fehlender roter Faden.