Absolute Empfehlung!
Das Buch "Die Handschrift des Teufels" ist der zweite Teil einer Trilogie von Heike Stöhr. Der erste Teil ist schon vor Längerem erschienen, war mir jedoch bisher gänzlich unbekannt. Der dritte Teil soll ...
Das Buch "Die Handschrift des Teufels" ist der zweite Teil einer Trilogie von Heike Stöhr. Der erste Teil ist schon vor Längerem erschienen, war mir jedoch bisher gänzlich unbekannt. Der dritte Teil soll im Jahr 2020 erscheinen und ich freue mich ehrlich gesagt schon sehr darauf und werde es auf jedenfall kaufen.
Wie eben schon angemerkt habe ich den ersten Teil "Die Fallstricke des Teufels" bisher nicht gelesen, bin aber so begeistert von diesem zweiten Teil, dass ich ihn sehr gerne noch lesen würde.
Zum Verständnis des zweiten Buches war es jedoch nicht notwendig den vorherigen Band gelesen zu haben. Die wichtigsten Details und Geschichtsstränge wurden im zweiten Teil nochmal kurz angeschnitten und wiederholt. Jedoch auf eine Art und Weise, die es auch für einen Kenner des ersten Buches, nicht zu langwierig und langweilig erscheinen lässt.
Es handelt sich bei dem Buch um einen historischen Roman, welcher in der Zeit der Pest spielt, jedoch ist er im Vergleich zu manchen anderen in dieser Zeit spielenden Bücher, sehr locker und auch teilweise witzig geschrieben. Ich hatte, außer bei Ken Follet, bei historischen Romanen oft das "Problem", dass diese sehr streng geschrieben sind und der Spaß durch die ganzen Herausforderungen der damaligen Zeit, etwas zurückblieb. Teilweise lasen sich diese Bücher dann schon fast deprimierend ernst.
Ganz anders bei dem Buch von Heike Stöhr. Auch hier werden die normalen Schicksale des Mittelalters beschrieben, jedoch trotzdem auf eine menschliche Art. Die Protagonisten scherzen miteinander und ich musste selbst beim Lesen mitschmunzeln.
Auch die liebevolle Seite kommt in diesem Buch auf keinen Fall zu kurz. Die Gefühle der einzelnen Charaktere werden sehr schön beschrieben und durch die wechselnde Sichtweise des Lesers, kann man sich sehr gut in die wichtigsten Protagonisten hineinversetzen. Man leidet mit Sophia, freut sich mit Heinrich Fuchs und ist wütend mit (und auch auf) Wolf Schumann.
Sophia ist eine sehr sympathische Person, welche einen starken Willen hat, welchen sie auch durchzusetzen vermag. Dies zeigt sich bei den Gesprächen mit ihrem Ehemann Heinrich Fuchs, welchen Sie häufig zu Taten überredet, welche er aus Sorge um seine Familie, lieber nicht getan hätte. Oder auch, dass Sie Dinge tut, von welchen Ihre Freunde ihr, zu ihrem eigenen Schutz, abraten. Sie geht zum Beispiel auch, obwohl sie hochschwanger ist, noch ihre Freundin im Gefängnis besuchen und versucht sogar diese zu befreien.
Ihr Mann Heinrich Fuchs ist Sophia komplett verfallen und setzt alles daran um seine Familie zu beschützen. Er ist eine absolut liebenswerte Persönlichkeit und ist mir von Anfang an ans Herz gewachsen. Obwohl Sophias Sohn nicht sein leibliches Kind ist, kümmert er als der Kleine zu früh und dementsprechend zu schwach zur Welt kommt sich liebevoll um ihn, bis Sophia selbst wieder genug Kraft hierzu hat.
Schumann ist, wie zu erwarten, das komplette Gegenteil von Sophia und Heinrich. Er ist absolut streng und herrschsüchtig und tut vor allem das, was ihm zum Vorteil dient. Er spinnt Intrigen, verbreitet böse Gerüchte und geht notfalls sogar über Leichen. Er war mir, wie schon vermutet, absolut unsympathisch und ich habe ihm sehr oft sprichwörtlich die Pest an den Hals gewünscht.
Das Buch war von Anfang bis Ende absolut spannend und sehr schön flüssig geschrieben. Ich wollte es kaum aus der Hand legen.
Immer wieder passierten neue Dinge, welche das ganze Geschehen aufmischen und ich fieberte mit Sophia und ihren Bekannten mit und hoffte, dass sie nicht auf die Fallen von Schumann hereinfallen würden.
Außer des Hauptstrangs, die Entschlüsselung des Buches, gab es häufig noch Nebenstränge, welche zu der Geschichte an sich beigetragen haben und außerdem für Spannungen gesorgt haben, wie schon das genannte Beispiel als Sophias Freundin ins Gefängnis eingesperrt wurde.
Fazit:
Ich kann dieses Buch absolut weiterempfehlen und freue mich wie erwähnt schon sehr auf die Fortsetzung.
Falls ihr den ersten Teil noch nicht kennt, empfehle ich euch diesen zuerst zu lesen. Dies ist zwar, wie gesagt, nicht notwendig um den zweiten Band zu verstehen, jedoch ist das Buch so gut geschrieben, dass ich den ersten nun auch noch lesen möchte und ich finde es immer etwas unglücklich den zweiten Teil schon zu kennen, wenn man den ersten liest.
Deswegen meine Empfehlung: Teil 1 und Teil 2 lesen und hoffen, dass bis dahin der dritte Teil draußen ist :)