Abstoßénd und menschenverachtend - ein absoluter Reinfall
Toni ist eigentlich mit Leib und Seele Gärtnerin, doch nach dem Tod ihres geliebten Ehemannes erscheint ihr selbst die bunte Blumenwelt grau und schattig. Da bekommt sie ein verlockendes Angebot - sie ...
Toni ist eigentlich mit Leib und Seele Gärtnerin, doch nach dem Tod ihres geliebten Ehemannes erscheint ihr selbst die bunte Blumenwelt grau und schattig. Da bekommt sie ein verlockendes Angebot - sie soll auf der einsamen Kanareninsel Monte Spina für dessen Besitzer den großen Garten auf Vordermann bringen. Für Toni eine tolle Möglichkeit, endlich neu anzufangen und das Leben wieder zu genießen. Doch die Insel birgt Geheimnisse, die nicht jedem schmecken...
Nach Beenden dieses Buches bleibe ich mit einem bitteren Nachgeschmack und absolutem Unverständnis zurück - dieser Roman strotzt nur so vor menschenverachtenden Dialogen und wirkt für mich als Leser daher abstoßend und grotesk. Fast habe ich das Gefühl als Leser unerwünscht zu sein, so sehr färbt der negative Grundkonsens von Max Bror auf mich ab...sein Verhalten ist niederträchtig, selbstherrlich und widerwärtig. Man fühlt sich als Eindringling in seiner Welt aus Hass, Selbstzerfleischung und Überheblichkeit. Ich frage mich die ganze Zeit über, warum seine Angestellten, Toni inbegriffen, nicht längst das Weite gesucht haben. So lässt sich freiwillig kein Mensch behandeln - die Sklaverei ist doch längst abgeschafft.
Toni selbst ist ein absoluter Gegensatz , ein Gutmensch und völlig naiv, und geht aufgrund dessen vollkommen unter. Sie kommt nicht wirklich zum Zug, wirkt manchmal recht dümmlich und selbst die wenigen guten Szenen, die Toni mit Max hier erleben darf, werden nur einige Zeilen später durch den Hausherren wieder zunichte gemacht.
Selbst die Insel, die normalerweise mit all ihrer Blumenpracht und ihrem zauberhaften Flair den Leser begeistern soll, scheint Angst zu haben, sich in voller Schönheit zu entfalten- Brot hält die Daumenschraube so weit angezogen, dass selbst Flora und Fauna neben ihm verkümmern.
Ich frage mich die ganze Zeit, was Sinn und Zweck dieser Geschichte sein soll, finde aber leider keinen Hinweis, der mir Zugang zu diesem Roman verschaffen könnte.
Die wunderschönen Pflanzenzeichnungen zu Beginn eines jeden Kapitels lockern zwar die Seiten auf, können aber die Erzählung nicht wirklich herumreißen.
Für mich ein absoluter Reinfall, der lediglich mit ein paar guten Ausführungen zur Gartenarbeit , wenigen gefühlvollen Szenen und einem traumhaften Cover punkten kann.