Was war das denn?
Es passiert wirklich selten, dass ich eine derart schlechte Note vergebe, und ich möchte anmerken, dass mir die vorangegangen Bücher der Autorin, die auf wahren Begebenheiten basieren, durch die Bank gut ...
Es passiert wirklich selten, dass ich eine derart schlechte Note vergebe, und ich möchte anmerken, dass mir die vorangegangen Bücher der Autorin, die auf wahren Begebenheiten basieren, durch die Bank gut bis sehr gut gefallen haben. So war ich dann auch schon sehr gespannt auf Saras Story, die zusammengefasst im Klappentext doch recht tragisch anmutete. Der Vater, ein Narzisst, der seine Familie über viele Jahre terrorisiert, scheint endlich seine gerechte Strafe zu erhalten. Nicht nur gegen seine inzwischen verstorbene Frau, sondern auch gegenüber Tochter Sara und seiner jetzigen Freundin wird er immer wieder gewalttätig und das Maß ist voll. Wie kann man dann aber, so fragte ich mich beim Hören des Buchs immer wieder, als Tochter direkt nebenan einziehen und das Glück, sich als Erwachsene endlich von diesem Psychopaten gelöst zu haben, so leichtfertig aufs Spiel zu setzen? Über viele Stunden versuchen Protagonistin und Autorin diese Konstellation zu rechtfertigen. Aber nicht nur diese, sondern auch warum Gewalt mit Gewalt zu bekämpfen die Antwort bringt sie in Erklärungsnot. Sicher, man spürt die Verzweiflung und Hilflosigkeit aber möchte Sara gleichzeitig schütteln und ihr raten, das Weite zu suchen. Verzweifelt kämpft die Hörbuchsprecherin Svenja Pages gegen die Langeweile, die den Hörer trotz der ganzen Tragik befällt, denn die Geschichte dreht sich immer wieder im Kreis und lässt leider keinen Spannungsbogen zu. Es tut mir leid, aber diesmal konnte Hera Lind bei mir nicht punkten und ich war fast froh, als das Hörbuch endlich zum Ende kam. Von mir gibt es aufgerundet gut gemeinte zwei von fünf Sternen für dieses Werk.