Gasperlmaiers 7. Fall
Ausgerechnet während der Feier zu seinen 50. Geburtstag muss Gasperlmaier dem seltsamen Anruf der Betreiberin des Salzbergwerks nachgehen: Es scheint, als fehlte ein Besucher des Schaubergwerks – und soviel ...
Ausgerechnet während der Feier zu seinen 50. Geburtstag muss Gasperlmaier dem seltsamen Anruf der Betreiberin des Salzbergwerks nachgehen: Es scheint, als fehlte ein Besucher des Schaubergwerks – und soviel sei verraten, er wird nicht der einzige Abgängige bleiben.
Wenig später wird die erste Leiche gefunden. Es ist ein Kunsthändler, der wenig verwunderlich, nach einem Bild aus der Raubkunstsammlung der Nazis sucht.
Wird Gasperlmaier an der Seite von Frau Doktor Kohlross diesen kniffligen Fall lösen können, bei dem nichts so ist, wie es scheint?
Meine Meinung:
Herbert Dutzler zeichnet wie immer einen Gasperlmaier, der es lieber gemütlich hat, der sowohl Höhenangst als auch Spundus vor der Tiefe der Bergwerksstollen hat, aber dennoch in den Stollen hineingeht.
Ein bisschen hat er sich weiter entwickeln dürfen, der Gasperlmaier. Immerhin ist er inzwischen im Besitz eines Smartphones. Der Konsum von Leberkäsesemmeln und Alkohol im Dienst ist nach wie vor hoch. Da sollte vielleicht einmal eingeschritten werden, denn eigentlich herrscht in Bundesdienststellen Alkoholverbot. Vielleicht könnte die Arbeitsmedizin eine Begehung machen und dies anmerken? Immerhin hat es ja auch der pensionierte Postenkommandant Friedrich Kahlß geschafft, seine Ernährungsgewohnheiten umzustellen.
Endlich erfährt der neugierige Leser wie es mit dem Privatleben der Frau Doktor bestellt ist. Hier erweist sich Gasperlmaier als aufmerksamer Zuhörer.
Gut hat mir gefallen, dass aktuelle Themen wie Ausländerfeindlichkeit, Unterbringung von Asylwerber und die Sensationsgier der Medien (in Form der unvermeidlichen Maggie Schablinger) angesprochen werden. Der Krimi spielt nicht umsonst in Altaussee, dessen Bergwerke als Versteck der, von den Nazis in ganz Europa zusammengeraubten Kunstwerken, dienten. Das sorgt nach wie vor für Interesse, zumal so manch Einheimischer damals plötzlich zu viel Geld gekommen sein soll.
Auch die Verschwörungstheorie passt gut zu Altaussee, auch wenn man darüber ein wenig den Kopf schütteln kann.
Der Schreibstil ist wie immer flott und leicht zu lesen. Das Lokalkolorit kommt auch nicht zu kurz.
Wie alle Taschenbücher aus dem Haymon-Verlag hat auch dieses hier abgerundete Ecken, was ein schönes Alleinstellungsmerkmal ist. Die Farbe des Covers ist mit pink für einen Krimi ein wenig gewagt, doch passt es gut zum Stil der sechs farbenprächtigen Vorgängern.
Fazit:
Dieser Krimi hat mir, bis auf Gasperlmaiers Hang zu Schnaps und Bier, bis jetzt am besten gefallen. Gerne gebe ich hier 4 gute Sterne.