Netter Jugendthriller für Zwischendurch
MEINUNG
„A Good Girl’s Guide to Murder“ ist ein spannender Jugendthriller, der derzeit in aller Munde ist. Ich kam auch nicht umhin, dieses Buch zu lesen und habe viel Rätselraten, tolle Charaktere und ...
MEINUNG
„A Good Girl’s Guide to Murder“ ist ein spannender Jugendthriller, der derzeit in aller Munde ist. Ich kam auch nicht umhin, dieses Buch zu lesen und habe viel Rätselraten, tolle Charaktere und eine mitreißende Handlung erwartet. Einiges davon habe ich auch bekommen, aber leider nicht alles.
Pippa ist eine sympathische Protagonistin, die für ein Schulprojekt einen alten Mordfall neuaufrollt, in der Hoffnung, herauszufinden, was damals wirklich mit Andie Bell und Sal Singh passiert ist. Denn Pippa glaubt nicht daran, dass es sich wirklich so zugetragen hat, wie alle denken. Sie stürzt sich in die Recherche und hinterfragt jede Aussage mehrfach. Von jeder Seite werden ihr Lügen aufgetischt, die sie enttarnt. Dass Pippa sich so sehr auf diesen Fall konzentriert und für ihr Alter auch sehr professionell herangeht, ist auch das größte Problem, das ich mit der Handlung hatte. Für mich war schnell klar, wer zu 1000% etwas mit dem Mord (oder Morden?) zu tun hat, einfach weil Pippa an bestimmten Stellen den Fokus verliert – dadurch wurde es ziemlich offensichtlich. Ab der Hälfte war auch ziemlich klar, wieso, weshalb, warum die meisten Dinge geschehen sind. Es gab zwei Kleinigkeiten, die ich so nicht vermutet hätte, einfach weil sie erst kurz vor Ende überhaupt aufgegriffen wurden, aber ansonsten war vieles für mich einfach zu vorhersehbar. Das mag daran liegen, dass ich sämtliche Crime-Serien hoch und runter geschaut habe, und dass einige Aspekte aus dem Buch ziemlich ähnlich sind wie „How to get away with murder“, wenn man genau hinschaut.
Der Schreibstil der Autorin ist auch etwas gewöhnungsbedürftig. Nicht nur, weil ich mich mit der Erzählerperspektive nur schwer anfreunden konnte, sondern auch, weil viele Sätze kurz und abgehackt waren und Pippa und ihre Freunde sich oft deutlich kindischer aufführen, als es 17-18-jährige normalerweise tun (zumindest meiner Erfahrung nach – Ausnahmen gibt es immer wieder). Das passte für mich dann nicht ganz dazu, dass sie in ihrem Alter einen alten Mordfall neu aufrollt.
Nichtsdestotrotz hat mich das Buch in so weit unterhalten können, dass ich es bis zum Ende gelesen habe und ich den zweiten Band vermutlich auch lesen werde.
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FAZIT
Der Auftakt der „Pippa Fitz-Amobi“-Reihe konnte mich zwar unterhalten, weist aber einige Schwächen auf, worunter der Spannungsfaktor etwas zu leiden hat. Für Fans des Genres ist das Buch trotzdem geeignet und sorgt für ein paar vergnügliche Lesestunden.