Cover-Bild Niemandsmeer
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Droemer
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 20.08.2021
  • ISBN: 9783426282304
Hope Adams

Niemandsmeer

Roman | Fesselnde historische Spannung basierend auf einer wahren Geschichte
Leonie von Reppert-Bismarck (Übersetzer), Anja Kirchdörfer Lee (Übersetzer)

Zweihundert verurteilte Frauen, eine Tote, eine Mörderin. Wer hat mehr Schuld als alle anderen auf sich geladen? Ein fesselnder historischer Kriminal-Roman von Hope Adams, inspiriert von einer wahren Geschichte.

Juli 1841, irgendwo im Südlichen Ozean: Die »Rajah« soll hundertachtzig Frauen, die in England für kleinere Straftaten verurteilt wurden, nach Tasmanien bringen. Während der Reise will die junge Aufseherin Kezia mit einigen von ihnen eine Patchwork-Decke nähen. Was niemand weiß: Eine der Frauen wurde wegen Mordes zum Tode verurteilt und hat sich unter falscher Identität an Bord gestohlen. Und dann wird eine andere Gefangene hinterrücks ermordet. Zusammen mit dem Kapitän, dem Schiffsarzt und dem Reverend muss Kezia herausfinden, wer mehr Schuld als alle anderen auf sich geladen hat, und warum …

Der packende historische Kriminal-Roman »Niemandsmeer« beruht auf einer wahren Geschichte: Die »Rajah« segelte tatsächlich 1841 mit rund zweihundert verurteilten Frauen nach Tasmanien, und auch Kapitän Charles Ferguson, Kezia Hayter und ihr Patchwork-Projekt sind historisch belegt.

»Hope Adams hat die historischen Ereignisse geschickt mit dem Kriminalfall verknüpft. Perfekter Spannungsbogen, hervorragend gezeichnete Charaktere … ein tolles Leseerlebnis.« - Guardian
»Ein faszinierende Roman, der die Lebensgeschichten dieser Frauen mit einem rätselhaften Mordfall verwebt. Fesselnd und zutiefst befriedigend.« - The Times

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.08.2021

Ruhiger, aber dennoch ein zum Nachdenken anregender, aufwühlender Inspirational Histo-Krimi

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England 1841:

Ein Schiff, mit knapp zweihundert weiblichen Strafgefangenen an Bord, macht sich auf in Richtung Tasmanien. Dort sollen die Frauen, die in ihrem Heimatland verurteilt wurden, als Diebe oder ...

England 1841:

Ein Schiff, mit knapp zweihundert weiblichen Strafgefangenen an Bord, macht sich auf in Richtung Tasmanien. Dort sollen die Frauen, die in ihrem Heimatland verurteilt wurden, als Diebe oder Kleinkriminelle, eine zweite Chance bekommen und noch einmal von vorn beginnen dürfen . Doch nicht alle Frauen sind glücklich über die Deportation. Sie müssen zum Teil ihre Familie zurücklassen und es ist ungewiss, ob sie diese jemals wieder sehen werden.

Mit an Bord, ist auch die Schwester des königlichen Hofmalers Hayter, Kezia, die die Frauen auf der Reise emotional stützen möchte. Und so hat sie sich ein besonderes Projekt überlegt. Ein paar der geschicktesten Frauen, sollen zusammen mit ihr ein Quilt fertigen. Damit möchte sie den Gemeinschaftsgeist innerhalb der Gruppe stärken. Und tatsächlich freunden sich die Näherinnen miteinander an und es entstehen erste, zarte Freundschaftsbande.
Kezia ist glücklich darüber. Dazu freut sie sich bereits auf ihre Ankunft in Tasmanien, denn auch sie hatte, trotz eines privilegierten Elternhauses, kein einfaches Leben. Stets fühlte sie sich ungeliebt von ihrer Mutter und in der Ferne hofft sie nun, endlich ein selbstständiges Leben führen zu können.

Doch dann wird eines Tages eine ihrer Näherinnen mit einem Messer niedergestochen. Eine Tat äußerster Brutaliät. Dennoch kann es Kezia kaum fassen, dass es eine Mörderin an Bord geben soll. Zusammen mit dem Kapitän des Schiffes und dem Geistlichen der sich an Bord befindet, versucht sie, den kniffligen Fall zu lösen. Warum nur wollte jemand Hattie, die sich zusammen mit ihrem kleinen Sohn an Bord befindet, ermorden?
Während Kezia ermittelt, bangt dagegen eine andere Frau auf dem Schiff um ihr Leben. Sie hat eine Vorgeschichte, für die sie viele hassen würden. Doch ist sie auch die Schuldige?

Es war der Klappentext, der mich neugierig auf „Niemandsland“ der Autorin Hope Adams machte. Zudem gab es diesen Gefangenentransport nach Tasmanien einst wirklich, auf der Rajah. Und auch das Entwerfen des Quilts, der als Rajah- Quilt in einem Museum ausgestellt wurde und heute noch zu bewundern ist, ist keine Erfindung. Tatsächlich begleitete Kezia Hayter die Gefangenen auf dieser Reise und nähte mit ihnen diesen Quilt. Lediglich der Mord an Bord und die Suche nach dem Täter, gehören zu den fiktiven Aspekten dieses Romans.

Hope Adams hat hier einen historischen, sehr eingängigen Roman geschrieben, der viel historisches Kolorit aufweist, was zum einen an der passenden Ausdrucksweise liegt und zum anderen daran, dass sie sehr gut recherchiert hat, wie sich Menschen der damaligen Zeit benahmen, welche gesellschaftlichen Regeln gepflegt wurden, aber vor allem auch, wie das Leben der einfachen Leute verlief. Es gibt in diesem Roman gleich drei Frauen, deren Hintergrund näher beleuchtet wird. Neben Kezia, sind es die Gefangenen Hattie und Clara. Clara reist jedoch unter falschen Namen an Bord mit, so dass man bis etwa zur Hälfte des Romans rätseln muss, welche der Frauen denn Clara nun ist.

Dem historischen Krimi wurde eine christliche Note beigemengt, allerdings wohldosiert eingesetzt. Weder missioniert Hope Adams ihre Leser, noch verurteilt sie ihre Akteurinnen, für Dinge, die sie einst getan haben. Werte stehen dennoch hoch im Kurs, besonders die schwierige Gabe, zu vergeben und ich muss ehrlich sagen, dass ich diesen Roman sehr mochte. Zugegeben, wenn man in erster Linie einen spannenden historischen Krimi erwartet, könnte man enttäuscht sein, denn die Krimihandlung ist nicht sehr packend. Zudem ist die Zahl der Verdächtigen überschaubar und man kann sich schon vorab so einiges zusammenreimen.

Kezia ist eine fromme junge Dame, die anfangs etwas weltfremd wirkt, aber im Laufe der Geschichte viel Rückgrat beweist. Und nebenher entwickelt sich auch eine kleine Liebesgeschichte an Bord, allerdings bleibt diese allerdings ebenfalls eher Nebensache.
Im Grunde erzählt „Niemandsmeer“ eine Geschichte über Schuld, Sühne und Vergebung. Besonders Claras Vergangenheit, bzw. ihre inneren Monologe, machen betroffen. Denn ihre einstige Tätigkeit, über die sie nachsinniert, ist so unfassbar grausam, nimmt man diese allein für sich. Bedenkt man aber die grausame Welt um Clara herum, begreift man schnell, dass es nicht so einfach ist, allein Clara zur Schuldigen zu machen. Es ist im Grunde die Schuld aller, die Armut erst möglich gemacht haben oder wegschauen. Also ein gesellschaftliches Problem.

Ich fand jedoch, dass die Enttarnung des Täters/der Täterin/ das Showdown, ein wenig zu rasch und knapp abgehandelt wurde. Außerdem fand ich, dass die Liebesgeschichte viel zu sachlich dargeboten wurde. Daher habe ich einen halben Punkt bei meiner Bewertung abgezogen.


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Veröffentlicht am 21.08.2021

Auf dem Weg in ein neues Leben

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Im Jahre 1841 macht sich die „Rajah“von London aus auf den Weg nach Van-Diemens-Land. An Bord befinden sich 200 Frauen, die zur Verbannung verurteilt wurden. Unter ihnen ist auch eine Frau, die zum Tode ...



Im Jahre 1841 macht sich die „Rajah“von London aus auf den Weg nach Van-Diemens-Land. An Bord befinden sich 200 Frauen, die zur Verbannung verurteilt wurden. Unter ihnen ist auch eine Frau, die zum Tode verurteilt wurde, sowie etliche Diebinnen und Huren. Die Frauen stehen unter der Aufsicht von Kezia, die sich ihre Überfahrt als Aufseherin über die Verurteilten erarbeitet. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, eine Patchwork-Decke mit einigen ausgewählten Frauen zu erarbeiten. Die Reise verläuft zunächst ereignislos und das Leben an Bord nimmt eine gewisse Routine an. Doch dann wird eine von ihnen brutal niedergestochen und plötzlich steht eine unter Mordverdacht. Warum musste diese Verurteilte jetzt sterben? Wird Kezia gemeinsam mit dem Kapitän, dem Schiffsarzt und dem Reverend die Wahrheit ans Licht bringen können?

Die Geschichte dieser Schiffsreise aus dem 19. Jahrhundert ist historisch belegt, genauso wie es diesen Patchwork-Quilt tatsächlich gibt. Heute wird er als Rajah-Quilt bezeichnet und kann im Museum bestaunt werden. Allerdings sind die Ereignisse an Bord der Rajah, so wie Hope Adams sie hier schildert, ihrer Fantasie entsprungen.

Mir hat gut gefallen, wie die Autorin von diesen Frauen und ihren Schicksalen erzählt hat. Das Leben auf der Rajah hat sie eindrucksvoll in Szene gesetzt und dabei vereinzelte Frauen selbst zu Wort kommen lassen. Einige dieser 200 Frauen durften stellvertretend von ihrem Schicksal erzählen und wie sie an Bord dieses Schiffes gelangten. Gut gelungen ist Hope Adams die Verbindung zu jener Protagonistin, die sich unter falschen Namen an Bord begeben hat. Erst im Laufe der Handlung wird so nach und nach ihr Schicksal klar.

Warum eine dieser Frauen den Tod fand, hat Hope Adams gekonnt mit ihrer Handlung verwoben. Sie hat einen spannenden Krimi daraus gemacht und gleichzeitig einen eindrucksvollen historischen Roman erschaffen. Die Schicksale dieser Frauen waren bewegend. Die Arbeit an diesem Quilt hat sie einander näher gebracht, auch wenn er eigentlich nur dazu diente, die Frauen auf der langen Reise zu beschäftigen. Stück für Stück haben sie ihn zusammengenäht und Stück für Stück haben die Frauen sich mit ihrem Schicksal versöhnt.

Der Erzählstil ist zwar leicht zu lesen, aber die Autorin hat ihn auch hin und wieder gewechselt, je nachdem, von welcher Gefangenen sie erzählte, war der Ton angepasst. Kezia zum Beispiel ist eine gebildete Frau, und das spürt man in ihrer Art und Weise der Aussprache eben auch. Während andere Frauen in der Heimat um ihr Überleben kämpfen mussten und sich dann auch dementsprechend ausdrückten, dies hat die Autorin auch hier mit einfließen lassen. Dieses Wechseln machen die Ereignisse auf dem Schiff authentisch und glaubwürdig.

Etwas Liebe gab es dann ebenfalls noch auf dieser Reise. Aber auch diese Szenen fand ich gelungen, sie passten zu der Handlung und fügten sich wunderbar ein. Ein klärendes Nachwort zum Schluss gibt Auskunft über Fiktion und Wahrheit und beschließt dieses schöne Buch.

Fazit:

„Niemandsmeer“ ist ein historischer Roman über die Entstehung eines großen Patchwork-Quilts und erzählt gleichzeitig die Geschichte von Frauen, die dazu verdammt wurden, in der Fremde ein neues Leben zu beginnen. Im Original heißt der Roman „Dangerous Women“ was so viel wie „Gefährliche Frauen“ bedeutet. Ich finde, der Titel passt wunderbar zu dieser Geschichte. Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen, der Erzählstil von Hope Adams sagt mir sehr zu und ich werde gern wieder nach einem Buch dieser Autorin greifen.

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Veröffentlicht am 13.11.2021

Ein Schiff, 200 Frauen und ein Mord

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Im 19. Jahrhundert ist es im Britischen Empire gängige Praxis, einen Teil der verurteilten Straftäterinnen ans Ende der Welt zu deportieren. Die Schwere des Vergehens ist dafür nicht ausschlaggebend, manchmal ...

Im 19. Jahrhundert ist es im Britischen Empire gängige Praxis, einen Teil der verurteilten Straftäterinnen ans Ende der Welt zu deportieren. Die Schwere des Vergehens ist dafür nicht ausschlaggebend, manchmal reicht dafür schon ein Bagatelldelikt. Möglichst weit weg ist die Devise. Was eignet sich dafür besser als Tasmanien, die zu Australien gehörende Insel 240 km südlich des Festlands, bis 1855 Van Diemen’s Land genannt. 73.000 Straftäterinnen werden dorthin deportiert, bevorzugtes Ziel ist dabei Port Arthur, zwischen 1830 und 1877 das größte Gefängnis des Empire außerhalb des Mutterlandes.

Der Hintergrund von Hope Adams‘ „Niemandsmeer“ ist historisch verbürgt, ebenso das Ergebnis der Handarbeit während des dreimonatigen Aufenthalts auf See, bekannt als der Rajah-Quilt, der noch heute in der National Gallery of Australia ausgestellt ist. Fiktiv hingegen sind die Ereignisse an Bord sowie die geschilderten tragischen Schicksale der Frauen, die in Rückblicken erzählt werden. Adams erzählt deren Geschichten unaufgeregt, aber sehr empathisch. Unterschiedliche Leben am Rand einer Gesellschaft, die kein Erbarmen kennt. Perspektivlose Leben, die sich im Kern gleichen, ausnahmslos geprägt von Erniedrigung und Armut. Ein historischer Roman, der ein Thema der britischen Historie aufgreift, das nicht in Vergessenheit geraten sollte.

Wir schreiben das Jahr 1841. Im April sticht ein Schiff von England aus mit Ziel Van Diemen’s Land in See, an Bord fast 200 Frauen (sowie einige wenige Kinder), allesamt wegen kleiner Vergehen verurteilt. Zusammengepfercht auf engstem Raum muss die lange Passage bewältigt werden. Mit an Bord ist die idealistische Kezia Hayter, die die Aufsicht über die Frauen hat. Ein von ihr initiiertes Projekt, das Nähen eines Quilts, soll deren Gemeinschaftsgefühl stärken. Doch dann wird eine ihrer Schutzbefohlenen erstochen, und es gilt, den Mörder/die Mörderin zu entlarven. Keine leichte Aufgabe für Kezia, den Kapitän und den Geistlichen, denn schließlich könnte es jeder/jede sein. Aber auch eine andere Passagierin fürchtet um ihr Leben, hat sie sich doch unter falscher Identität der Gruppe angeschlossen, um dem Galgen zu entgehen…