Cover-Bild Die Lotosblüte
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Europa Verlage
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesromane
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 10.05.2019
  • ISBN: 9783958902626
Hwang Sok-Yong

Die Lotosblüte

Roman
Ki-Hyang Lee (Übersetzer)

Denkt man an ein märchenhaftes Schicksal, so kommt man nicht sofort auf Kurtisanen und Frauenhandel, doch es ist tatsächlich ein alter koreanischer Mythos, der diesem Meisterwerk zugrunde liegt. Darin entführt Hwang Sok-Yong den Leser in das Asien des 19. Jahrhunderts, in eine Welt des Opiumhandels und der Prostitution: Von der Stiefmutter verkauft, findet sich die 15 Jahre alte Shim Chong plötzlich als Zweitfrau eines alten Chinesen wieder. Lenhwa, Lotosblüte, heißt sie jetzt, und alles ist so furchtbar anders, als sie es gewohnt ist. Viel zu essen hatte sie nie, und Betteln war ihr täglich Brot, denn sie diente ihrem blinden Vater als Augenpaar, doch der Alltag in dem fremden Haushalt kommt ihr erst recht vor wie ein böser Traum.

Als ihr Ehemann stirbt, wird ihr schmerzlich bewusst, dass dies für sie nur die erste Station einer Odyssee ist, die sie, als Handelsware missbraucht, von den Ufern des Gelben Flusses über Shanghai, Taiwan und Singapur bis in das Land der Geishas führen soll. Nach unzähligen sinnlichen wie schmerzvollen Erfahrungen entdeckt Shim Chong eines Tages die Macht ihres Körpers und nimmt ihr Leben in die eigenen Hände.

Selten ist es einem asiatischen Autor gelungen, das historische Ostasien in all seinen bunten Facetten einzufangen. Hier taucht man ein in diese fremde Welt und nimmt Anteil am Schicksal Lenhwas: ein Roman mit enormer Tiefe, ungemein fesselnd und mit schwindelerregender Leichtigkeit erzählt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.06.2019

Berührt nicht jeden Leser

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"Die Lotosblüte" von Hwang Sok-Yong hat mich sehr berührt. Ein koreanisches Mädchen wird nach China verkauft und kann sich dessen nicht erwehren. Sie geht aber dennoch ihren Weg, doch der ist fraglich.

Erst ...

"Die Lotosblüte" von Hwang Sok-Yong hat mich sehr berührt. Ein koreanisches Mädchen wird nach China verkauft und kann sich dessen nicht erwehren. Sie geht aber dennoch ihren Weg, doch der ist fraglich.

Erst einmal ist "Die Lotosblüte" ein wunderschönes Buch mit wunderschönem Cover, das auch gut als Geschenkbuch gekauft werden kann. Die "Romantik" des Covers spiegelt allerdings kaum den Inhalt des Buches wider, der nur aus Zwang, Sex und einer Frau besteht, die wie eine Marionette zu sein scheint.

Der Schreibstil ist dem westlichen Leser wohl eher etwas fern, die Geschichte kommt manchmal eher unemotional daher. Auch kann man die Protagonistin und ihre Passivität kaum verstehen, aber man muss daran denken, dass es sich um eine Asiatin handelt, die hier möglicherweise anders handelt und denkt.

"Die Lotosblüte" wird den Lesern gefallen, die sich stark für asiatische Kulturen interessieren und die Unterschiede auch akzeptieren können. Man sollte beim Lesen den Hintergrund nicht vergessen.

Veröffentlicht am 06.06.2019

Chongs bewegtes Leben

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Das Cover des Buches hat etwas verträumt verspieltes. Und es ist einfach nur wunderschön.

Inhalt: Die 15 jährige Chong Shim wird von ihrer Mutter an einen Mädchenhändler verkauft und wird so zur Ehefrau ...

Das Cover des Buches hat etwas verträumt verspieltes. Und es ist einfach nur wunderschön.

Inhalt: Die 15 jährige Chong Shim wird von ihrer Mutter an einen Mädchenhändler verkauft und wird so zur Ehefrau eines alten Chinesen. Ein Martyrium beginnt für das junge Mädchen. Als der 80 jährige dann stirbt wird sie von dessem jüngsten Sohn in einem Bordell zur Prostituierten ausgebildet und bekommt einen neuen Namen. Doch das ist erst der Beginn ihrer Odyssee. Sie wird weiter verkauft und arbeitet in weiteren Bordellen in verschiedenen Städten.

Meine Meinung: Ein außergewöhnliches Buch mit einem sehr eigenen Schreibstil, das mir im Großen und Ganzen recht gut gefallen hat. Allerdings waren mir manche Szenen einfach zu langatmig. Der Autor hat insgesamt zwar sehr gut recherchiert aber er ist auf einige geschichtlichen Dinge einfach zu intensiv eingegangen. Das hat manchmal den Lesefluß gestört und auch von der eigentlichen Geschichte abgelenkt.
Mit Chong hatte ich von Anfang Mitleid, von der eigenen Mutter verkauft und dann in diesem Strudel aus Zwangsprostitution gelandet. Allerdings hat mich ihre Wandlung dann doch fasziniert. Auch ihr Geschick, sich bestmöglich zu verkaufen und meist als leitende Geisha zu arbeiten.
Eine wirklich erstaunliche junge Frau.
Insgesamt ein sehr informatives Buch, mit geschichtlichem Hintergrund der die Martyrien der Frauen Mitte des 19. Jahrhunderts aufzeigt.
Mein Fazit: Trotz einiger Schwächen klare Leseempfehlung und 4 Sterne.

Veröffentlicht am 25.05.2019

Leben als Geisha

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Die 15jährige Shim Chong wird von ihrer Stiefmutter verkauft und wird so zur Zweitfrau eines alten Chinesen. Ihr Leben verändert sich damit. Nun heißt sie Lenhwa (Lotosblüte) und lernt es, ihre Reize einzusetzen. ...

Die 15jährige Shim Chong wird von ihrer Stiefmutter verkauft und wird so zur Zweitfrau eines alten Chinesen. Ihr Leben verändert sich damit. Nun heißt sie Lenhwa (Lotosblüte) und lernt es, ihre Reize einzusetzen. Doch als der Mann stirbt, verändert sich ihr Leben wiederum. Nach vielen furchtbaren Erfahrungen beschließt sie, ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen.
Es ist ein interessantes historisches Buch, mit dem man in eine fremde Welt eintauchen kann. Der Schreibstil ist klar und
Die Verhältnisse, in denen Shim Chong aufgewachsen ist, waren sehr ärmlich. Sie musste betteln, um zu überleben und für ihren Blinden Vater da sein. Dann wird sie von ihrer Stiefmutter verkauft, was zu jener Zeit wohl nicht unüblich war. Sie bekommt zwar ein Leben im Luxus, muss aber die sexuellen Gelüste des alten Mannes befriedigen. Als er stirbt, beginnt für sie eine furchtbare Zeit. Wieder wird sie wie eine Ware weitergereicht und es ergeht ihr nicht gut. Aber sie ist entschlossen, ihren Weg zu gehen und nicht mehr andere über sich bestimmen zu lassen.
Die vielen Sexszenen sind sehr ausführlich beschrieben, das hätte ich nicht unbedingt so haben müssen. Dafür fehlte mir die Beschreibung der Gefühle von Lotosblüte; ich konnte ihr daher einfach nicht nahekommen.
Dem Autor ist es gut gelungen, diese uns fremde Welt lebendig und bildhaft zu beschreiben und uns die Kultur nahezubringen. Ein interessantes Buch!

Veröffentlicht am 16.05.2019

Bewegender Roman vor exotischer Kulisse des 19. Jahrhunderts, im fernen Asien spielend

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Das 15-jährige Mädchen Chong stammt aus ärmlichsten Verhältnissen und wird von ihrer Stiefmutter nach China, an einen alten Chinesen als Zweitfrau verkauft. Er tauft sie um in Lenhwa und benutzt sie als ...

Das 15-jährige Mädchen Chong stammt aus ärmlichsten Verhältnissen und wird von ihrer Stiefmutter nach China, an einen alten Chinesen als Zweitfrau verkauft. Er tauft sie um in Lenhwa und benutzt sie als Jungbrunnen und Lustobjekt. Als er Alte nach kurzer Zeit stirbt, nimmt sein Sohn Kuan sie mit sich, in seinen erfolgreich betriebenen Vergnügungstempel am Hafen von Chinchiang. Dort betreibt dieser ein florierendes Geschäft mit dem Glücksspiel, Prostitution und Drogen. Lenhwa wird seine Geliebte und in das Geschäft mit der Prostitution verstrickt, doch als die Briten den Hafen in Schutt und Asche legen, gelingt ihr die Flucht......

„Die Lotosblüte“ ist ein Roman des bekannten koreanischen Bestsellerautors Hwang Sok-Yong, der uns in die asiatische Welt des 19. Jahrhunderts entführt.
Das Mädchen Chong hat einen recht eigenwilligen Charakter, mit ihr wurde ich anfangs gar nicht so schnell warm,….erschien sie mir doch zuerst so emotionslos wie eine Puppe. Sie passt sich immer wieder den neuen Situationen an, wie ein Chamäleon. Zwar hat sie Ambitionen, was ihre Zukunft betrifft, aber ihre Gedanken verrät sie uns nicht. Doch so nach und nach stellte sich dann Bewunderung ein, wie sie ihr Schicksal meisterhaft erträgt und sich immer wieder neu erfindet! Liegt dieser Schlüssel in ihren zwei Persönlichkeiten, die sie zu Beginn der Erzählung erhält, es werden im Laufe der Zeit sogar noch mehr Rollen…! Die Kunst der Verdrängung beherrscht sie jedenfalls voll und ganz. Aber sie ist auch sehr umgänglich, kümmert sich um ihre Leidensgenossinnen und ist stark für sie. Immer mehr entwickelt sie sich zu einer selbstbewussten und selbstbestimmten Persönlichkeit.
Diese Metamorphose bringt der Autor gekonnt zu Papier. Auch eine große Anzahl anderer Entwicklungen, die im asiatischen Raum des 19. Jahrhunderts eine Rolle spielen, behandelt das Buch, den Handel, die Politik mit ihren vielen Konflikten und deren Verbindung und Öffnung für die europäische Kultur. Darüber erfährt man einiges, es wird geschickt in die Handlung eingeflochten.
Die Geschichte ist vergleichbar mit einem exotischen Märchen, sehr detailliert erzählt sie von der Wandlung eines armen Mädchens bis zur hochgeschätzten Dame der Gesellschaft. Natürlich auch gespickt mit erotischen Szenenbildern vor exotischer Kulisse, sinnlich, aber auch oft gewürzt mit Willkür, Menschenverachtung oder roher Gewalt. Durch eine neutrale nicht wertende Erzählweise fließt die Geschichte flüssig dahin, Lenhwas ruhige unaufgeregte Art mit ihrem Schicksal umzugehen versöhnt den Leser mit all den Umständen. Dadurch erhält man auch ihren etwas distanzierteren Blick auf die Handlung und begreift, wie sie all das ertragen konnte.

Ein wirklich großartiger Blick in eine andere Epoche und Kultur.
Ein Roman, der mich sehr gut unterhalten hat und entfernt an das Buch „Die Geisha“ denken lässt, das ich vor langer Zeit mal gelesen habe.

Veröffentlicht am 12.05.2019

Asiatisch, gigantisch - lesenswert!

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So gänzlich anders als viele andere Romane, die ich in den letzten Wochen und Monaten gelesen habe. Und überzeugend! Es liegt an vielem – die Geschichte, die unfassbar ist, so fern der eignen Alltagsrealität. ...

So gänzlich anders als viele andere Romane, die ich in den letzten Wochen und Monaten gelesen habe. Und überzeugend! Es liegt an vielem – die Geschichte, die unfassbar ist, so fern der eignen Alltagsrealität. Dann die Umgebung, Korea als Setting katapultiert einen auch ganz weit weg. Und natürlich die sprachliche Ausgestaltung, ein historischer Stoff im asiatischen Gewand! Wahnsinn!
Die Globalisierung und die Digitalisierung vernetzt uns alle auf ein Art, dass man manchmal den Eindruck bekommen könnte alle Orte der Welt gleichen sich so langsam an und der Reiz der Andersartigkeit verschwindet. Aber dieser tolle koreanische Roman von Hwang Sok-Yong erinnert uns wieder auf beeindruckende Art und Weise wie kulturell unterschiedlich und vor allem reichhaltig die Welt ist! Alleine die großartige Art wie diese Geschichte erzählt wird, auf eine leise eindringliche Weise und doch ein so packender und dramatischer Inhalt.
Ich brauchte zwar etwas um in den Text einzutauchen, aber es war eher die andere Art der Erzählkunst die mich stocken ließ und faszinierte. Auch finde ich die Übersetzung flüssig und gut von Ki-Hyang Lee.
Worum geht es= "Die Lotusblüte" beginnt schon irritierend, denn Chong weiß nicht so recht wo sie ist und die Irritation und Wachsamkeit der ersten Seite trägt sie weiter. Fast märchenhaft beginnt hier ein Epos über eine interessante Zeit in Südostasien. Es geht um einen alten koreanischen Mythos, der hier aufgearbeitet wird. Frauenhandel, Opium, Prostitution, Zweitfrauen – alles Themen, die hier aufgearbeitet werden. Es rückt die Frauen des 19. Jahrhunderts in den Fokus.
Fazit: Ein dicker Wälzer mit dem man sich mal gut eine Woche einschließen kann und mental entschwindet! Beeindruckend!