Cover-Bild Die Kakerlake
Teil der Serie "Diogenes Hörbuch"
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 11.12.2019
  • ISBN: 9783257804157
Ian McEwan

Die Kakerlake

Burghart Klaußner (Sprecher), Bernhard Robben (Übersetzer)

Jim Sams hat eine Verwandlung durchgemacht. In seinem früheren Leben wurde er entweder ignoriert oder gehasst, doch jetzt ist er auf einmal der mächtigste Mann Großbritanniens – und seine Mission ist es, den Willen des Volkes in die Tat umzusetzen. Er ist wild entschlossen, sich von nichts und niemandem aufhalten zu lassen: weder von der Opposition noch von den Abweichlern in seiner eigenen Partei. Und noch nicht mal von den Regeln der parlamentarischen Demokratie. Die aberwitzige, kafkaeske Politsatire des großen britischen Erzählers.

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.03.2020

Nur für Fans von schwarzen Humor und Satire.

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Nur für Fans von schwarzen Humor und Satire.
Sie werden ihren Spaß beim Hören der kurzen Geschichte haben. Es ist nicht ganz so einfach in die Geschichte abzutauchen, aber wenn man sich erstmal an die ...

Nur für Fans von schwarzen Humor und Satire.
Sie werden ihren Spaß beim Hören der kurzen Geschichte haben. Es ist nicht ganz so einfach in die Geschichte abzutauchen, aber wenn man sich erstmal an die skurrile Situation gewöhnt hat, macht es durchaus Freude der Kakerlake und ihrem Ziel zu folgen.

Schon die ersten Minuten sind unterhaltsam, wenn die Kakerlake zum Menschen wird und die Transformation auch sehr detailliert beschrieben wird. Das Zurechtfinden im menschlichen Körper und dann das Auftreten als Premierminister Jim Sams haben etwas skurriles an sich. Sein oberstes Ziel ist den Willen des Volkes, um jeden Preis, durchzusetzen. Es werden Entscheidungen getroffen und Maßnahmen vorgenommen, die mich erstaunt und später zum breiten Schmunzeln gebracht haben. Die Beschreibung der Umkehr des Geldflusses musste ich mir zweimal anhören, um diesen vollständig nachvollziehen zu können. Kurz gesagt: Man bezahlt dafür, dass man arbeiten gehen darf und erhält Geld, wenn man seinen Einkauf tätigt.

Man muss sich darauf einlassen können, die Satire dahinter sehen und wissen, dass der Autor ein großer Brexitgegener war/ist. Es wird zwar mit keinem Wort der Brexit erwähnt, aber die Parallelen sind einfach zu groß, um nicht an den Brexit erinnert zu werden.

Es hätte, aus meiner Sicht, noch etwas länger und dafür ausführlicher sein können, aber auch in dieser kurzen Version, weiß man, was der Autor ausdrücken will und bekommt eine gute Satire auf die englische Politik geliefert.

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Veröffentlicht am 27.12.2019

Bissige, britische Satire

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Schwarze, britische Satire, triefend vor Sarkasmus und ab und an auch mit humorigen Szenen gespickt.

Was wäre, wenn eine Kakerlake, die lange Zeit mit vielen anderen Artgenossen hinter der Panelle des ...

Schwarze, britische Satire, triefend vor Sarkasmus und ab und an auch mit humorigen Szenen gespickt.

Was wäre, wenn eine Kakerlake, die lange Zeit mit vielen anderen Artgenossen hinter der Panelle des englischen Parlaments gelebt und dort etliche Reden und Debatten mit angehört hat, sich eines Tages in die Downing Street aufmacht und sich dort in den britischen Premierminister verwandelt? So beginnt die Geschichte in "Die Kakerlake". Es verwandelt sich aber nicht nur der Premierminister, sondern (fast) das ganze Kabinett. Ian McEwan lässt uns aus Sicht der Kakerlake Jim Sams den ganzen Prozess, den Großbritannien durch diese Verwandlung mitmacht, miterleben. Dadurch herrscht im Kabinett nämlich ein anderer Wind. Kein zaudernder mehr, bei dem es immer ein Vor- und Zurück und ein Abwegen nach Volkesstimmen ging. Dem Volksbegehren soll nun endlich Taten folgen. Der R-Day wird festgelegt. Im Roman hat der Autor den Brexit umgewandelt in eine wirtschaftliche Geldumfluss-Aktion. Wie das funktionieren soll, dazu lest am Besten den Roman selbst. Dort kommen mit dem amerikanischen Präsidenten Archie Tupper und der deutschen Kanzlerin auch weitere Akteure vor, die dem Leser bekannt vorkommen.

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"Das Wetter, dieses verlässliche Sinnbild privater wie nationaler Befindlichkeit, spielte verrückt." (Seite 85)

"Es gab andere, sanftere Mordmethoden. ...Er brauchte zwei Stunden, um den Artikel zu schreiben....Nichts war so befreiend wie ein engmaschiges Lügennetz." (S. 97)

"Warum? Weil. Weil wir das nun mal tun. Weil es das ist, woran wir glauben. Weil wir an unser Wort halten. Weil das Volk es so will. Weil ich als Retter aufgetaucht bin. Weil." S 116

Sätze wie diese zeigen die aktuelle Lage, überspitzt, satirisch, bissig, nachdenklich machend, den Finger auf die Wunde legend.

MIt 131 Seiten ist es ein satirischer Kurzroman, der aber trotzdem auch ausführlich genug erzählt. Eine bissige Adaption auf Kafkas Roman mit vertauschten Rollen und natürlich mit aktuellen politischen Bezügen auf ein (bisher) sehr wankelmütiges Parlaments und der Umsetzung einer Volksabstimmung .