Die Walfängerin
Der historische Roman beginnt im Jahr 1764 auf Sylt. Zu den ärmsten Orten auf der Insel gehört Rantum, es liegt an der schmalsten Stelle, so dass es kein Weideland gibt, sondern nur Sand. Die Menschen ...
Der historische Roman beginnt im Jahr 1764 auf Sylt. Zu den ärmsten Orten auf der Insel gehört Rantum, es liegt an der schmalsten Stelle, so dass es kein Weideland gibt, sondern nur Sand. Die Menschen leben vom Heringsfang und freuen sich, wenn nach einer Schiffskatastrophe oder Sturm brauchbare Dinge an Land gespült werden. Hier lebt die 16jährige Maren mit ihren Eltern in einer kleinen Kate. Das größte Fest des Jahres steht an – das Biike-Brennen. Es werden die Walfänger verabschiedet, die in den nächsten Tagen in See stechen und gleichzeitig bekennen sich die jungen Männer zu ihrer Liebsten. Für Maren ist klar, dass sie die Zukunft mit ihrem Jugendfreund Thies Heinen verbringen wird auch wenn ihre Eltern Bedenken äußern. Doch dann kommt der 30jährige Kapitän Rune Boys. Ein Mann, der auf der Insel einen guten Ruf hat und auf dessen Worte man großes Gewicht legt. Er macht Maren einen Heiratsantrag, doch sie lehnt ab. Maren lässt sich nicht durch Reichtümer beeindrucken und will nur ihren Thies. Eine Absage ist Rune Boys nicht gewohnt, aber er akzeptiert schweren Herzens die Entscheidung von Maren. Nach einem Sturm ist die Familie ruiniert und Maren muss Rune Boys um Hilfe bitten.
Ines Thorn hat es wunderbar geschafft, die Atmosphäre der damaligen Zeit anschaulich zu schildern. Man spürt die Not der Inselbewohner, die froh waren, wenn sie wieder einen Winter überstanden hatten und mit ihren Vorräten ausgekommen waren. Auch die Arbeit auf dem Walfänger fand ich interessant und anschaulich beschrieben. Die Protagonisten waren gut gezeichnet und hatten ihre Ecken und Kanten.
Beim Lesen des Buches fühlte ich mich in eine andere Zeit versetzt, habe das Abenteuer auf einem Walfänger erlebt, dramatische Wendungen erfahren, konnte mein Wissen über Sylt erweitern und musste mit ansehen wie vergänglich Liebe sein kann.
Mir hat dieser historische Roman wunderbare Lesestunden bereitet.