Kein klassisches New Adult-Buch
"Mit dir falle ich" von Inka Lindberg hat es mir nicht leicht gemacht. Ich wollte dieses Buch unbedingt lieben, aber konnte es aufgrund der Charaktere einfach nicht. Auf Anhieb haben mich das wunderschöne ...
"Mit dir falle ich" von Inka Lindberg hat es mir nicht leicht gemacht. Ich wollte dieses Buch unbedingt lieben, aber konnte es aufgrund der Charaktere einfach nicht. Auf Anhieb haben mich das wunderschöne Cover und der vielversprechende Klappentext angesprochen. Beides wirkt im ersten Moment fast schon, als würde man in diesem Buch ein neues Herzensbuch finden. Insgesamt wurde ich allerdings enttäuscht.
Positiv fällt das tolle Cover auf. Mich persönlich spricht es sehr an. Der Titel ergibt gegen Ende des Buches viel Sinn und ist einprägsam, was ich immer gut finde. Außerdem mochte ich es sehr, dass jedes Kapitel von einem tiefgründigen Zitat geschmückt wird. Der Schreibstil von Inka Lindberg konnte mich die meiste Zeit überzeugen. Manche Redewendungen haben nicht meinen Geschmack getroffen, aber das würde ich nicht unbedingt kritisieren.
Ich ärgere mich sehr, dass der Rest des Buches mich leider nicht überzeugen konnte. Es ist für mich kein Wohlfühlbuch, was ich mir erhofft hatte. Die Charaktere und die Handlung aus diesem Buch haben mich schockiert und genervt. Beides hat mir die Geschichte irgendwie zerstört. Wobei ich den Hintergedanke der Autorin eigentlich ziemlich mutig und interessant finde.
Die Charaktere haben mich sehr oft aufgeregt. Sie wirkten auf mich nicht authentisch. Beide gehören zu den unsympathischsten Charakteren, von welchen ich bisher gelesen habe. Robyn vergisst wegen Finn vollkommen ihre Prinzipien und ändert ihre komplette Persönlichkeit. Sie verhält sich naiv und dreht bei Finn's Aussehen durch und schaltet wortwörtlich ihren Kopf aus. Sie richtet ihr Leben nach seinen Bedürfnissen und lässt sich von ihm kontrollieren. Finn hingegen ist gestört. Er wurde eigentlich ganz gut dargestellt, aber so krass, dass man ihn nicht mögen kann. Finn manipuliert Robyn und verhält sich wie ein Arsch. Ich konnte zu keinem Zeitpunkt nachvollziehen, was Robyn an ihm findet.
Das schlimmste war ja für mich, dass sie irgendwann kapiert, dass er nicht gut für sie ist, aber wegen seinem Aussehen und Geld trotzdem mit ihm zusammen bleibt. Sie führten eine toxische Beziehung, die mich zur Weißglut gebracht hat, weil Robyn so viel hat durchgehen lassen. Am meisten hat mich gestört, dass Robyn ständig nur gesagt hat, dass sie nicht mit Finn über ihre Probleme reden möchte, weil sie sonst miteinander Streit hätten. Klar, so funktioniert eine Beziehung... Es mangelte stark an Kommunikation zwischen den Charakteren, was ich in einem New Adult-Buch nicht mehr lesen kann.
Die Handlung ist außergewöhnlich und beinhaltet mehrere wichtige Messages an den Leser. Trotz allem ist der Autorin, meiner Meinung nach, die Umsetzung nicht gelungen. Die Beziehung von Robyn und Finn entwickelte sich viel zu schnell. Eine Anziehung gab es nur auf sexueller Ebene. Beide hatten nicht die Chance, sich kennenzulernen oder eine richtige Beziehung aufzubauen. Was man ja letztendlich auch gemerkt hat. Das Ende des Buches war für mich ab einem gewissen Punkt vorhersehbar. Mit einem andere Ende hätte ich niemals abschließen können.
Ich verstehe die Intention der Autorin und bewundere sie wirklich dafür, dass sie kein klassisches New Adult-Buch geschrieben hat. Jedoch haben mich das Verhalten der Charaktere und die Handlung keinesfalls überzeugen können. Ich bin sehr enttäuscht und kann dieses Buch nicht empfehlen.