Cover-Bild Imago
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Arena
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 408
  • Ersterscheinung: 28.06.2016
  • ISBN: 9783401508900
  • Empfohlenes Alter: ab 10 Jahren
Isabel Abedi

Imago

Wanja liebt sie - diese Minuten vor Mitternacht, kurz bevor auf ihrem Radiowecker alle vier Ziffern auf einmal wegkippen und eine ganz neue Zeit erscheint. Doch heute um Mitternacht verändert sich nicht nur das Datum für Wanja. Sie bekommt eine geheimnisvolle Einladung zu der Ausstellung Vaterbilder. Und damit einen Schlüssel, der die Tür zu einer anderen Welt öffnet: in das Land Imago.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.03.2018

Ein Buch das mich begeistern konnte

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Meine Meinung:
Das vierte von mir gelesene Buch von Isabel Abedi.
Cover:
Das Cover ist typisch für Isabel Abedis Bücher. Schwarz, nur der Titel und ein Rahmen wird hervorgehoben. Ich finde, dass das ...

Meine Meinung:
Das vierte von mir gelesene Buch von Isabel Abedi.
Cover:
Das Cover ist typisch für Isabel Abedis Bücher. Schwarz, nur der Titel und ein Rahmen wird hervorgehoben. Ich finde, dass das Cover perfekt zum Klappentext passt und mich hat es einfach neugierig gemacht. Ich wollte unbedingt wissen was es mit dem Rahmen auf sich hat.
Der Schreibstil:
Der Schreibstil hat mich von Anfang an gepackt. Ich hatte eine Leseflaute und bereits das erste Kapitel dieses Buches beendete meine Flaute glücklicherweise. Die Autorin schreibt flüssig und spannend aus der Sicht der 12 jährigen Wanja. Diese Sicht hat sie sehr überzeugend geschrieben.
Die Charaktere:
Die Hauptprotagonistin Wanja ist für ihr Alter schon sehr reif. Sie trifft sehr vernünftige Entscheidungen, was das Buch aber nicht unglaubwürdig macht. Bereits nach wenigen Kapiteln konnte ich mich sehr in sie hineinversetzen. Ihre Gefühle werden sehr ausführlich und real geschildert. Ich mochte sie von Anfang an.
Die Geschichte:
Der Klappentext und das Cover haben mich wirklich sehr neugierig gemacht. Sofort hatte ich ganz viele Fragen im Kopf. Vaterbilder. So der Name der Ausstellung. Aber was hat es mit Wanjas Vater wirklich auf sich? Warum spricht Jo nie darüber? Etc. Und alle meine Fragen wurden beantwortet. Aber im Buch geht es um weit mehr als ich mir anfangs vorstellen konnte. Die Gefühle die vermittelt werden sind so real als würde man sie selber erleben. Auch die Story kann ich mit keiner anderen vergleichen. Ich habe bis jetzt noch nie so etwas wie diese Geschichte gelesen. Da steckt so viel Fantasie dahinter und trotzdem kann man sich alles so gut vorstellen. Eine wirklich tolle Leistung!


Empfehlung:
Ich empfehle dieses Buch allen Isabel Abedi Fans und allen die Interesse daran haben einmal in eine ganz andere Welt zu reisen.




Mein Fazit:
Ein wirklich spannendes Jugendbuch von dem ich wirklich begeistert bin.


Veröffentlicht am 17.01.2018

Voller Magie, Witz, Ernsthaftigkeit und ein wenig Tiefsinn

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Allgemeines:

Titel: Imago
Autor: Isabel Abedi
Verlag: Arena (1. Januar 2008)
Genre: Fantasy
ISBN-10: 3401029088
ISBN-13: 978-3401029085
ASIN: B00AAT6K9Q
Preis: 8,99€ (Kindle-Edition)
9,99€ (Taschenbuch)
12,99€ ...

Allgemeines:

Titel: Imago
Autor: Isabel Abedi
Verlag: Arena (1. Januar 2008)
Genre: Fantasy
ISBN-10: 3401029088
ISBN-13: 978-3401029085
ASIN: B00AAT6K9Q
Preis: 8,99€ (Kindle-Edition)
9,99€ (Taschenbuch)
12,99€ (gebundene Ausgabe)
Seitenzahl: 408 Seiten


Inhalt:

Ein geheimnisvolle Ausstellung, ein magischer Zirkus, viele fehlende Väter und zwei Jugendliche, die lernen ihre Angst zu besiegen.


Wanja liebt sie - diese Minuten vor Mitternacht, kurz bevor auf ihrem Radiowecker alle vier Ziffern auf einmal wegkippen und eine ganz neue Zeit erscheint. Doch heute um Mitternacht verändert sich nicht nur das Datum für Wanja. Sie bekommt eine geheimnisvolle Einladung zu der Ausstellung Vaterbilder. Und damit einen Schlüssel, der die Tür zu einer anderen Welt öffnet: in das Land Imago.


Bewertung:

Nachdem mich Isabel Abedi schon in "Whisper" und "Lucian" durch einen magischen Schreibstil, liebevolle Charakterzeichnungen und einer krassen Ambivalenz, die sowohl Witz und Tiefgang auf wundersame Weise zu vereinen weiß, verzaubert hat, musste ich natürlich auch "Imago" lesen. Da sich diese Geschichte um die 12-jährige Wanja dreht, die aus ihrem Teenie-Leben erzählt ist diese Geschichte eher als Jugendbuch oder sogar Kinderbuch für Leser ab 10 Jahren einzuordnen, die tiefsinnige Story mit viel Herz kann ich aber auch jedem Erwachsenen gut empfehlen! Wie auch schon in ihren vorangegangenen Romanen verbindet Isabel Abedi in ihrem Buch die eiskalte, harte Realität mit etwas Magischen, Irrealen, wodurch die Geschichte sehr abwechslungsreich ist. In "Imago" vereint die Autorin Familie, Freundschaft, Mut und die Suche nach seiner eigenen Identität, zu einem großartigen Roman.


"In drei Minuten war Mitternacht. In zwei, in einer, jetzt. Die Ziffern klappten nach hinten. 00:00 Uhr. Alles blieb still. (...) Nur ihr Herz hörte Wanja schlagen. Sie legte die Hand auf die Stelle. Es war etwas geschehen. Und Wanja fühlte, dass dieses Etwas erst der Anfang war."


Das Cover des Romans ist in nun fast schon typischer Abedi-Manier gehalten: ein schwarzer Hintergrund, der nur durch einen farblichen Highlight und ein Motiv unterbrochen wird. In diesem Fall ist das Highlight gelb und ein geheimnisvoller Bilderrahmen mit goldenen Rankenmustern lenkt die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich. Insgesamt also eine sehr schlichte Gestaltung, die aber dennoch Interesse weckt und durchaus ansprechend aussieht. Der Bilderrahmen passt natürlich wunderbar zur Geschichte, auch wenn er der Vollständigkeit halber eigentlich rot hätte sein müssen. Trotzdem bin ich ganz zufrieden mit der Gestaltung, die somit wunderbar zu den anderen Büchern passt, die schon von der Autorin in meinem Schrank stehen.


Erste Sätze: "Erzähl mir nicht, wie mein Vater zu sein hat. Du weißt ja noch nicht mal, wie deiner aussieht!"


Mit dieser verletzenden Aussage Brittas gegenüber ihrer Freundin wird die Grundproblematik des Buches zum ersten Mal aufgegriffen:
Die Vaterfigur spielt eine große Rolle, nach dem in "Whisper" vor allem Mutter-Tochter Beziehungen gut ausgeleuchtet wurden. Die junge Wanja hat keinen Vater, sie lebt alleine mit ihrer Mutter Jo und ihrem alten Kater Schröder in einem hübschen, alten Haus am Wald in der Nähe von Hamburg. Unter ihrem nicht vorhandenen Vater leidet Wanja nicht so sehr wie unter der Ungewissheit und dem ständigen Totschweigen ihrer Mutter. Die Geschichte beginnt ehrlich gesagt ein wenig schnarchig und relativ zurückhaltend. Während die Autorin sich sehr viel Zeit nimmt, uns die Protagonistin Wanja und ihr normales Leben mit allen Alltagsproblemen genau vorzustellen, hat mir noch das gewisse Etwas gefehlt.


"In Wanja kippte etwas. Sie stand plötzlich an der Schwelle eines Gefühls, das die meisten Menschen vielleicht in ihrem ganzen Leben nicht empfinden. Es war mehr eine Ahnung als ein Gefühl; ein seltsames Wissen darum, dass ab diesem Moment alles möglich war - und Wanja war bereit, sich darauf einzulassen."


Als Wanja dann mitten in der Nacht eine geheimnisvolle Einladung zu einer Kunstausstellung namens "Vaterbilder" bekommt, erwacht in ihr die Hoffnung, endlich mehr über ihre Wurzeln herauszufinden. In der geheimnisvollen Ausstellung stehen für die geladenen Jugendlichen Bilder mit unterschiedlichen Motiven bereit, die Portale in eine andere Welt darstellen: Imago. Mit dem Auftreten dieses Fantasy-Motivs kommt ordentlich Schwung und magische Atmosphäre in die Handlung und Realität und Fiktion vermengen sich zu einer kunterbunten, fantastischen Mischung.
Als Wanja schließlich ein Bild mit einem eleganten Akrobaten auf einem Trapez entdeckt, weiß sie sofort, dass es ihr Bild ist und schwupst landet sie im Zirkus Anima, wo sie den Akrobaten Taro und eine ganze Reihe anderer Artisten kennenlernt. Doch Wanja ist nicht allein in den Zirkus gekommen, auch Mischa, ein älterer, etwas vernachlässigt aussehender Junge aus ihrer Schule, ist mit ihr aus dem Bild gestiegen. Während sie das abenteuerliche Zirkusleben genießen, tauchen jedoch auch in Imago eine Menge Probleme auf und bald wird klar, dass die ganze Ausstellung nur einem Zweck dient: den Mut zu finden, über sich selbst hinauszuwachsen und sich der unangenehmen Wahrheiten der Realität zu stellen...


"Der Moment, in dem sich unsere tiefsten Wünsche erfüllen, erzeugt Angst."


Schnell wird klar, dass die ganze Fantasiegeschichte eigentlich mehr als Metapher dient und auf übertragener Ebene verstanden werden kann. Denn die Geschichte über zwei Kinder auf der Suche nach ihren Wurzeln ist nur voll von allen möglichen anderen Arten von Gefühlen und Gedanken, die das Erwachsenwerden und das ganze weitere Leben bestimmen. Gerade die Verbindung aus spannender und magischer Fantasiewelt voller Abenteuer, Musik und Liebe und berührenden tragischen Geschichten in der Realität, die sich immer wieder in Wanjas Hamburger Alltag mischen, macht diese Geschichte so besonders.
Wieder werden einige schwierige Themen wunderbar sanft aber dennoch direkt genug angesprochen. Der Alkoholmissbrauch und die Gewalttätigkeit Mischas Vaters zum Beispiel, oder wie schwer es sein kann, wenn man weg ziehen muss, wie beispielsweise Tina, die Eltern sich trennen wie Brittas Eltern oder ein Haustier stirbt. Viele kleine und große Probleme werden angesprochen und es ergibt sich ein stimmiger Mix aus der Suche nach der eigenen Identität, Probleme in der Familie, Angst vor dem Erwachsenwerden, Konfrontation mit Respektspersonen, Auseinandersetzung mit der Kindheit, Liebe, Freundschaft, unerfüllte Träume und die Frage, was man sich selbst zutraut und was nicht. Mut nimmt eine ganz wichtige Rolle ein und der Leser selbst wird während dem Lesen indirekt in seinen Fähigkeiten, Ängsten und Träumen bestätigt.


"Stille kann peinlich sein, drückend, verbissen oder unheimlich. Stille kann Stillstand bedeuten, wie bei Menschen, die sich nichts mehr zu sagen haben, oder sie kann durch Einsamkeit entstehen, wie bei Menschen, die niemanden mehr haben, dem sie etwas sagen können. Die Stille, die Wanja hier umgab hatte nichts on alledem. Es war eine seltene Form der Stille, die groß und vollkommen ist und die noch reicher wird, wenn man sie mit Menschen teil, die einem nahe sind."


Da verzeiht man es der Geschichte natürlich nur zu gerne, dass sie Großteils ein wenig hervorsehbar in ihrer Entwicklung ist. Was mit Brittas Eltern passieren wird, bahnt sich ganz klar an, genau wie Wanjas Verbindung zu Mischa von Anfang an nur allzu deutlich erscheint. Doch dieses Buch hat es nicht nötig, durch offensichtliche Spannung zu fesseln und mit überraschenden Wendungen bei Stange zu halten, alleine die magische Atmosphäre, die mir ständig eine Gänsehaut über den Rücken gejagt hat, reicht aus, um mich zu fesseln. So liegt über jeder stinknormalen Alltagshandlung eine stetige Grundspannung, welche auch gerade durch die wenigen Einschübe aus dem Land Imago aufrechterhalten wird. Das abenteuerliche Zirkusleben, welches auch in mir den Traum geweckt hat, für eine kurze Zeit Teil dieser lebendigen und schillernden Gemeinschaft zu werden, ist eine Sache, der grausam-böse erscheinende Vogel, der alle Farbe aus Imago fegt, wenn er auftaucht und die Idylle durch Attacken auf Taro stört, eine andere. Einige gruselige und sogar blutige Szenen haben mich kurz zweifeln lassen, ob man dieses Buch wirklich 10jährigen empfehlen sollte. Der leichte Anflug von Bedrohung und Panik deckt den sonst so lustigen, lebensfrohen Erzählstil ein wenig zu und flechtet düstere, melancholische Elemente mit ein. Vor allem aber die Bestätigung ihrer Talente und die Aufmerksamkeit, die die beiden Heranwachsenden im Zirkus Anima erhalten, vor allem vom Akrobaten und Musiker Taro, machen die kurzen Stunden in Imago noch kostbarer für die beiden.


"Die großen Geheimnisse sind immer offensichtlich."


Auch ich habe mich immer besonders auf die Besuche gefreut, denen immer ein Zauber und eine leichte Poesie inne wohnten.
Allgemein ist der Schreibstil jedoch von vielen liebevollen Details, einem lockeren Witz und emotionalen Szenen geprägt. So lockern zum Beispiel der Schweinetick ihrer Mutter, die vielen süße Spitznamen, die sie Wanja gibt, oder der quirlig/nervige Nachbarsjunge mit dem wohlklingenden Namen Breien alias Brian Trockenbrodt, die Atmosphäre ordentlich auf.

Neben dem Plot an sich begeistert vor allem die liebevolle Charaktergestaltung, die sehr breit gefächert ist, auch wenn auf unserer Protagonistin Wanja Walters, als personale Erzählerin, das Hauptaugenmerk liegt. Das junge Mädchen hat eine Begabung für Geschichten und das Trapez, hasst Mathematik und vor allem ihren Lehrer Herr Schönhaupt, ist ein kleiner Wirbelwind und entwickelt sich rasend schnell in dieser Geschichte. Zu Beginn hatte ich noch recht große Probleme, mich mit ihr zu identifizieren, da sie noch so jung war, dann aber doch teilweise so viel älter wirkte, weshalb ich mich schlecht auf sie einstellen konnte. Im Laufe der Geschichte wird ihre Unsicherheit immer weniger und die Geborgenheit Imagos lässt sie über sich hinauswachsen. Zu ihrer Mutter Jo hat sie ein recht schwieriges Verhältnis. Eigentlich haben sich beide sehr lieb und können auch recht viel miteinander anfangen, Jo arbeitet jedoch viel zu viel, ist fast immer gestresst und versteht ihre Tochter nicht mehr. Dazu kommt, dass zwischen den beiden die ungeklärte Vaterfrage wie eine Mauer steht, sodass man anfangs relativ wenig Verständnis für die junge Jo hat und eher zu Wanja hält, die ein wenig enttäuscht von ihrer Mutter ist. Später bekommt jedoch auch die junge Mutter eine nennenswerte Geschichte und man versteht besser, weshalb sie sich so verhält.


"Wanja verstummte. Sie sah auf Mischa herab. Tränen liefen lautlos über ihre Wangen. Es war unendlich still. Und aus dieser Stille erhob sich ein Gefühl."


Mischa Konjow ist ein Jahr älter als Wanja und in sehr schwierigen Verhältnissen aufgewachsen. Im Gegensatz zu Wanja hat er zwar einen Vater, er ist jedoch ein gewalttätiger, ekelhafter Trinker, der seine Familie schlecht behandelt, weshalb ihm lieber wäre, er hätte gar keinen. Wanjas oberflächliche Freundinnen nennen ihn den "Penner" und verurteilen ihn wegen seinem etwas verlotterten Äußeren, seiner zerrissenen Jeans und der abgetragenen Cordjacke, die er immer trägt. Doch während sich Wanja und er besser kennenlernen, da sie dieselben Gefühle für Imago und Taro haben, erfahren wir, wie sehr er unter seinem Vater leidet und sich deshalb in die Musik und Kunst flüchtet. Auch sein Charakter hat mich sehr berührt, auch wenn er nicht wirklich in den Altersbereich gefallen ist, mit dem ich mich sonst beschäftige.

Die erstaunlich vielen unterschiedlichen Persönlichkeiten der Nebencharaktere, die vielschichtig und farbenfroh beschrieben wurden, hauchen der ganzen Geschichte ordentlich Leben ein, auch wenn es fast mehr sind, als für die eigentliche Geschichte notwendig gewesen wären. Vor allem die farbenrohe Zirkustruppe hat es mir sehr angetan. Neben Taro, der eine absolute Schlüsselrolle einnimmt, sorgen noch der Turban tragende Zirkusdirektor Baba, der mutige Feuerschlucker Perum, die wunderschöne Sängerin Noaeh, der traurige Clown Reimundo, die dunkel schillernde Schwarze Witwe Madame Nui, der witzige Zauberer Pati Tatü mit den gelben Blumenkohllocken, die stumme Schlangenfrau Sulana, der alte und geheimnisvolle Zauberer Amon, die starken Zwillinge Thyrm und Thyra und auch die katzenhafte Turnerin Gata für ordentlich Schwung. Auch Jos beste Freundin Flora war ein schillernder Charakter, der mir sehr gefallen hat.


"Und dann lächelte er. Stand da und lächelte, und Wanja fühlte, wie eine tiefe Traurigkeit in ihr aufstieg. Wie eine Welle bäumte sie sich in ihr auf, stieg höher und höher, strömte aus ihren Augen und lief ihr als Tränen die Wangen herab, groß und leise, wie das Lächeln des Clowns."


Ich denke, dass jeder einen Zirkus Anima braucht um schwere Zeiten, Findungsphasen oder andere Probleme überwinden zu können. Einfach abschalten, an etwas anderes denken, gut zugeredet bekommen, wahrgenommen werden und sich wirklich ausleben können um wieder neuen Mut und Kraft für den alltäglichen Kampf zu schöpfen - dass können viele Orte und Menschen für einen bewirken. Doch gerade wenn man als Kind nicht genug Zuwendung erhält, nicht mit genügend Stabilität und Gewissheit aufwächst, muss man sich solche Orte wo anders suchen. Diese Geschichte hat mir gezeigt, dass auch die Fantasie ein wunderbarer Ausweg sein kann und immer das real ist, was wir als solches empfinden. Wir wünschen uns so viele Dinge, malen die buntesten Bilder und Träume in unseren Köpfen, aber auch dort kommen früher oder später dunkle Wolken auf. Und um genau diese Bilder in unsere Realität zu übertragen, müssen wir den Auslöser für die dunklen Wolken finden und diesen bekämpfen. So dürfen wir zwar alle Träumer bleiben und auf unerwartete Fügungen hoffen, werden aber auch dazu angehalten uns aufzuraffen und unser Schicksal selber in die Hand zu nehmen.


"Und wenn sich unser Innerstes für eine Welt öffnet […], dann öffnet sich diese Welt auch für unser Innerstes und wird unsere Wirklichkeit – solange wir es brauchen."




Fazit:

Eine magische, berührende Geschichte über die Suche nach der eigenen Identität gepaart mit der Sehnsucht nach der Erfüllung von Träumen. Voller Magie, Witz, Ernsthaftigkeit und ein wenig Tiefsinn - für jedermann zu empfehlen!

Veröffentlicht am 01.07.2019

Spannendes Buch

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Schon das Cover des Buches hat mich in seinen Bann gezogen.
Tolles Buch mit einem hohen Spannungsfaktor für junge Jugendliche.

Schon das Cover des Buches hat mich in seinen Bann gezogen.
Tolles Buch mit einem hohen Spannungsfaktor für junge Jugendliche.

Veröffentlicht am 28.12.2019

tolle Grundidee, aus der man mehr hätte machen können - 3,5 Sterne

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Meinung:
Nachdem ich bisher alle Jugendbücher von Frau Abedi gelesen habe und vor allem von „Whisper“ und „Isola“ sehr begeistert war, wollte ich natürlich „Imago“ auch noch lesen.

Die Kurzbeschreibung ...

Meinung:
Nachdem ich bisher alle Jugendbücher von Frau Abedi gelesen habe und vor allem von „Whisper“ und „Isola“ sehr begeistert war, wollte ich natürlich „Imago“ auch noch lesen.

Die Kurzbeschreibung gibt ja nicht so viel her, aber die Idee klang zumindest ganz interessant. Und jetzt, nach dem Beenden des Romans, kann ich immer noch sagen, dass ich die Grundidee eigentlich richtig gut finde. Doch bei der Umsetzung wär noch einiges an Potential vorhanden gewesen.

So spielen eigentlich nur sehr wenige Szenen in Imago und wieso die Kids gerade da in einem Zirkus landen und von Beginn an so eine enge Beziehung zu dem Artisten Taro aufbauen bleibt immer so ein bisschen unausgesprochen. Sie nehmen alles dafür in Kauf um ja keinen Besuchstag zu verpassen und man merkt, dass ihnen das einfach wichtig ist, aber so ganz nachvollziehen kann man es als Leser nicht so wirklich. Da hätte man die Besonderheiten von Imago und Taro noch deutlicher darstellen und mehr Hintergründe offenbaren können.

Der große Rest des Romans spielt in Hamburg und man begleitet die 12 jährige Wanja bei der Bewältigung ihres Alltags, in dem sie sehr darunter leidet, dass sie nicht weiß, wer ihr Vater ist. Ich war ein bisschen erstaunt, dass die Protagonistin erst so jung ist, das hatte ich nämlich nicht erwartet. Auch verhält sie sich im Roman manchmal doch als wäre sie auch etwas älter.

Die Figuren werden im Roman aber generell gut und tiefgründig dargestellt. Man kann sich mit ihnen identifizieren und sie haben es oft auch nicht einfach. So schreckt die Autorin auch nicht davor zurück Mischa einen gewalttätigen Vater und eine alkoholsüchtige Mutter zu geben sowie die Folgen davon deutlich darzustellen.

Das Erzähltempo ist ziemlich gediegen, es geht eben viel um Alltagsgeschichten und wirkliche Spannung kommt eher selten auf. Außerdem sind die meisten Entwicklungen und Wendung leider nicht ganz so überraschend, wie sie sein könnten. Dennoch ist es beim Lesen aber auch nie wirklich langweilig, denn die Autorin hat einen sehr lebendigen Schreibstil und vertieft sich auf die Beziehungen zwischen den einzelnen Figuren, sowie die Bekämpfung ihrer inneren Ängste und stellt diese sehr realistisch, einfühlsam und recht unterhaltsam dar. Doch trotzdem, das gewisse Etwas hat mir irgendwie gefehlt.

Fazit:
Ein eher gediegen erzählter Jugendroman, mit ansprechender Grundidee und großem Fokus auf die persönlichen Gefühle, Bewältigung von inneren Ängsten und zwischenmenschlichen Beziehungen. Auch wenn wirkliche Spannung eher selten aufkommt und man aus der Grundidee noch viel mehr hätte machen können, lässt sich die Geschichte trotzdem gut und schnell lesen, was auch an dem lebendigen und anschaulichen Schreibstil von Frau Abedi liegt. Am Ende habe ich mich ganz gut unterhalten gefühlt, aber das gewisse Extra hat gefehlt. So vergebe ich knappe 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 12.03.2021

wohlfühlatmosphäre mit schwieriger Protagonistin

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Nachdem ich schon andere Bücher von Isabel Abedi gelesen und geliebt habe, war ich auch sehr gespannt auf dieses Buch.
„Imago“ ist bereits 2004 erschienen und war deswegen teilweise sehr amüsant zu lesen, ...

Nachdem ich schon andere Bücher von Isabel Abedi gelesen und geliebt habe, war ich auch sehr gespannt auf dieses Buch.
„Imago“ ist bereits 2004 erschienen und war deswegen teilweise sehr amüsant zu lesen, wenn die Rede von Klapphandys, der Zugauskunft oder dem Walkman war. Auch das Telefonbuch findet seinen Auftritt. Ich musste darüber oft schmunzeln, da es etwas befremdlich war, davon zu lesen. Die Grundaussage der Vaterbilder fand ich sehr schön und auch, dass in diesem Buch das Zirkusleben thematisiert wurde, war toll! Es herrschte eine richtige Wohlfühlatmosphäre.
Mein Problem in diesem Buch war leider die Protagonistin. Ich konnte viele ihrer Handlungen einfach nicht nachvollziehen, und auch durch einige ihrer Gedanken war sie etwas unsympathisch. Dadurch konnte ich viele Aspekte des Buches einfach nicht mehr genießen.
Nichtsdestotrotz habe ich es geradezu verschlungen, was an dem großartigen Schreibstil der Autorin liegt. Isabel Abedi versteht es definitiv mit Spannung zu erzählen und beim Leser einen angenehmen Lesefluss zu erzeugen.
Meiner Meinung nach ist dieses Buch ein bisschen schwächer als Isola und Lucian, aber dennoch eine Empfehlung für etwas jüngere Leser, also 8+.

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