Roadtrip mit Alzheimer
Nancy, Bob und Gene waren während ihrer Studienzeit 1961 Teilnehmer der Freedom Rides, um auf die Rassendiskriminierung in den USA aufmerksam zu machen, und außerdem beste Freunde. Jetzt sind alle im Rentenalter ...
Nancy, Bob und Gene waren während ihrer Studienzeit 1961 Teilnehmer der Freedom Rides, um auf die Rassendiskriminierung in den USA aufmerksam zu machen, und außerdem beste Freunde. Jetzt sind alle im Rentenalter und Nancy erinnert Gene an ein Versprechen, das er ihr vor über 40 Jahren - schweren Herzens - gegeben hat. In einem Bus mit Vergangenheit, gesteuert von Bob, sind die beiden, Genes Patensohn Jack und Zufallsfund Eric auf dem Weg nach Coffeeville in Mississippi. Ein turbulenter Roadtrip durch die (Geschichte der) USA.
Die Leser lernen die drei Protagonisten und ihre Begleiter kennen, wie eigene Verwandte und das macht einfach Spaß. Die Biografien, die sich Henderson ausgedacht hat, sind großartig. Sie und wir begegnen zudem Che Guevara, Castro, den Waltons, den Enten aus dem Peabody Hotel und diversen anderen Figuren, die den Roman auch zu einer kleinen historischen Reise machen. Die Rassendiskriminierung zieht sich als Thema durch den Roman, ebenso wie die Alzheimer-Erkrankung. Diese Busfahrt ist eine so gute Mischung aus traurigen, erschreckenden und sehr humorvollen Episoden. Die positive Stimmung behält die Oberhand und ich habe das Buch wahnsinnig gerne gelesen. Eine klare Leseempfehlung für alle, die z.B. auch Amor Towles Lincoln Highway geliebt haben.