Erschreckend realistisch
Das Jugendbuch spielt einige Jahre nach einer verheerenden Pandemie, bei der die "Plage" den größten Teil der Menschheit ausgelöscht hat. Nun geht es nur noch ums nackte Überleben.
Mir hat gut gefallen, ...
Das Jugendbuch spielt einige Jahre nach einer verheerenden Pandemie, bei der die "Plage" den größten Teil der Menschheit ausgelöscht hat. Nun geht es nur noch ums nackte Überleben.
Mir hat gut gefallen, dass es keine übertriebene Dystopie ist, sondern sehr realistisch. Gerade jetzt, wo uns Corona im Griff hat, sorgt dieses Buch für viel Gänsehaut. Denn es zeigt, wie schnell ein System komplett zusammenbrechen kann. Auch die Eiffel als Handlungsort ist gut gewählt, da es praktisch vor der Haustür spielt.
Interessant ist, dass es gar nicht um die Plage an sich geht. Die Überlebenden scheinen immun zu sein, im Mittelpunkt steht also ganz deutlich das Leben danach. Das hat man bei Dystopien selten, hier setzt die Handlung oft während der Katastrophe ein. Dadurch, dass das "Schlimmste" bereits vorbei ist, hat die Geschichte Raum, das Alltägliche in den Vordergrund zu stellen. Das macht den Roman zeitweise aber auch etwas langatmig, da nicht immer etwas Spektakuläres passiert. Stellenweise ist es auch etwas langatmig, hier hätte ich mir mehr "Action" gewünscht.
Smilla ist die Hauptfigur, mit der ich nicht richtig warm wurde. Leider! Aber einige ihrer Entscheidungen konnte ich einfach nicht nachvollziehen. Sie wirkt teilweise sehr resigniert und unzufrieden, was zum einen verständlich ist, zum anderen aber nicht so richtig zum Buch passen möchte. Ihr Verhalten ist teilweise egoistisch und trotzig, was mich gestört hat.
Trotzdem hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es hat mich zum Nachdenken gebracht und man wird wieder daran erinnert, dass man dankbar sein soll für das, was man hat.
Auch das Ende ist sehr gelungen. Ich weiß nicht, ob eine Fortsetzung geplant ist, aber die braucht es meiner Meinung nach nicht. So, wie es ist, bleibt es wie bereits der Plot sehr realitätsnah.