Klappentext
„In einer Gletscherspalte finden Mascha und Nic eine Tote, die Mascha zum Verwechseln ähnlich sieht. Wer ist diese Frau und wieso starb sie ausgerechnet in Finstermoos? Neben der Leiche liegt genau die Axt, mit der Nic am Abend zuvor angegriffen wurde – hat ihr unheimlicher Verfolger etwa auch hier sein Unwesen getrieben? Noch bevor Nic und Mascha sich aus der Gefahrenzone bringen können, wird das Seil gekappt, mit dem sie sich in die Spalte abgelassen haben. Die beiden sind unentrinnbar gefangen!
Unterdessen warten Luzie, Valentin und Basti in Finstermoos ungeduldig auf Nachricht von den beiden, ahnungslos, dass sie selbst in größter Gefahr schweben. Sie müssen die bedrohlichen Vorfälle der letzten Tage aufklären, bevor sie für immer zum Schweigen gebracht werden ...“
Gestaltung
Das Cover passt wieder perfekt zu den beiden Vorgängerbänden. Die Farbe ist dieses Mal in einem geheimnisumwobenen Lila gehalten, das die Berge im Hintergrund sehr mythisch wirken lässt. Die schwarzen Äste sowie der schwarze Titel sind wieder mit Spotlack vom Rest des Buches abgehoben worden, während sich der restliche Umschlag anfühlt wie raueres Papier. Am besten gefällt mir persönlich immer noch der Buchrücken, der in Verbindung mit den anderen Bänden der Reihe ein Bild ergibt (eine Seilbahn).
Meine Meinung
Mit „Finstermoos – Im Angesicht der Toten“ geht die spannende Tetralogie rund um Valentin, Mascha, Basti, Nic und Luzie nun schon in die dritte und somit vorletzte Runde. Nachdem mir der erste Band zwar gefallen hat, die Handlung mich aber noch nicht mitreißen konnte, sah dies im zweiten Band schon ganz anders aus. Die Geschichte hatte einiges an Tempo zugelegt, Fragen wurden geklärt und neue aufgeworfen. Waren die Protagonisten einem Unglück entkommen, so stand gleich das nächste an!
Auch in „Im Angesicht der Toten“ ist die Handlung wieder sehr temporeich und rasant. Ich mochte es sehr, dass Autorin Janet Clark uns Leser die ganze Zeit über auf Trab gehalten hat. Wenn nicht wieder jemand vom Unglück (bzw. von einem mysteriösen Verfolger) gejagt wurde, dann gab es überraschende Enthüllungen oder packende Rätsel.
Der Verfolger, der den Figuren schon im zweiten Band auf den Fersen war, ist auch hier wieder gegenwärtig. Er sorgt dafür, dass Mascha und Nic im Gletscher gefangen sind. Aber nicht nur diese beiden schweben im dritten Finstermoos-Band in Lebensgefahr, auch Basti erlebt die ein oder andere brandgefährliche Situation. In diese gerät auch Luzie hinein, als sie versucht, Basti zu retten. Valentin hingegen, der noch mit den Folgen seiner Kopfverletzung aus Band zwei zu kämpfen hat, begibt sich durch einen Streit mit seinem Vater auf Glatteis.
Janet Clark hat die konstant hohe Spannung auch in diesem Band erzähltechnisch wieder ausgezeichnet eingefädelt! Besonders eine Sequenz im Roman war super ausgeklügelt. Die Autorin hat zwei verschiedene, spannende Situationen in miteinander abwechselnden Kapiteln erzählt. Dabei hörte jedes Kapitel an der vermeintlich spannendsten Stelle auf, wurde dann aber abgelöst von dem Kapitel, in dem es um die andere Situation ging. So hat „Finstermoos“ eine unglaubliche Sogwirkung entfaltet.
Erzählt wurde wieder in der dritten Person, wobei jede Figur einmal in den Mittelpunkt gestellt wurde. Mal erfährt der Leser mehr aus Luzies Sichtweise, sodass er nur ihre Erlebnisse mitbekommt. Mal ist es Valentin, der die Handlung schildert oder auch Basti, der ein dunkles Familiengeheimnis zu entdecken scheint. Aber auch Mascha und Nic schildern ihre Erlebnisse miteinander. Auch die Handlung des 7. August, in welcher Basti, Nic und Valentin in einem Bunker gefangen sind und versuchen aus diesem zu entkommen, durfte natürlich nicht fehlen. Und gerade hier gab es am Romanende eine große Überraschung zu erleben.
Mir hat gefallen, dass die Handlung wieder so spannend war wie im zweiten Band. Im Vergleich zum ersten sind Band zwei und drei absolut super und richtig schnell zu lesen. Aber ich muss auch sagen, dass mir Band zwei im Vergleich zu Band drei sogar noch ein bisschen besser gefallen hat, da in Band zwei die Gefahr besser zu spüren war und ich mehr mit den Figuren mitgefiebert habe. Im zweiten Band waren es dauerhaft actionreiche Szenen, während in Band drei nun auch schon einmal wieder „nur“ Enthüllungen bestimmter Rätsel oder auch viele Gespräche folgen.
Gerade habe ich schon die Enthüllungen erwähnt. In „Im Angesicht der Toten“ gibt es davon so einige. Vor allem sind sie wirklich überraschend, da ich zwar Vermutungen hatte und manche von ihnen hier nun bestätigt wurden, aber dennoch gibt es einfach auch noch Antworten, mit denen ich absolut nicht gerechnet hätte. So wurde ich hier wirklich überrascht! Aber alle Antworten auf die Rätsel von Finstermoos habe ich immer noch nicht zusammen, sodass ich gespannt bin, wie die Geschichte in „Bedenke das Ende“ ausgehen wird.
Fazit
Auch „Finstermoos – Im Angesicht der Toten“ ist wieder sehr temporeich, voller gefährlicher „Unfälle“ und gespickt mit Rätseln. Der Leser versucht gemeinsam mit den Protagonisten die Geheimisse um die Babyleiche, die Wandmalerei und den Familienstreit von Basti und Luzies Vater zu ergründen. Hier gibt es zwar einige überraschende Antworten, aber es ist noch lange nicht alles geklärt, sodass das Ende im vierten und letzten Band abzuwarten bleibt. Band 3 hat mir wieder fast genauso gut gefallen wie der zweite, auch wenn ich Band zwei im Vergleich immer noch ein klein wenig besser finde, da er noch mehr actionreichere, gefährlichere Szenen hatte.
4 von 5 Sternen!