Eine absolute Leseempfehlung für alle, die sich mit dem unweigerlichen Ende unseres Lebens befassen wollen.
Meine Meinung
Nach ihrem erfolgreichen Debütroman »Marianengraben« und ihrem neuesten Roman »Der Mauersegler«, in denen sich die studierte Biologin und ehrenamtliche Sternenkindfotografin/Trauerbegleiterin ...
Meine Meinung
Nach ihrem erfolgreichen Debütroman »Marianengraben« und ihrem neuesten Roman »Der Mauersegler«, in denen sich die studierte Biologin und ehrenamtliche Sternenkindfotografin/Trauerbegleiterin Jasmin Schreiber bereits mit den Themen Tod, Trauer und Trauerbewältigung befasst und mir damit Leseerlebnisse bescherte, die unter die Haut gingen, kam ich nicht umhin, einen Blick in ihr Sachbuch »Abschied von Hermine« zu werfen.
»Abschied von Hermine« ist ein tolles Einstiegsbuch, um sich mit den grundlegenden Abläufen und Vorgängen beim Leben, Sterben, Tod und der folgenden Trauer zu befassen, und das auf eine empathische, manchmal zum Schmunzeln lustige und manchmal zum Weinen traurige, Art und Weise, wie sich Jasmin Schreiber die Materie vornimmt und für Jedermann bzw. Jederfrau leicht verständlich präsentiert.
Leben, Sterben und Tod sind Aspekte des Daseins, die uns alle früher und später selbst betreffen und mit denen man sich eigentlich gar nicht so gern auseinandersetzen möchte. Jasmin Schreiber ist es jedoch mit ihren sachlichen Ausführungen am Beispiel des Leben und Sterbens ihrer Hamsterdame Hermine gelungen, die biologischen und faktischen Vorgänge mit einem Augenzwinkern zu erklären und dabei auch noch interessantes Wissen über Tiere und Pflanzen einzustreuen. Aufgelockert wird alles mit einigen skizzenhaften Zeichnungen, die ungemein zur Veranschaulichung beitragen.
Biologische Vorgänge und wissenswerte Informationen zur Natur und dem unendlichen Kreislauf von Leben und Sterben, ergeben ein schlüssiges Gesamtbild, das zum Nachdenken anregt. Um religiöse und philosophische Betrachtungen macht die Autorin dabei kein großes Aufheben, sodass eine klare Linie entsteht, die dennoch Platz für Ausschweifungen zu Star Trek, Bärtierchen und Co. lassen. Außerdem wird »Abschied von Hermine« durch die Begleitung der putzigen Hamsterdame auf jeden Fall leichter verdaulich, als würde die Sachlage anhand eines Menschen beschrieben.
Bei der Lektüre von »Abschied von Hermine« habe ich stellenweise vergessen, dass es sich hierbei um Sachliteratur handelt, denn Jasmin Schreiber vermittelt ihr Wissen auf eine unterhaltsame Weise, die dem schweren Thema mit ungewohnter Leichtfüßigkeit begegnet und das Ganze liest sich zudem wie eine ungezwungene Plauderei.
Fazit
Eine absolute Leseempfehlung für alle, die sich mit dem unweigerlichen Ende unseres Lebens befassen wollen. »Abschied von Hermine« ist ein prägnantes Sachbuch über den Kreislauf des Lebens, bei dem man schnell vergisst, dass es sich um Sachliteratur handelt.
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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 17.02.2022