Eigentlich ist die Gala im Briartop Museum, in dem die Kunstwerke und Schmuckstücke der verstorbenen Mab Monroe ausgestellt werden, nichts wovor man sich fürchten sollte.
Und doch stellt sich bei Gin ein ungutes Gefühl ein.
Mit Recht?
Endlich ist Band 8 rund um Gin Blanco erschienen. Sofort stürzte ich mich darauf und konnte mir insbesondere bei den ersten Seiten nicht das grinsen verkneifen. Was gut war, denn es kam noch einiges auf mich zu, was ich in der Form nie erwartet hätte.
Sofort überzeugt Jennifer Estep wieder mit ihrer einnehmenden und fließenden Art zu schreiben. Es begann ein Kopfkino, dass es wieder in sich hatte.
Ich bin wieder durch die Seiten geglitten und konnte gar nicht genug davon bekommen.
Wie auch in den Boden zuvor, erfährt man auch hier alles aus Gins Sicht. Ich mag sie einfach unheimlich gern. Sie hat so eine kühle und zugleich emotionale Art an sich, die mich immer wieder mitreißt. Den perfekten Gegenpart dazu bildet Finn. Bei ihm muss ich ständig grinsen, ob ich will oder nicht. Seine charmante Art lullt mich einfach immer wieder ein und nicht nur mich.
In die Geschichte selbst kommt man sofort sehr gut hinein. Es ist fast so, als wäre man nie weggewesen.
Man taucht ein in Gins Welt und nimmt alle ihre Emotionen und Kraft in sich auf.
Unterstützend dazu werden immer wieder Rückblenden eingewoben, die das Ganze noch viel verständlicher machen.
Doch wir wären nicht bei Gin, wenn es nicht wieder um eine Menge gehen würde.
Auch hier tauchen wir wieder in abgründige und dunkle Gefilde ein.
Sofort hat es mir den Atem abgeschnürt und ich habe mit Gin mitgelitten und sie gleichzeitig angefeuert.
Ich habe es genossen, wie sie ihre Kräfte spielen ließ und gleichzeitig die Magie in mich aufgenommen, die sich hier zeigt.
Das Tempo wird schnell angezogen und so findet man sich schnell in einer explosiven Story wieder, bei der Gin alles geben muss.
Dazwischen erfährt man auch einiges an Hintergrundwissen, was es tiefgründiger und greifbarer macht.
Die Charaktere sind dabei zum greifen nah, man kann sich gut in sie hineinversetzen und ihr Handeln nachvollziehen.
Aber insbesondere Gin überzeugt wieder mit ihrer Finesse.
Es liegt hier viel geheimnisvolles zugrunde, was man um jeden Preis aufdecken möchte.
Man rätselt hin und her und weiß , das kann nicht alles sein. Denn es wäre zu klar. Und so schafft es die Autorin mich bis zum Schluss im unklaren zu lassen.
Es wurden gleichzeitig immer wieder Wendungen eingewoben , die mich entsetzt und sprachlos dasitzen ließen.
Und auch Gin hat mich immer wieder überrascht, in dem was sie tat und wie sie handelte.
Auch Schmerz und Leid gibt es wieder viel. Aber besonders die tiefen Emotionen und die fühlbare Verzweiflung hat immer wieder nach mir gegriffen.
Nie weiß man, was als nächstes geschieht. Was das ganze nur umso nervenzerrender und düsterer macht.
Ich hab mitgefiebert, geschmunzelt hab mich teilweise etwas hilflos gefühlt und war wütend.
Es hat mich vollkommen in den Bann gezogen und nicht zur Ruhe kommen lassen.
Aber ganz besonders hab ich die gewaltige Magie genossen. Die Elemente faszinieren mich immer wieder und ich kann einfach nicht genug davon bekommen.
Auch eine schmerzliche Thematik wird eingewoben, die mir wirklich unter die Haut ging. Um das Ganze perfekt abzurunden, blieb auch die Zwischenmenschlichkeit nicht außen vor.
Denn zwischen Gin und Owen liegt noch so viel, was endlich raus muss. Und gerade in diesem Punkt erschien mir Gin nie verletzlicher und emotionaler. Sie zeigt damit immer wieder, das es etwas gibt, das sie zerstören und verletzen kann.
Ich hab so unbändig mit ihr gefühlt und gelitten, das es mich sprichwörtlich dem Boden enthoben hat. Aber auch Owen ging mir unheimlich nahe, denn auch in ihn konnte ich mich sehr gut hineinversetzen. Einen Teil seiner inneren Qualen und der Zerrissenheit spüren.
Die Traurigkeit und teilweise Ausweglosigkeit dahinter, war förmlich greifbar.
So viel unausgesprochenes, was noch geklärt werden möchte.
So viel Gefühl und Knistern, das mich völlig einnahm.
Die Entwicklung der Handlung ist währenddessen sehr gut spürbar, auch der rote Faden wird konstant beibehalten.
Mit viel Charme sind die Dialoge gestaltet, was dem Ganzen ein Hauch von Leichtigkeit verschafft.
Es liegt dem ganzen aber auch sehr viel Boshaftigkeit und Perfidität zugrunde, was man keinen Moment aus den Augen verliert.
Ein Band der einiges von Gin fordert, sie aber gleichzeitig auch stärker und verletzlicher macht.
Für mich ein sehr gelungener Folgeband. Jetzt sehne ich förmlich Band 9 herbei.
Fazit:
Band 8 verlangt Gin Blanco einiges ab. Doch sie wäre nicht die Spinne, wenn sie dem nichts entgegenzusetzen hätte.
Doch wird es ihr auch diesmal gelingen?
Ein temporeicher und explosiver Folgeband , der neben viel Blut und Emotionen, auch noch einige Wendungen bereithält.
Ich hab ihn wieder förmlich inhaliert und fiebere dem nächsten Band entgegen.
Ihr müsst diese Reihe unbedingt lesen.