Ein schönes Buch mit wichtigem Thema
Ich war neugierig auf das Buch, hatte aber keine super hohen Erwartungen, da ich nicht wusste, was auf mich zukommt. „Goldmächen“ hat mir aber wirklich gut gefallen und auch wenn es mir an manchen Stellen ...
Ich war neugierig auf das Buch, hatte aber keine super hohen Erwartungen, da ich nicht wusste, was auf mich zukommt. „Goldmächen“ hat mir aber wirklich gut gefallen und auch wenn es mir an manchen Stellen noch zu oberflächlich war, so ist es doch ein tolles Jugendbuch mit einem besonderem Thema.
Der Einstieg in die Geschichte ist mir relativ leicht gefallen, es entsteht jetzt keine extremer Sog, der einen nicht mehr entkommen lässt, aber bin ich auf jeden Fall gut vorangekommen. Den Schreibstil von Jennifer Iacopelli mochte ich auch sehr gerne, auch wenn er jetzt in stilistischer Hinsicht nicht unbedingt besonders oder herausragend ist, so war er einfach angenehm zu lesen. Dadurch war das Buch auch einfach schon für zwischendurch und um mal abschalten zu können, was mir total gut gefallen hat.
Audrey war eine sympathische Protagonistin, die voller Ehrgeiz nach ihrem Traum, bei den olympischen Spielen teilzunehmen strebt. Es war super schön zu sehen, wie sie das Turnen wirklich mit Leidenschaft macht, sich darin fallen lassen kann und sich auch für ihre Mannschaftskameradinnen genauso freuen kann wie für sich. Doch merkt man auch wie der Druck ihr zu schaffen macht und verliert sie durch ihren Ehrgeiz teils auch den Fokus auf sich sich selbst und ihre Gesundheit. Diese Schwächen und Stärken haben Audrey zu einer authentischen Person werden lassen, die ich auch gerne durch das Buch begleitet habe.
Die anderen Mädchen blieben in meinen Augen alle eher oberflächlich, doch waren sie mir auf jeden Fall sympathisch. Auch wenn sie natürlich noch etwas jünger sind, fand ich ihr Verhalten zwar manchmal dennoch ein wenig zu übertrieben, doch mochte ich, dass sie alle sehr verschieden waren. So war auch die Beziehung und die Gruppendynamik zwischen ihnen echt schön, sie haben nicht nur im Sportlichen sondern auch freundschaftlich super gut zusammen gepasst und sich unterstützt. Die Konflikte und das Drama, das aufkam, aber mich zwar manchmal ein wenig die Augen verdrehen lassen, aber wurde es doch ganz gut umgesetzt und aufgelöst. Die Beziehung der Mädchen hatte so ihre Höhen und Tiefen, doch haben sie auch gemerkt, wie wichtig Freundschaft und Zusammenhalt ist.
In der Story begleiten wir die Truppe zu den olympischen Spielen und erleben noch so einige Konflikte mit. So kam schon eine gewisse Spannung auf und auch wenn die Story insgesamt sehr vorhersehbar war, gab es kleinere Überraschungen. Auch die kleine Liebesgeschichte, die sich besonders gegen Ende hin entwickelt, fand ich echt süß und auch wenn es für mich nicht viele Emotionen gab, hat sie sich schön in die Story eingefügt. Mit dem Kunstturnen stand mal eine etwas andere Sportart im Mittelpunkt und fand ich, dass die Autorin diese auch sehr gut eingebracht hat. Es gab viele Beschreibungen - mir teilweise sogar ein bisschen zu viele - nicht nur von den Übungen und den Wettkämpfen, sondern auch von den Schattenseiten, die der ganze Leistungssport und Druck mit sich bringt. Ein unbeschreibliches Gefühl, Leidenschaft und Teamgeist treffen auf Eifersucht, Verletzungen und Niederlagen und ich denke so hat die Autorin das Ganze sehr gut dargestellt. Genauso werden noch andere Themen angesprochen und gut eingebracht, auch wenn mir an der Stelle dann doch ein wenig die Tiefe und etwas mehr Fokus auf die Dinge gewünscht hätte. Teilweise kamen mir Geschehnisse eher unrealistisch und sehr übertrieben vor und hätte ich mir an manchen Stellen einfach ein wenig mehr erhofft, doch überzeugt das Buch im Großen und Ganzen doch. Es steckt nicht voller Tiefe, ist nicht extrem spannend oder emotional, aber konnte es mich auf jeden Fall einige Zeit lang gut unterhalten.
Fazit: Ein schönes Jugendbuch! Neben einem flüssigen Schreibstil und meist sympathischen, wenn auch eher oberflächlichen Charakteren hält das Buch eine unterhaltsame Story und einen besonderen Sport, der mit all seinen tollen Facetten und seinen Schattenseiten ausgearbeitet war. Zwar hat es für mich an Spannung, Tiefe und auch manchmal Logik gefehlt, doch habe ich das Buch gerne gelesen und konnte es mich gut unterhalten.