Cover-Bild Noir
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Seelenleben
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 02.05.2014
  • ISBN: 9783499258589
Jenny-Mai Nuyen

Noir

Er fürchtet den Tod. Sie das Leben

Nino glaubte einen Schwarm Fische zu sehen, die aus einem Haus an der ¬Kreuzung weiter vorne ausbrachen. Doch es waren keine Fische. Es war ein Regen blitzender Scherben. Und dann flog etwas Größeres hinterher, ein – Seine Mutter schrie. Sein Vater riss das Lenkrad herum, Arme und Beine schlugen mit einem bösartigen Krachen auf die Heckscheibe. Ein blutiges Gesicht zertrümmerte die Scheibe. Seine Eltern zersprangen in Glassplitter und Farb¬spritzer und reifenquietschenden, zähnefletschenden Schmerz.

Stille.

So tief wie ein Sahnekuchen mit vielen, vielen Schichten. Wenn man genau hineinlauschte in diese Stille, erkannte man, dass sie aus Abermillionen feiner Stimmen bestand, so wie das Nichts genauso gut voller Schneeflocken sein konnte. Er blickte auf einen Fluss, hinter dem nichts war. Seine Eltern gingen über das Wasser und wurden immer durchsichtiger, bis ihre Stimmen in der Stille versanken und das Nichts sie aufgenommen hatte. Er wollte ihnen hinterher, aber er konnte den Fluss nicht betreten. Andere Leute waren da, unzählige Leute, und alle schritten über die stillen Fluten. Er merkte, dass er nicht der Einzige war, der am Ufer stand. Neben ihm war das Gesicht, das die Heck¬scheibe zertrümmert hatte. Das Gesicht war sehr schön.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.11.2016

Zieht rein

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Nino ist gerade 4 Jahre alt, als seine Eltern bei einem Autounfall ums Leben kommen und er selbst nur knapp dem Tod entrinnt.

Durch den Unfall verändert sich bei Nino etwas, einmal an der Schwelle des ...

Nino ist gerade 4 Jahre alt, als seine Eltern bei einem Autounfall ums Leben kommen und er selbst nur knapp dem Tod entrinnt.

Durch den Unfall verändert sich bei Nino etwas, einmal an der Schwelle des Todes, ist er nun in der Lage den Tod anderer Menschen zu sehen. Eine äußerst fragwürdige Gabe. Als junger Erwachsener hat Nino mittlerweile auch seinen eigenen Tod gesehen und wird dadurch zunehmend verstört und auch ängstlich, da er sich selbst mit 24 Jahren sterben sieht. Verzweifelt auf der Suche nach Erkenntnis und einem möglichen Ausweg gerät er in metaphysische Kreise, deren Ziele nicht nur auf den ersten Blick zwielichtig erscheinen.

Nuyen erschuf einen erfrischen anderen Roman in der großteils gleichgeschalteten Landschaft von Jugendbüchern. Ein sympathischer, männlicher Protagonist, auf der Suche nach sich selbst, führt die LeserInnen durch eine fremde Welt des Okkulten, die scheinbar unsichtbar neben unserem Alltag besteht.

Sie verzichtet auf die typische Rollenverteilung in Gut und Böse. Die Charaktere sind authentisch mit all ihren Fehlern und den Abgründen in die sie sich mitunter begeben dargestellt. Nuyen wirft einen schonungslosen Blick auf den menschlichen Ehrgeiz und dessen Neugier, die zu den verabscheuungswürdigsten Taten verleitet.

Die Autorin besticht durch einen mystisch gefärbten Schreibstil, der nicht verschachtelt und daher flüssig zu lesen ist. Noir ist ein ernster Roman, der durch mystische Elemente einen dunklen Zauber erschafft, dem sich die LeserInnen kaum entziehen können.

Veröffentlicht am 28.07.2018

Düster und schwarz

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Nino Sorokin ist als kleiner Junge dabei, als seine Eltern bei einer Autofahrt verunglücken. Er überlebt, und ihm bleibt eine besondere Gabe: Er kann den Tod anderer Menschen voraussehen. Auch dass er ...

Nino Sorokin ist als kleiner Junge dabei, als seine Eltern bei einer Autofahrt verunglücken. Er überlebt, und ihm bleibt eine besondere Gabe: Er kann den Tod anderer Menschen voraussehen. Auch dass er nur 24 Jahre alt wird, darüber weiß er Bescheid. Nun versucht er, dieses Datum zu überlisten. Dafür schließt er sich, nach mehreren Experimenten im paranormalen Bereich, einem Mentor an, der ihm Hilfe anbietet. Er verliebt sich in Noir, eine der Seelenlosen, die sich diesem Mentor angeschlossen hat.
Schwarz und bitter kommt mir dieses Buch vor, eine düstere Atmosphäre dominiert von Anfang bis Ende – so sehr, dass ich das überraschende Ende fast überlesen hätte. Dabei hatte ich anderes erwartet. Der Tod der Eltern wird ganz nebensächlich abgehandelt, überhaupt bleiben mir die meisten Figuren zu farblos. Ninos besondere Gabe spielt mir eine zu kleine Rolle, das Paranormale schafft eine Verwirrung nach der anderen, so dass ich das Interesse im wesentlichen an der Geschichte verloren habe.

Veröffentlicht am 19.07.2017

„Noir“ von Jenny-Mai Nuyen

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Eckdaten
Roman
14,95 €
ISBN: 978-3-86252-028-2
2012
Rowohlt Verlag
377 Seiten

Cover
Es ist eine zerbrochene Scheibe zu sehen. Das Faszinierende dabei ist, dass man die Rillen spürt.
Ich hätte ein anderes ...

Eckdaten
Roman
14,95 €
ISBN: 978-3-86252-028-2
2012
Rowohlt Verlag
377 Seiten

Cover
Es ist eine zerbrochene Scheibe zu sehen. Das Faszinierende dabei ist, dass man die Rillen spürt.
Ich hätte ein anderes Cover gewählt. Ausgehend vom Titel hätte ich etwas Schwarzes gewählt.

Inhalt (Klappentext)
Nino glaubte einen Schwarm Fische zu sehen, die aus einem Haus an der Kreuzung weiter vorne ausbrachen. Doch es waren keine Fische. Es war ein Regen blitzender Scherben. Und dann flog etwas Größeres hinterher, ein – Seine Mutter schrie. Sein Vater riss das Lenkrad herum, Arme und Beine schlugen mit einem bösartigen Krachen auf die Heckscheibe. Ein blutiges Gesicht zertrümmerte die Scheibe. Seine Eltern zersprangen in Glassplitter und Farbspritzer und reifenquietschenden, zähnefletschenden Schmerz.
Stille, so tief wie ein Sahnekuchen mit vielen, vielen Schichten. Wenn man genau hineinlauschte in diese Stille, erkannte man, dass sie aus Abermillionen feiner Stimmen bestand, so wie das Nichts genauso gut voller Schneeflocken sein konnte. Er blickte auf einen Fluss, hinter dem nichts war. Seine Eltern gingen über das Wasser und wurden immer durchsichtiger, bis ihre Stimmen in der Stille versanken und das Nichts sie aufgenommen hatte. Er wollte ihnen hinterher, aber er konnte den Fluss nicht betreten. Andere Leute waren da, unzählige Leute, und alle schritten über die stillen Fluten.
Er merkte, dass er nicht der Einzige war, der am Ufer stand. Neben ihm war das Gesicht, das die Heckscheibe zertrümmert hatte. Das Gesicht war sehr schön.

Autorin (Klappentext)
Jenny-Mai Nuyen wurde 1988 als Tochter deutsch-vietnamesischer Eltern in München geboren. Geschichten schreibt sie, seit sie fünf ist, mit zehn folgte das erste Drehbuch, mit dreizehn ihr erster Roman. Seit ihrem literarischen Debüt „Nijura – das Erbe der Elfenkrone“ gilt sie als eine der größten Entdeckungen der letzten Jahre. Nach einem abgebrochenen Filmstudium an der New York University lebt die Autorin heute in Berlin und widmet sich ganz dem Schreiben.

Meinung
Der Klappentext klang ganz interessant, doch leider hat die Geschichte meinen Erwartungen überhaupt nicht entsprochen und ich habe es abgebrochen. Schade, denn ich habe Gutes über die Autorin gehört und wollte mich selbst überzeugen. Vor allem hat mich ihr kultureller Hintergrund interessiert. Aber ich habe mich gefragt, ob bei ihrem Nachnamen nicht ein Fehler ist?