Ein Opfer hin und hergerissen zwischen Angst und Liebe
Von der ersten Seite an war ich hin und weg von der Story. Marie hatte sofort mein Mitgefühl, ich habe mit ihr gelitten, gehofft, geweint und gelacht. Wenn man ihre Entwicklung im Laufe der Story betrachtet, ...
Von der ersten Seite an war ich hin und weg von der Story. Marie hatte sofort mein Mitgefühl, ich habe mit ihr gelitten, gehofft, geweint und gelacht. Wenn man ihre Entwicklung im Laufe der Story betrachtet, verdient sie größte Hochachtung. Jayden kommt anfangs extrem egoistisch und unsympathisch rüber, doch schon bald zeigt er sein wahres Gesicht und wird für mich zum Helden der Geschichte. Mit welcher Intensität er für und um Marie kämpft, wie unvoreingenommen er ihren Schwächen gegenüber steht und vorallem wie er auf ihren Bruder reagiert, hat mich tief beeindruckt. Jessica Koch ist hier ein wahres Kunstwerk gelungen. Wie sie das Thema Mobbing in dem Buch beschreibt ist einfach der Wahnsinn. Man hat das Gefühl mittendrin zu stehen, Teil des Ganzen zu sein und möchte am Liebsten sofort eingreifen. Zumindest erging es mir so. Wenn ich etwas hasse, dann ist es dieses sich am Schmerz, der Angst und der Hilflosigkeit von Anderen "aufzugeilen". Dieses Gruppengefüge, das nur deshalb besteht und hält, da jeder Einzelne nicht den Mumm hätte alleine derartige Aktionen auf Kosten eines Anderen zu starten. Viele von uns, aus unseren Familien oder Freundeskreis werden oder wurden sicher schon mal gemobbt und ich wünsche mir, dass jeder Einzelne davon einen Jayden an seiner / ihrer Seite hat. Unbedingt erwähnen möchte ich noch die wunderbaren Zitate an jedem Kapitelanfang. In ihnen steckt so viel Weisheit, die wir uns alle unbedingt zu Herzen nehmen sollten.