Zur Autorin:
Jilliane Hoffman war selbst Staatsanwältin in Florida und unterrichtete für den Bundesstaat die Spezialeinheiten der Polizei. Sie hat bereits mehrere erfolgreiche Thriller geschrieben unter anderem "Cupido" und "Morpheus". (Quelle: Website des Rowohlt Verlags)
Zum Cover:
Das Cover passt farblich sowie von der Anordnung der Grafik, des Titels und dem Namen der Autorin zu einigen der vorherigen Bücher, vor allem zu der Reihe um "Cupido". Dies ist einerseits schön anzusehen, andererseits auch sehr verwirrend. Ich persönlich habe erwartet, dass dieses Buch an die drei Bände über "Cupido" anschließt und eben auch die Charaktere wieder kehren. Dies war leider nicht der Fall. Die Hauptperson dieser Bücher wird nur in einem kurzen Satz am Rande erwähnt. Daher hätte ich mir für dieses Buch lieber ein Cover gewünscht, dass man zwar direkt mit der Autorin in Verbindung bringt, das jedoch nicht den falschen Eindruck erweckt, man bekäme eine Fortsetzung der Reihe.
Zum Buch:
In diesem amerikansichen Thriller steht ganz besonders eine Familie mit Mittelpunkt, die bereits in der Vergangenheit typische kleine und große Auseinandersetzungen durchgemacht hat und durch welche das Vertrauensverhältnis nicht mehr unversehrt ist. Als die Ehefrau dann zur falschen Zeit am falschen Ort ist und im Zuge dessen eine falsche Entscheidung nach der anderen fällt, geraten die Dinge außer Kontrolle. Sie wird von einer harmlosen Bürgerin zur Gejagten worunter nicht nur ihre Familie leidet.
Die Charaktere in diesem Buch sind auf der einen Seite sehr normal und natürlich auf der anderen Seite empfand ich die Frau schon als sehr naiv und unverantwortlich. Ihr Mann, der sie in Zeiten vor dieser Geschichte, betrogen hat und nun versucht die Ehe wieder auf die gerade Bahn zu bringen, konnte auch nicht allzu viele Sympathiepunkte sammeln. Er war zwar nicht die schlimmste Sorte, konnte mich mit seiner Art und seinem Handeln öfter nicht überzeugen.
Am interessantesten waren die Ermittler - ein Mann, der sich mit jeder Seite vom übergewichtigen, in Selbstmitleid schwimmenden Ex-Mann zu einem fitten, am Leben teilhabenden Mann wandeln und seine irgendwann dann schwangere Kollegin, die Pepp in die Konversationen und Handlungen gebracht hat.
Der Thriller verfolgt durchaus einen roten Faden, ist schlüssig, auch wenn man die eine oder andere Entscheidung eines Charakters persönlich vielleicht nicht nachvollziehn kann. Er hat den mehrere kleine Höhepunkte mit unerwarteten Ereignissen, schafft es aber nicht zu überraschen. Das Ende ist dann gleich durchschnittlich wie der Rest.
Fazit:
Dieser Thriller ist ein Buch ohne Überraschungen, ohne spektakuläre Ereignisse oder andere Stellen, die mir lange im Gedächtnis bleiben werden. Er ist durchschnittlich und hat mich dadurch ein wenig enttäuscht. Die anderen Bücher der Autorin haben mich allesammt in den Bann gerissen und waren echte Pageturner. Leider konnte ich es von diesem Buch nicht sagen. Ich bin dran geblieben und habe fleißig weiter gelesen in der Erwartung doch noch ein Highlight anzutreffen, aber dies war nicht der Fall. Schade, ich habe mir viel mehr erwartet. Vor allem mehr Charaktere von früher - aufgrund des verwirrenden Covers.
Leseempfehlung:
Leser, die begeistert waren von "Cupido", "Morpheus" und "Argus" werden hier wohl eher so wie ich ein wenig enttäuscht werden. "Samariter" kann einfach nicht mit deren Intensität mithalten. Es ist wesentlich seichter und detailloser. Wer Thriller liebt, vor allem mit Familiendramatik, ist hier richtig. Wer eher etwas richtig Fesselndes sucht, sollte zu einem anderen Buch greifen.