Cover-Bild Bis ans Ende der Geschichte
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10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 576
  • Ersterscheinung: 22.08.2016
  • ISBN: 9783328100515
Jodi Picoult

Bis ans Ende der Geschichte

Roman
Elfriede Peschel (Übersetzer)

Sage Singer ist eine junge, leidenschaftliche Bäckerin. Als sie den allseits beliebten pensionierten Lehrer Josef Weber kennenlernt, entwickelt sich trotz des großen Altersunterschieds eine enge Freundschaft zwischen ihnen. Doch als Josef ihr eines Tages ein lange vergrabenes, schreckliches Geheimnis verrät, bittet er Sage um einen schwerwiegenden Gefallen. Wenn sie einwilligt, hat das allerdings nicht nur moralische, sondern auch gesetzliche Konsequenzen. Sage steht vor einem Dilemma. Denn wo verläuft die Grenze zwischen Hilfe und einem Vergehen, Strafe und Gerechtigkeit, Vergebung und Gnade?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.07.2022

Ein Roman, der polarisiert

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Mein persönliches Fazit:

Ohne die liebe Dominique hätte ich das Buch nicht gelesen. Denn weder das Cover noch der Klappentext lassen vermuten, was den Leser inhaltlich erwartet.

Jodi Picoult erzählt ...

Mein persönliches Fazit:

Ohne die liebe Dominique hätte ich das Buch nicht gelesen. Denn weder das Cover noch der Klappentext lassen vermuten, was den Leser inhaltlich erwartet.

Jodi Picoult erzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven.
Die junge Bäckerin Sage, die sich nach einem folgenschweren Unfall komplett zurückgezogen hat, trifft auf den 90jährigen Josef.
Zwischen Sage und Josef entsteht schnell eine enge Bindung. Doch je mehr sie von dem alten Mann erfährt, desto schwieriger gestaltet sich ihr Miteinander. Eines Tages bittet Josef Sage darum, ihm bei Sterben zu helfen und bringt sie damit in große Bedrängnis. Voller moralischer Zweifel beginnt Sage, das Leben von Josef zu hinterfragen.

„Bis ans Ende der Geschichte“ ist kein locker flockiger Roman. Die Geschichte setzt sich in diversen Rückblicken mit dem Thema Holocaust auseinander und führt den Leser immer wieder in die dunkle Zeit des zweiten Weltkrieges.
Trotzdem gelingt es der Autorin, dieses Thema in eine sehr ungewöhnliche Geschichte einzubetten, die wunderbar atmosphärisch und detailliert beschrieben wird.

Eine zusätzlich eingefügtes „Märchen“ lockert die düsteren Rückblicke auf und hat mich durch den wunderbaren Erzählstil in seinen Bann gezogen.

„Das Ende der Geschichte“ ist ein spannendes Buch, das zum Nachdenken und sicherlich zu einem intensiven Austausch anregt.
Durch die unterschiedlichen Perspektiven musste ich mich als Leser auf die Sicht der Dinge der verschiedenen Charaktere einlassen und mich dadurch mit meinen eigenen Ansichten zu den Themen Moral, Schuld, Vergebung und Gerechtigkeit auseinandersetzen.

Leider passte die Auflösung für mich nicht zum Verlauf der Story. Sicherlich hat die Autorin sich etwas dabei gedacht und definitiv ein Ende erschaffen, das polarisiert.
Eine am Rande laufende Love-Story lässt Teile des Buches unnötigerweise kitschig wirken und schmälert in meinen Augen den großartigen Gesamteindruck des Buches.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung!


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Veröffentlicht am 13.02.2018

Aufwühlend und ergreifend, sprachlich anspruchsvoll, nimmt das Thema Schuld und Vergebung des Holocaust auf!

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Sage ist eine junge Frau mit seelischen Problemen, der Tod ihrer Mutter lässt sie nicht los. Sie gibt sich daran die Schuld. Auch ihr privates Glück lässt sie nicht zu, sie hat eine Affäre mit einem verheirateten ...

Sage ist eine junge Frau mit seelischen Problemen, der Tod ihrer Mutter lässt sie nicht los. Sie gibt sich daran die Schuld. Auch ihr privates Glück lässt sie nicht zu, sie hat eine Affäre mit einem verheirateten Mann, den sie nicht zu lieben scheint.

Josef ist als Deutscher schon lange in den USA und ein anerkanntes Mitglied der Gesellschaft seines Wohnortes. Er ist ehrenamtlich tätig und gilt als hilfbereit und gutherzig. In der Trauergruppe trifft er auf Sage und sie öffnet ihm ihr verschlossenes Wesen. Später erfährt man, dass Josef Nazi war und als SS-Offizier Aufseher im Konzentrationslager gearbeitet hat. Sages Großmutter Minka ist Holocaust-Überlebende und war in diesem KZ.
Da Josef mit seiner Schuld nicht leben kann, bittet er Sage um Hilfe beim Sterben.

Von Minka erfährt man von ihrer unbeschwerten Kindheit in einem polnischen Dorf, sie will Schriftstellerin werden. Doch dann bricht der zweite Weltkrieg aus und als Juden wird die Familie gezwungen, ins Ghetto zu ziehen.

Leo ist Bundesagent eines Büros für Menschenrechte. Er verfolgt Kriegsverbrecher aus der NS Zeit und sorgt für ihre Abschiebung und Verurteilung.


Die Thematiken dieses Buches sind keine leichte Kost. Es gibt bewegende Schicksale, die erschüttern und aufwühlen. Dabei ist die Recherche der Autorin wirklich authentisch und die Geschichte liefert viele Denkanstösse.

Jodi Picoult hat einen großartigen, einnehmenden Schreibstil, ihre Figuren sind lebendig und vielseitig und als Leser wird man emotional an der Handlung gefesselt. Dabei werden die Themen des Holocaust mit den Folgen wie Schuld, Trauer und Verbrechen sehr sensibel aufgegriffen. Hier wird keine bloße Verurteilung der Personen vorgenommen, sondern aus verschiedenen Perspektiven gezeigt, wie Juden und auch Nazis die Zeit erlebten. Picoult zeigt damit, wie schwierig der Umgang mit dem Thema sich auch heute darstellt.

Meine einzige Kritik besteht darin, dass dieser Roman mit seinen Nebencharakteren überfrachtet ist, die jeweils die Protagonistenrolle einnehmen. Die Einbindung dieser Figuren in die Handlung wirkt durch die vielen Erzählstränge ein wenig konstruiert und ermüdend. Außerdem fehlt dem Ganzen ein Ablauf, der die Emotionen beschreibt, hier geht es eher um Gewissenskonflikte und die Darstellung von Gräueltaten. ie Charaktere hineinzuversetzen bzw. sie zu verstehen.

"Bis ans Ende der Geschichte" ist ein wirklich bewegendes Buch, das viele Denkanstöße liefert und die Beschäftigung mit den schwierigen Themen Schuld, Vergebung, Gnade und Rache anregt.