Philosophisches und Katzen
Eine Geschichte der Philosophie für Katzenliebhaber
Ich vermute sehr stark, dass im Haus des britischen Philosophen und Autoren John N. Gray mindestens eine Katze umhegt und gepflegt. Was sonst würde ...
Eine Geschichte der Philosophie für Katzenliebhaber
Ich vermute sehr stark, dass im Haus des britischen Philosophen und Autoren John N. Gray mindestens eine Katze umhegt und gepflegt. Was sonst würde jemanden, der an renommierten Universitäten wie Harvard, Yale und Oxford doziert hat, dazu bewegen, eine Abhandlung namens „Katzen und der Sinn des Lebens“ zu schreiben. Wer jetzt allerdings eine niedliche Huldigung an die felligen Lieblinge a la Hape Kerkeling erwartet, wird enttäuscht sein. Der Schwerpunkt des Buches liegt ganz klar auf der Philosophie. Katzen werden als Beispiel herangezogen, um deren Verhaltensweisen mit denen des Menschen zu kontrastieren und zu erklären, was uns Menschen so sehr an Katzen fasziniert (oder in manchen Fällen eben auch nicht). Von manchem Philosophen erfahren wir einiges zu dessen Verhältnis zu Katzen oder aber zu dessen Einstellung zu Tieren im Allgemeinen.
Und die ist nicht in allen Fällen ganz und gar nicht so wie wir das heute für angemessen halten. Ich sage nur …
Das Buch ist wohl eher für Menschen, die sich wie ich nicht täglich tiefgründig mit philosophischen Fragen beschäftigen. Ich habe durchaus so einiges Neues erfahren. Auch wenn ich mit Stolz berichten kann, dass mir dank meines jahrelangen Lateinunterrichts Stoiker und Epikureer alte Bekannte waren. Wurde mir in der Abizeitung doch sogar nachgesagt, dass ich mich eher der Schule der Epikureer, dem maßvollen Genuss des Lebens verschrieben hätte, wobei ich da eher Genuss denn maßvoll wahrgenommen hatte.
Um aber zur Lektüre zurückzukommen: Ein interessantes Buch, wenn man mit Hilfe von Katzen dem Sinn des Lebens auf die Spur kommen möchte und auf der Suche nach Antworten zu anderen großen philosophischen Fragen des Lebens ist.
Wer das Buch nur deswegen zur Hand nimmt, weil er ein großer Katzenliebhaber ist, wird wahrscheinlich nicht glücklich werden, ein gewisses Grundinteresse an philosophischen Fragen ist schon Voraussetzung.