Die Saga der Blutgeschworenen - Die große Wikinger-Fantasy-Saga - Roman
Wolfgang Thon (Übersetzer)
Die Fortsetzung der großen nordischen Fantasy-Saga – noch nie waren Wikinger spannender!
Wie eisiger Frost legt sich eine neue Weltordnung über das Reich Vigrið: Lik-Rifa, die wütende Drachengöttin, ist nach dreihundert Jahren unterirdischer Gefangenschaft auferstanden und sucht erneut die Welt der Menschen heim. Um eine unbesiegbare Armee aufzustellen, ruft sie nun alle Vaesen an ihre Seite. Doch nicht nur die böse Göttin ist ins Leben zurückgekehrt – verzweifelt erwecken die Sterblichen weitere Götter, um sich gegen die Drachin wehren zu können. Waffen, Klauen, Zähne und möglicherweise nicht einmal die Blutgeschworenen werden ausreichen, um Lik-Rifa zu zähmen ...
Alle Bänder der Saga der Blutgeschworenen:
Nordnacht
Frostnacht
Blutnacht (in Vorbereitung)
Diese Fortsetzung ist wirklich super! Besonders fällt hier aber auf, dass man am Anfang direkt eine Zusammenfassung dessen bekommt, was bei den jeweiligen Protagonisten bisher passiert ist. So hat man ...
Diese Fortsetzung ist wirklich super! Besonders fällt hier aber auf, dass man am Anfang direkt eine Zusammenfassung dessen bekommt, was bei den jeweiligen Protagonisten bisher passiert ist. So hat man nochmal einen gut gerafften Rückblick auf Band eins und kann ziemlich gut in die Geschichte und Welt zurückfinden. Mir hat es den Einstieg nach der Wartezeit jedenfalls enorm erleichtert.
Wie schon der erste Teil, ist auch dieser hier in den verschiedenen Perspektiven geschrieben. Von denen ich manche lieber hatte und andere weniger mochte. Gerade einen Charakter hätte ich nicht als zusätzliche Perspektive gebraucht, weil ich ihn absolut nicht ausstehen kann und sich das im Laufe des Buches auch nicht ändert. Zugegeben, ich mochte ihn auch in Band 1 schon nicht. Trotzdem bringt er die Story durchaus voran und an sich braucht es dann wohl auch solche Charaktere. Zu meiner Erleichterung sind seine Abschnitte aber nicht so lang, bringen gleichzeitig aber doch immer wieder so ein paar Dinge ans Licht.
Ein ziemlicher Schinken dieses Buch, es steht in der Seitenzahl dem Vorgänger in nichts nach (um genau zu sein ist es etwa 160 Seiten länger) und auch hier braucht man wirklich viel Zeit zum Lesen, bekommt aber auch eine sehr faszinierende Welt und Geschichte präsentiert. Es sind einfach unheimlich viele Bilder, die sich hier in diesem Buch drängen und es länger erscheinen lassen können. Wobei ich gerade wirklich an mir zweifel, es schon jetzt gelesen zu haben. Bis zu Band drei dauert es noch ein paar Monate und dieses Ende ist absolut grausam. Wirklich, ein Buch so enden zu lassen... Das ist tatsächlich mal was, was man als Cliffhanger bezeichnen kann. Eigentlich schlimmer sogar. Macht euch da auf was gefasst.
Die Kämpfe wirken hier brutaler, habe ich das Gefühl. Überhaupt wird die Welt - sofern überhaupt möglich - noch rauer. Man sieht Abgründe von manchen Menschen und dann die gesamte Entwicklung des Geschehens und wie sich die Lage weiter zuspitzt und irgendwie immer noch dieser Hoffnungsschimmer am Ende sichtbar ist. Wahnsinn. Die Überschneidungen der Charaktere, die ganzen Zusammenhänge, werden hier noch deutlicher und präsenter. Man erfährt einfach so viel mehr und neues. Eine für mich sehr gelungene Reihe, mit so vielen Zusammenhängen, wo man vorher nicht unbedingt welche gesehen hat.
Das Cover passt natürlich wieder perfekt zum ersten Teil und allgemein ganz gut zur Geschichte - eigentlich mag ich es also auch. ABER ich werde wirklich nicht verstehen können, warum das Originalcover ...
Das Cover passt natürlich wieder perfekt zum ersten Teil und allgemein ganz gut zur Geschichte - eigentlich mag ich es also auch. ABER ich werde wirklich nicht verstehen können, warum das Originalcover nicht übernommen wurde, denn das war unglaublich.
Auch in Band zwei hat mich der Schreibstil von John Gwynne mal wieder voll und ganz überzeugen können, denn er ist wie jedes Mal wieder spannend und doch detailliert genug, aus den verschiedenen Perspektiven geschrieben, wodurch man die Charakter noch mal besser kennenlernen kann und nie den Gesamtüberblick verliert. Auch wenn dieser Teil mal wieder mehr als 700 Seiten hat, war mir eigentlich an keiner Stelle langweilig und ich wollte immer wissen, wie es wohl weitergehen wird. Das macht das aus den Händen legen also etwas schwer :D aber das ist natürlich super. In die Geschichte bin ich gut reingekommen, was zum Teil an dem Schreibstil und zum anderen an der kurzen Zusammenfassung ganz am Anfang lag - die hatte ich nach der doch etwas längeren Wartezeit auf jeden Fall nötig.
John Gwynne schafft es auch in diesem Teil wieder, dass seine Charaktere lebendig wirken und diese gewisse Tiefe haben, die ich hin und wieder in manchen Fantasybüchern vermisse. Durch den ständigen Wechsel der Perspektiven lernt man auch in diesem Teil noch mal so einige Dinge über die Charaktere. Entspannen können die sich gewiss nicht. Selbst die "Bösewichte" fand ich hier wieder interessant und gut beschrieben. Bis zum Ende hin habe ich mit einigen Charakteren mitgefühlt und kann den nächsten Teil gar nicht mehr abwarten, um zu sehen, was da jetzt noch passieren wird.
Insgesamt hat mir das Buch also mal wieder unglaublich gut gefallen und ich freue mich schon sehr auf den kommenden Teil der Reihe. Wem Band eins schon gut gefallen hat, dem wird ganz gewiss auch dieser Teil wieder gut gefallen. Da ich allgemein alle Bücher von John Gwynne nur empfehlen kann, wird es keine Überraschung sein, wenn ich auch diese Reihe wieder allen Fantasyfans empfehlen kann, die düstere Geschichten mögen. Jetzt warte ich mehr oder weniger geduldig auf den nächsten Teil der Reihe.
Vielen lieben Dank an den blanvalet-Verlag und das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.
Aufmachung:
Wie bereits ...
Vielen lieben Dank an den blanvalet-Verlag und das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.
Aufmachung:
Wie bereits in meiner Rezension zum Auftakt angesprochen, gefallen mir Cover der Reihe super. Im Prinzip sind sie alle identisch, bloß die Farbe des Feuers im Hintergrund (hier grün statt blau) und der Rabe sind verschieden. Dadurch erkennt man sofort, dass sie zusammengehören, und es ist ebenfalls sofort ersichtlich, dass es sich bei der Saga um eine High Fantasy-Reihe handelt. Das Schwert und der Rabe stellen dabei den Bezug zu den Blutgeschworenen her.
Super fand ich auch den Rückblick auf die Geschehnisse aus Band 1, die Aussprachehilfe und die Karte am Anfang sowie das Personenregister und Glossar am Ende!
Meine Meinung:
In meiner Rezension zum Auftakt habe ich bereits angesprochen, dass „Die Saga der Blutgeschworenen“ ganz eindeutig nichts für diejenigen unter euch ist, die es nicht gerne blutig haben, und vor allem auch nicht für Genre-Einsteiger. Das kann ich hier auch wieder nur unterstreichen, denn „Frostnacht“ ist mindestens ebenso brutal, wenn nicht sogar brutaler als sein Vorgänger.
Darüber hinaus merkt man hier ganz stark, dass „Frostnacht“ auf das Finale in „Blutnacht“ hinarbeitet, denn es wird immer komplizierter und verworrener.
Jemand, der nicht viel oder bisher gar kein High Fantasy liest, ist hiervon sehr wahrscheinlich überfordert, denn „Frostnacht“ fordert sehr viel Aufmerksamkeit vom Leser.
Aus genau dem Grund habe ich das Buch nach ca. 30 Seiten auch erstmal pausiert, da ich mich da mitten in der letzten Vorbereitung für meine mündliche Prüfung befunden habe und somit den Kopf für eine so hochkomplexe High Fantasy nicht frei hatte.
Aber auch nach meiner Prüfung, als sich die ganze Aufregung bereits gelegt hatte, hatte ich vor allem im ersten Viertel, aber auch zwischendurch immer mal wieder Konzentrationsschwierigkeiten, was vor allem daran liegt, dass unheimlich viel auf einmal passiert: Man verfolgt fünf Figuren (im Auftakt waren es noch drei – alleine daran sieht man also schon, dass es immer komplizierter wird) parallel, die jeweils noch von unzähligen Nebenfiguren begleitet werde, die alle ähnlich wichtig sind und dabei erfährt oder erlebt jeder relevante Dinge, die man am besten stets im Hinterkopf behält. Man muss also gut aufpassen, um am Ball zu bleiben, sonst versteht man irgendwann nichts mehr. Da hilft es auch nicht, dass die Namen alle sehr schwierig zu merken und teils auch noch sehr ähnlich sind.
Sobald man dann einmal in der Handlung ist, darf man deshalb auch bloß nicht den Fehler machen und das Buch über einige Tage pausieren - dann ist man wieder raus!!!
Besonders beeindruckend ist dabei, dass der Autor selbst überhaupt nicht durcheinanderzukommen scheint. Natürlich darf er das auch nicht, es sind ja immerhin seine Welt und seine Figuren, und er kennt sie am besten.
Trotzdem würde ich es ihm angesichts dieser Komplexität nicht verübeln, wenn er ein kleines Detail hier und da mal übersehen oder vergessen würde. Einem John Gwynne passiert so etwas aber offensichtlich nicht!
Vor allem in der zweiten Hälfte greift er immer mal wieder Kleinigkeiten aus dem bisherigen Geschehen, teils sogar aus dem ersten Band auf, an die ich überhaupt nicht mehr gedacht habe, und webt sie ins aktuelle Geschehen ein oder spinnt diese weiter.
Sobald man die ersten Startschwierigkeiten überwunden und sich an die sehr hohe Plotdichte gewöhnt hat, überzeugt Gwynne hier wieder mit sprachgewaltiger High Fantasy, in der ein Plottwist den anderen jagt, und die einen vor allem im letzten Drittel nicht mehr loslässt. Bemerkenswert ist dabei auch, dass der Autor es trotz der schwierigen und ähnlichen Namen schafft, dass der Leser die Figuren irgendwann mit Leichtigkeit auseinanderhalten kann - nicht, weil man sich die Namen irgendwann gemerkt hat (ohne das Namensverzeichnis am Ende wäre ich aufgeschmissen gewesen lol), sondern weil jede Figur, selbst die scheinbar unbedeutendsten Nebenfiguren einen so vielschichtigen und lebendigen Charakter erhalten, wie ich es selten in einer Reihe mit so vielen Figuren erlebt habe.
Ich will nicht allzu viel auf die einzelnen Figuren eingehen, da die Geschichte sehr stark von ihnen getragen wird und ich befürchte, aus Versehen zu viel über sie zu verraten und damit schon etwas vorwegzunehmen, ohne es zu bemerken. So viel kann ich aber sagen: Obwohl so unfassbar viel passiert und obwohl so viele verschiedene Figuren im Vordergrund stehen, glänzt jede einzelne von ihnen!
Mir fällt keine Figur ein, die hinter den anderen zu kurz kommt; John Gwynne kennt seine Figuren so gut, dass es ihm anscheinend mit Leichtigkeit gelingt, jedem von ihnen einen vielseitigen Charakter zu geben, sie sich entwickeln zu lassen und den Leser selbst mit denjenigen Figuren sympathisieren zu lassen, die eigentlich alles andere als Sympathieträger sind. Einfach beeindruckend!
Der zweite Band endet ähnlich wie der erste mit vielen Fragen und einem fiesen Cliffhanger, der die Wartezeit zum Abschluss alles andere als erleichtert.
Fazit:
Die Blutgeschworenen-Saga ist keine Reihe für ungeübte Fantasy-Einsteiger und selbst Profis definitiv auch nicht zu empfehlen, wenn euer Kopf aktuell ohnehin voll ist. Hier muss man beim Lesen 100%ig anwesend sein!
Wenn das aber der Fall ist und ihr euch auf diese hochkomplexe Geschichte mit gefühlt hunderten Figuren einlasst, bekommt ihr eine blutige, spannende Fortsetzung einer grandiosen, detaillierten, kreativen Wikingersaga mit so vielschichtigen und lebendigen Figuren, wie ich es selten in einer Reihe mit so einer hohen Plot- und Figurdichte erlebt habe. Ich freue mich auf den Abschluss!
4/5 Lesehasen.