Amerika in der nahen Zukunft. Nachdem Donald Trump zwei Amtszeiten durchregiert hat, ist jetzt seine Tochter Ivanka an der Macht. Das Land ist tief gespalten, die Jahre populistischer Politik haben ihre Spuren hinterlassen. Derweil erhält Frank Brill, ein anständiger Zeitungsredakteur in einer Kleinstadt, der gerade in den Ruhestand getreten ist, eine folgenschwere Diagnose: Krebs im Endstadium. Anstatt sich all die Dinge vorzunehmen, die er schon immer machen wollte, erstellt er eine sogenannte F*ck-it-Liste. In seinem Leben musste er wiederholt Tiefschläge erleiden, nun beschließt er sich an den Menschen zu rächen, die für diese Tragödien verantwortlich zeichneten. Die F*ck-It-Liste ist einerseits politische Satire, andererseits ein gnadenloser Thriller, der John Niven in angriffslustiger Form zeigt.
Wir haben es hier mit einer absolut humorvollen und auch erschreckenden, tiefschwarzen Szenario der Zukunft der USA zu tun, falls Präsident Trump die Wahl erneut gewinnen sollte. Niven schreibt mal wieder ...
Wir haben es hier mit einer absolut humorvollen und auch erschreckenden, tiefschwarzen Szenario der Zukunft der USA zu tun, falls Präsident Trump die Wahl erneut gewinnen sollte. Niven schreibt mal wieder mit vollem, beißenden Zynismus und knallhart, so wie man es von ihm kennt. Für mich ein absolutes Highlight und eine klare Leseempfehlung mit ganzen 5/5 Sternen! Besser und vor allem, aktueller könnte es nicht sein. Ein Muss für alle Fans von Satire und Rache!
Der Wahltag in den Vereinigten Staaten rückt immer näher. Nicht mehr lange, dann wird sich zeigen, in welche Richtung sich das Land entwickelt, ob eine Umkehr der bisherigen Politik möglich ist.
Niven ...
Der Wahltag in den Vereinigten Staaten rückt immer näher. Nicht mehr lange, dann wird sich zeigen, in welche Richtung sich das Land entwickelt, ob eine Umkehr der bisherigen Politik möglich ist.
Niven ist in seinem neuen Roman „Die Fck-it-Liste“ schon einen Schritt weiter und entwirft ein rabenschwarzes Szenario der amerikanischen Gesellschaft im Jahr 2026. Natürlich hat er sich dafür fiktionale Freiheiten genommen, aber unter dem Strich scheint diese Vision durchaus realistisch. Vor allem dann, wenn man sich die bisherige Entwicklung des Landes unter der Trump’schen Präsidentschaft anschaut.
2026, zwei Amtsperioden haben die Gesellschaft verändert, schon immer vorhandene strukturelle Probleme verstärkt. Rassismus, Diskriminierung, offen ausgelebte Brutalität gehören zum Alltag. Und auch die neue Amtsinhaberin, Trumps Tochter Ivanka, haut in die gleiche Kerbe.
Frank Bill, Journalist im Ruhestand, hat nach seiner Krebsdiagnose nichts mehr zu verlieren – außer seinem Leben. Aber anders als viele Leidensgenossen möchte er seine letzten Tage nicht damit verbringen, an einem Bungee-Seil von einer Brücke zu springen oder fremden Ländern einen Besuch abzustatten. Nein, erwacht aus seiner jahrelangen Lethargie erstellt er eine Fck-It-Liste, um die Menschen abzustrafen, mit denen er noch eine Rechnung offen hat. Der persönliche Kreis erweitert sich recht schnell, und schließlich sind auf dieser Liste auch Personen zu finden, deren Handeln nicht nur sein sondern auch das Leben unzähliger Amerikaner ruiniert haben.
Dieser neunte Roman aus der Feder Nivens ist spannend zu lesen, wie gewohnt schwarzhumorig-bissig unterhaltend. Stellenweise überzogen, aber er bezieht Stellung. Es ist ein durchaus realistisches Bild, das hier von den USA gezeichnet wird. Eine Gesellschaft am Abgrund, in der das Recht des Stärkeren triumphiert und Moral nichts mehr gilt, als Resultat der Präsidentschaft des Trump-Clans samt Helfershelfer. Hoffen wir, dass es nicht soweit kommen muss.
Nein, bei Frank Brill läuft es alles andere als gut: Der Ruhestand bekommt dem ehemaligen Zeitungsredakteur nicht im Geringsten. Von zwei seiner Ehefrauen ist er geschieden, die dritte ist tot, und seine ...
Nein, bei Frank Brill läuft es alles andere als gut: Der Ruhestand bekommt dem ehemaligen Zeitungsredakteur nicht im Geringsten. Von zwei seiner Ehefrauen ist er geschieden, die dritte ist tot, und seine beiden Kinder hat er auch verloren. Überdies erhält er die niederschmetternde Diagnose, er habe Krebs im Endstadium. Was nun? Nach jedem Strohhalm greifen, alle medizinischen Möglichkeiten ausnutzen, um sein Leben so lange wie möglich zu verlängern? Verzweifeln, resignieren und gar nichts tun? Frank entscheidet sich für eine dritte Option: Er erstellt eine „Fck-it-Liste“ mit alle jenen, die er direkt oder indirekt für sein desaströses Leben verantwortlich macht. Und diese fünf Personen wird er nun aufsuchen, eine nach der anderen, und Rache üben.
Frank macht sich auf zu einem todbringenden Roadtrip quer durch die USA – und die Schilderungen dieser Nation sind es, die aus meiner Sicht den größten, eigentlichen Reiz dieses Romans ausmachen. Wir befinden uns nämlich in sehr naher Zukunft; Donald Trump hat zwei Amtszeiten hinter sich gebracht (und blickt dankt seiner vierten Gattin, der achtundzwanzigjährigen Chrystal neuen Vaterfreuden entgegen), nun regiert Ivanka als neue Präsidentin, die von ihrem Vater bereits rechtzeitig als Madam Vice President installiert wurde, um dann nahtlos die Regentschaft zu übernehmen. Fast unnötig zu erwähnen, dass eine ihrer ersten Amtshandlungen in einer Generalamnestie für ihren Dad bestand. Jetzt ist sie nicht nur Präsidentin, sondern auch eine geschäftstüchtige Modedesignerin, deren Entwürfe problemlos über die Website des Weißen Hauses bezogen werden können. Die Polizeigewalt kennt kaum noch Grenzen, der Rassismus grassiert noch arger und die NRA sorgt für ihre Bürgerinnen, indem Waffen noch leichter zu besorgen sind als jemals zuvor. Dabei wird er unwissentlich von dem stiernackigen Polizisten Chops verfolgt, der zwar ein ausgemachter Hinterwäldler ist, aber einer mit Prinzipien. Und dazu gehört, Frank zu fassen. Um jeden Preis.
Laut Klappentext ist der Roman „einerseits politische Satire, andererseits ein gnadenloser Thriller“, beide Genres sind zweifellos nicht von der Hand zu weisen. Und doch greifen sie für mich zu kurz, denn „Die F*ck-it-Liste“ ist weit mehr als das. Das Buch schildert gleichzeitig eine Art Dystopie, der allerdings das „Puh, wie gut, dass es in Wirklichkeit anders ist“-Erleichterungsmoment fehlt. John Niven schildert sprachlich gewohnt spitz, klug und süffisant (aus dem Englischen von Stephan Glietsch) ein Amerika, das zwar in einer dystopischen Zukunft liegt, das andererseits aber nur allzu nah an dem ist, was alles hätte kommen können (und was noch längst nicht überwunden ist). Mich überlief während der Lektüre so manches Mal eine Gänsehaut und nur allzu oft blieb mir das ironische Lachen im Hals stecken. Trotzdem oder gerade deswegen eine sehr lohnenswerte Lektüre!
Es ist nicht ganz einfach, eine Kategorie für John Nivens Roman "Die Fck-it-Liste" zu finden: Polit-Satire, Thriller, Drama? Wie man es aus anderen Romanen des schottischen Autors kennt, geht es ganz schön ...
Es ist nicht ganz einfach, eine Kategorie für John Nivens Roman "Die Fck-it-Liste" zu finden: Polit-Satire, Thriller, Drama? Wie man es aus anderen Romanen des schottischen Autors kennt, geht es ganz schön brachial und blutig zu. Doch im Gegensatz etwa zu "Kill ´em all" (das ich im vergangenen Oktober hier rezensiert habe https://nimm-ein-buch.blogspot.com/2020/10/der-bad-boy-ist-zuruck-kill-em-all.html), ist Die Fck-it-Liste, düsterer, trauriger, ohne die an Tarrantino erinnerten Gewalt-Grotesken. Wie Leonard Cohen schon sang: You want it darker? Das gilt für dieses Buch.
Nicht nur, dass Frank Brill, ehemaliger Zeitungsredakteur einer Kleinstadtzeitung im Mittleren Westen, erfahren muss, dass er unheilbar an Krebs erkrankt ist und ihm nicht mehr viel Zeit bleibt. Der Mann hat in den vergangenen Jahren gleich mehrere schwere Schicksalsschläge überstehen müssen: Seine dritte Frau und sein jüngster Sohn kamen bei einem Schulmassaker ums Leben, seine ältere Tochter aus zweiter Ehe nach einer missglückten Abtreibung.
Denn in den USA der nahen Zukunft, in der der Roman spielt, konnte die ungewollt schwangere Collegestudentin legal keinen Schwangerschaftsabbruch mehr vornehmen. Die bekannte Roe vs. Wade-Entscheidung des Obersten Gerichtshofs, ein Durchbruch für das Recht der Frauen auf die Entscheidung, ob sie eine Schwangerschaft abbrechen oder nicht, ist mittlerweile gekippt. In zwei Amtszeiten von Donald Trump haben sich die USA dramatischverändert. Derzeit ist Ivanka Trump die Bewohnerin des Weißen Hauses, als Mann fürs Grobe ist Vizepräsident Sean Hannity, ehemals Fox News, zuständig.
Nicht nur Frauenrechte sind vom Obersten Gerichtshof, in dem jetzt die Erzkonservativen das Sagen haben, zurückgedrängt worden. Für Waffen, auch automatische, sind weder Sicherheitsüberprüfung noch sonstige Regeln notwendig. Proteste und Demonstrationen sind nur noch im Kleinstformat erlaubt, es ist verboten, Staatsbedienstete im Einsatz zu filmen oder fotografieren, etwa wenn sie gewaltsam gegen Demonstranten oder Verdächtige vorgehen. Die Mauer an der Grenze zu Mexiko steht schon in vielen Bereichen, gegen echte oder vermutete illegale Einwanderer wird hart durchgegriffen.
Das Amerika, das Niven in seinem Buch schildert, wirkt nach den Erfahrungen mit vier Jahren der Trump-Präsidentschaft gar nicht so weit aus der Luft gegriffen. Die Befürchtungen, was eine zweite Amtszeit für den Zustand der Demokratie bedeutet haben könnte, dürften auch viele Trump-Gegner bei der letzten Wahl geteilt haben. Und allein die Ernennung der Nachfolgerin von Ruth Ginsburg zeigte, dass es Dinge gibt, bei denen Satiriker gar nicht übertreiben können.
Wie konnte es so weit kommen? Frank Brill sieht sich als Teil des Problems, hat er doch als typischer Wechselwähler 2016 Trump die Stimme gegeben, in der Überzeugung, der werde eh nicht gewinnen. Während seine Lebenszeit verrinnt, will er abrechnen mit denen, die er persönlich oder politisch verantwortlich macht für die Tragödien in seinem Leben. Er begibt sich auf einen tödlichen Road-Trip, dessen Ausgang der Leser schon ahnt. Insofern halten sich Überraschungen in Grenzen. Am stärksten ist "die F*ck-it-Liste" da, wo die dystopische Zukunftsversion geschildert wird, die gar nicht so überzogen wirkt. Zwischen nationalem Größenwahn, Grundrechtsbeschränkung und dem Erstarken der Waffenlobby ist die von Niven gezeichnete Welt durchaus eine düstere Möglichkeit, wenn am Wahltag fatale Entscheidungen getroffen werden.
Ja ich habe mal wieder einen Thriller gelesen...einen sehr sehr guten sogar !!! Das Buch war so gut, Leute! Es war spannend, es war schockierend, es war sogar an einigen Stellen sehr witzig und einfach ...
Ja ich habe mal wieder einen Thriller gelesen...einen sehr sehr guten sogar !!! Das Buch war so gut, Leute! Es war spannend, es war schockierend, es war sogar an einigen Stellen sehr witzig und einfach grandios !!
Ich möchte auch nochmal sagen, dass ich das Cover und den Klappentext grandios finde. Dieses Buch enthält ne ganze Menge Botschaften und ne größere Menge Politik, was es nicht so ganz leicht zu lesen macht weil man ja nichts verpassen oder falsch verstehen möchte. Diese Satire-Sache hat mir mkt am meisten gefallen weil es einfach mal wirklich eine sehr spannende interessante Abwechslung war.
Der Schreibstil hat mich zu 1000% in seinen Bann gezogen bzw. Gefesselt und begeistert. Ich möchte zu der Geschichte an sich gsr nicht mehr sagen, als dass dieses Buch mal was sehr abwechslungsreiches und anderes war. Der Thriller-Anteil war sehr gjt verarbeitet und geschrieben und ich liebe dieses Buch !!
Ich glaube, ich werde mir jetzt öfter was von Heyne hardcore gönnen...gefällt mir ziemlich gut was die da so raushauen...