Cover-Bild Queen Victoria
13,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Theiss in Herder
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 596
  • Ersterscheinung: 25.09.2018
  • ISBN: 9783806237849
Julia Baird

Queen Victoria

Das kühne Leben einer außergewöhnlichen Frau
Hans Freundl (Übersetzer)

Queen Victoria (1819-1901) war 63 Jahre lang die einflussreichste Frau der Welt. Einer ganzen Ära gab sie ihren Namen. Doch sie selbst verkörperte gerade nicht die bürgerlichen Konventionen, für die das viktorianische Zeitalter steht. Julia Baird zeichnet mit ihrer Biografie ein überraschendes Bild der Frau hinter dem Mythos.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.10.2018

Symbol einer Epoche

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Eine ganze Epoche der Zeitgeschichte ist nach ihr benannt: Queen Victoria. Sie ging in die Geschichte ein als langlebige Regentin eines riesigen, ausgedehnten Reiches (sie beherrschte ein Viertel der Weltbevölkerung) ...

Eine ganze Epoche der Zeitgeschichte ist nach ihr benannt: Queen Victoria. Sie ging in die Geschichte ein als langlebige Regentin eines riesigen, ausgedehnten Reiches (sie beherrschte ein Viertel der Weltbevölkerung) und Stammmutter zahlreicher Mitglieder von Königshäusern in ganz Europa. Aber die Öffentlichkeit kennt auch viele Fotos, in denen Victoria inmitten ihrer Familie posiert und ein idyllisches Familienleben präsentiert. Sie war „…die mächtigste Königin und die berühmteste berufstätige Mutter ihrer Zeit“, um die sich zahllose Geschichten und Mythen ranken.
Die Absicht der australischen Historikerin und Journalistin Julia Baird, ist es, in ihrem Buch Victorias Leben historisch genau darzustellen und die Widersprüche in ihrem Wesen aufzuzeigen. Auf sachliche, dennoch unterhaltende Weise schildert die Autorin den langen Lebensweg der Monarchin, von ihrer Geburt (1819) und Kinderzeit bis zur Krönung, ihre Ehe und Mutterschaft bis zu ihrem Tod im Jahr 1901. Etliche Illustrationen und Fotos begleiten und ergänzen dabei den Text. Baird geht sehr detailliert und gut verständlich auf die englische Politik jener Zeit ein, erläutert die sozialen Probleme des beginnenden Industriezeitalters und Reformen. Gestützt auf zahlreiche unterschiedliche Quellen, zu denen u.a. auch Tagebucheintragungen Victorias und ihres Arztes James Reid zählen, gibt sie neben Victorias politischer Haltung und Einfluss auch einen recht privaten Einblick in ihr Gefühlsleben wieder, über das sich die Königin sehr ehrlich äußert.
Baird hat überaus gewissenhaft und gründlich recherchiert, und nicht alles, was sie in ihrem Buch veröffentlicht, mag der königlichen Familie gefallen. Doch ihr Ziel ist es „…Mythen zu durchdringen, nicht sie zu fördern.“ Und das ist ihr mit ihrem Buch in anschaulicher Weise gelungen.

Veröffentlicht am 16.10.2018

Königin und Kaiserin

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The important thing is not what they think of me, but what I think of them. (Queen Victoria)

In der Biographie "Queen Victoria. Das kühne Leben einer außergewönlichen Frau" beschäftigt sich die australische ...

The important thing is not what they think of me, but what I think of them. (Queen Victoria)

In der Biographie "Queen Victoria. Das kühne Leben einer außergewönlichen Frau" beschäftigt sich die australische Historikerin Julia Baird mit der berühmten Königin und Kaiserin, die einem ganzen Zeitalter ihren Namen gegeben hat. Queen Victoria gilt als prüde, ewig trauernde und zurückgezogene Matrone – war sie das wirklich? Mit nur 18 Jahren bestieg sie den Thron. Mit 20 heiratete sie Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha, mit dem sie neun Kinder hatte. Sie liebte Sex. Und sie setzte ihre Macht bewusst ein. Sie überschritt konventionelle Grenzen, äußerte klar ihre Meinung – und begann nach dem Tod ihres geliebten Albert eine intime Beziehung mit ihrem Diener John Brown. Die Frau, die schon zu Lebzeiten einem ganzen Zeitalter ihren Namen gab, verkörperte selbst gerade nicht die bürgerlichen Traditionen und Konventionen, für die das viktorianische Zeitalter steht.

Bei der Gestaltung des Schutzumschlages hat man sich an einem Schmuckstück der National Gallery in London orientiert. Das Cover zeigt ein berühmtes Gemälde der jungen Königin, das Franz Xaver Winterhalter geschaffen hat. Es wirkt weit weniger repräsentativ, wie man es bei ihrem hohen Rang erwarten könnte. Mit dem dunkel schimmernden Haar, das lose über ihre linke Schulter fällt, wirkt Victoria empfindsam, weich, verträumt und - shocking indeed - sinnlich. Der englische Titel ist in der deutschen Übersetzung beibehalten worden. Er ist sachlich und schlicht, wie es sich für eine wissenschaftliche Biographie gehört. Trotzdem baut der vielsagende Untertitel eine gewisse Spannung auf. Denn er verweist auf die exponierte Stellung der britischen Herrscherin, die eine besondere Rolle in der Weltgeschichte einnimmt.

Leider ist die Quellenlage nicht so gut, wie man es auf den ersten Blick glauben möchte. Zwar hat Queen Victoria viele Aufzeichnungen (Briefe, Tagebücher, Publikationen) hinterlassen. Aber ihre Nachkommen haben das vorhandene Material einer strengen Zensur unterzogen und wichtige Unterlagen vernichtet, welche die berühmte Herrscherin in einem "unangemessenen" Licht gezeigt hätten. Dies gilt insbesondere für ihre umstrittene Beziehung zu ihrem Diener John Brown und einem indischen Munshi. Auch in der heutigen Zeit unterliegt die Nutzung der Archive strengen Auflagen, und alle Historiker müssen sich gegen Maßregelungen wehren.

Trotz dieser Schwierigkeiten hat Julia Baird gründlich recherchiert und eine Fülle von interessantem Material zusammengetragen, das sie für ihre Leser gut aufbereitet hat. Mit Hilfe von Stammbäumen werden die komplizierten familiären Verhältnisse erläutert, und dank vieler Abbildungen und Karten wird der mit vielen Fußnotengespickte wissenschaftliche Text aufgelockert. Julia Baird gibt nicht nur einen Einblick in die gesamte Epoche, sondern lässt auch die Portraitierte selbst in gut ausgewählten Zitaten zu Wort kommen.

Julia Baird schreibt in einem gut lesbaren Stil und lässt eine längst vergangene Ära lebendig werden. Inhaltlich lässt sich dieses 608 Seiten umfassende Werk in mehrere Sinnabschnitte gliedern, welche die wichtigsten Phasen im Leben von Victoria spiegeln. Für mich war es ein faszinierendes Erlebnis, den Menschen hinter der Maske der Herrscherin kennenzulernen, und ich spreche eine klare Lese-Empfehlung aus

Veröffentlicht am 16.10.2018

Victoria - ein königliches Menschenleben, Victoria - ein menschliches Königsleben

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Dieses Buch, geschrieben von der australischen Historikerin Julia Baird, läßt tief in Victorias Leben blicken.

Als junges Mädchen wird Victoria Königin. Sie heiratet ihre große Liebe Albert ...

Dieses Buch, geschrieben von der australischen Historikerin Julia Baird, läßt tief in Victorias Leben blicken.

Als junges Mädchen wird Victoria Königin. Sie heiratet ihre große Liebe Albert und schenkt ihm 9 Kinder.
Sie ist sehr liebesbedürftig, sucht immer den "Vater", den sie früh verloren hat, ihrer Mutter steht sie nur zeitweise nahe.
Als Albert immer mehr ihre Staatsgeschäfte übernimmt, konzentriert sie sich auf ihre Familie, will aber trotzdem immer über alles am Laufenden gehalten werden.
Nach Alberts Tod fällt sie in eine tiefe Depression, fängt sich aber so weit, daß sie
wieder ihre Macht als Königin einsetzt und sich in die Regierungsgeschäfte
einmischt.
Victoria ist etwas naiv, was Kriegshandlungen der Briten in der ganzen Welt betrifft. Nicht alles, was man sie wissen lässt, entspricht der harten Realität, aber man könnte meinen, sie will es gar nicht so genau wissen.

Im Gegensatz zu anderen Biografien wird hier nicht (so viel) geschönt und man bekommt ein glaubhaftes, sehr umfassendes Bild von Königin Victoria.
Nach Liebe und Verständnis suchend, aus dem Bauch und dem Herzen heraus ihre Entschlüsse treffend, in Wut ausbrechend, Mitleid heischend, hassend und liebend, tierliebend, un- bis selbstsicher, depressiv, das einfache Leben liebend, naiv und nicht berechenbar, stur, auch gütig, zäh und vor allem, niemals aufgebend war Victoria.

Das Buch ist keine leichte Lektüre, die man einmal kurz zur Hand nimmt. Der Inhalt ist komplex, zum Teil von Schreibfehlern ( nicht allzu viele ) durchsetzt, zwar chronologisch geordnet, aber trotzdem voll von Wiederholungen.
Zu Beginn des Buches findet man einen Stammbaum, den man besser versteht, wenn man auch die zugegebenermaßen recht trockene Einführung der Autorin liest.
Danach lesen sich die in 5 Teile gegliederten 30 Kapitel des Buches wie ein dichter spannender Roman.
Die Hauptfigur Victoria wird von ihrer Geburt an durch ihr vielschichtiges leben bis zu ihrem Tod begleitet.

Viele Bilder und Fotos lassen auch optisch die Zeit Victorias erscheinen.
Das Cover zeigt ein Bild der sehr jungen Victoria, die durchaus eine Schönheit war.

Im Anhang erzählt die Autorin davon, wie schwierig es war, zu dem erforderlichen
Material zu gelangen und wie sie es doch geschafft hat.
Viele Anmerkungen zu den jeweiligen Kapiteln machen klar, daß es sich um ein Sachbuch und keinen Roman handelt.
Den Abschluß macht eine Bibliographie, in der alle Quellen und Zeitschriften aufgelistet sind, die die Autorin als Grundlage und zur Erstellung des Buches genutzt hat.
Ein Bildnachweis sowie ein alphabetisch gestaltetes Register runden das Buch ab.

Bis jetzt hatte ich mein (geringes) Wissen über Königin Victoria aus dem Geschichtsunterricht (muahh, langweilig ), und aus Filmen wie " Mädchenjahre einer Königin", und "Victoria und Abdul". Aber nun weiß ich um Vieles mehr über diese wiedersprüchliche Frau und Königin.
Eigentlich war alles, was ich bisher wußte, geschönt oder schlicht und einfach frei erfunden.
Es lohnt sich, das Buch zu lesen.



Veröffentlicht am 11.10.2018

Queen Victoria: Eine außergewöhnliche Frau

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In der Einleitung des Buches lesen wir, worum es in diesem Buch eigentlich geht.
Victorias Vater, Edward, Herzog von Kent war der vierte Sohn von König George III. Da sein Bruder, der spätere König George ...

In der Einleitung des Buches lesen wir, worum es in diesem Buch eigentlich geht.
Victorias Vater, Edward, Herzog von Kent war der vierte Sohn von König George III. Da sein Bruder, der spätere König George IV. eine Tochter mit Namen Charlotte hatte war Edward der fünfte in der Thronfolge. Doch dann starb Charlotte – und die Brüder wurden allesamt aufgefordert, sich zu verehelichen, was sie auch taten. Doch nur Edward von Kent bekam eine Tochter, die überlebte: Die spätere Königin Victoria.
Meine Meinung
Dieses Buch ist ein Sachbuch, ich möchte es sogar Biographie nennen, das Julia Baird nach gründlicher Recherche geschrieben hat. Im Anhang teilt sie mit, mit welchen Vorgaben sie das Buch schreiben durfte. Doch dies galt nur für die Recherche bei der königlichen Familie. Doch gab es auch noch andere Quellen, die sie nutzte. Und hier gab es keine Einschränkungen. So können wir heute lesen, wie es Victoria als Prinzessin erging, und wie sie Königin wurde, als ihr Vater überraschend starb. Als sie dann Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha zum Ehemann nahm hatte sie sich schon an das Regieren gewöhnt. Doch Albert wollte selbst über das Land bestimmen, was ihm langsam aber sicher auch gelang. Mit der Zeit gab Victoria die Regierungsgeschäfte an Albert ab. Ob das immer gut war – da kann man geteilter Meinung sein. Victoria war etwas stur, sie ließ sich nicht viel sagen. Dies gelang nur Albert. Doch ich denke, er hat vieles richtig gemacht, allerdings wäre eine Mitsprache Victorias manchmal ganz gut gewesen. Laut diesem Buch war Albert ein Workaholic was vermutlich zu seinem frühen Ableben beigetragen hat. Von da an war Victoria jahrelang in Trauer, was für die Regierungsgeschäfte nicht gerade förderlich war. Doch mehr will ich hier nicht verraten. Meine Bewunderung gilt auch der neunfachen Mutter, was ich mir für mich persönlich nie vorstellen könnte.
Eigentlich ist dieses Buch nicht unbedingt mein Genre, denn ich bin nur bedingt ein Leser von Biografien. Und die haben die Eigenschaft sich etwas zu ziehen. Obwohl alles was in dem Buch steht, seine Berechtigung hat. Doch das Leben von Queen Viktoria hat mich doch sehr interessiert zumal ja ein ganzes Zeitalter nach ihr benannt wurde. Und sie mehr als 63 ½ Jahre ihr Land regiert hatte. Erst die jetzige britische Königin Elisabeth II. hat sie in diesem Punkt inzwischen übertroffen. Als Anhang gibt es Anmerkungen (Fußnoten), eine Bibliographie sowie ein Register. Ebenfalls gut finde ich den Stammbaum, der auf der Buchdeckelinnenseite abgebildet ist. Insgesamt hat mir dieses Buch sehr gut gefallen. Es hat mir einen Einblick in das britische Empire vermittelt den sich so noch nicht hatte. Daher bekommt es von mir eine Lese-/Kaufempfehlung sowie volle Bewertungszahl.

Veröffentlicht am 10.10.2018

Wahnsinnig interessante Biografie

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Diese umfangreiche Biografie über Königin Victoria ist der Autorin Julia Baird außerordentlich gut gelungen. Sie zeigt mehr als das Bild der prüden, ewig trauernde und zurückgezogene Matrone mit der wir ...

Diese umfangreiche Biografie über Königin Victoria ist der Autorin Julia Baird außerordentlich gut gelungen. Sie zeigt mehr als das Bild der prüden, ewig trauernde und zurückgezogene Matrone mit der wir Königin Victoria verbinden. Nein, Julia Baird zeigt uns hier wie Victoria wirklich war.

Die Biografie beinhaltet alle Lebensabschnitte, angefangen mit Victorias Vorfahren, ihrer Kindheit, der Krönung, ihrer Rolle als Ehefrau und Mutter und die trauernde Witwe. Man erfährt viel über wichtige Persönlichkeiten die im Leben der Königin eine wichtige Rolle gespielt haben. Das alles wird untermalt mit vielen Bildern und Tagebucheinträgen oder Briefen.

Die Autorin hat hier großartige Recherchearbeit geleistet. Der Text lässt sich leicht lesen und ist auch nicht so staubtrocken, wie man es oft von Biografien gewohnt ist. Trotzdem sollte man sich bewusst sein das es kein Roman ist sondern ein Sachbuch. Es ist also auch nur geeignet für Leser die sich wirklich dafür interessieren, sonst wird es kein wirkliches Lesevergnügen.