hs musizieren wieder- Humorvolle, leichte Liebesromanunterhaltung mit familiärer Wärme und Herz.
Nach „Mit List und Küssen“ geht es nun in „Ein Earl mit Mut und Leidenschaft“ endlich weiter mit Julia Quinns Reihe um die unmusikalischen Smythe- Smiths, die als Randfiguren auch schon in anderen Büchern ...
Nach „Mit List und Küssen“ geht es nun in „Ein Earl mit Mut und Leidenschaft“ endlich weiter mit Julia Quinns Reihe um die unmusikalischen Smythe- Smiths, die als Randfiguren auch schon in anderen Büchern der Autorin erwähnt wurden, etwa dann, wenn sich die Heldenpaare vor musikalischen Soireen der Smythe –Smith Familie nicht drücken konnten. ;)
Diesmal steht Daniel Smythe – Smith im Mittelpunkt des Geschehens. Nachdem er vor Jahren nach einem unglücksseligen Duell gegen einen seiner besten Freunde ins Exil flüchten musste, um dem Zorn dessen Vaters entgehen zu können, ist Daniel, nachdem ihm sein Freund persönlich aufsuchte und ihm nach einer Aussprache versicherte, er könne zurück nach England zurückkehren, wieder in London. Drei Jahre lang bereiste er zuvor Europa und trifft ausgerechnet während eines äußerst unpassenden Momentes im Stadthaus seiner Familie ein- diese gibt gerade eine Soiree und seine Familie gibt sich erneut die größte Mühe, den richtigen Ton zu treffen… leider sind diese Bemühungen nicht von Erfolg gekrönt. ;)
Doch unter den musizierenden Damen befindet sich eine Daniel völlig unbekannte junge Frau, deren Schönheit ihn sofort in seinen Bann zieht.
Wenig später treffen die pianospielende Gouvernante Anne Wynter und Daniel aufeinander und wieder ist das Timing denkbar schlecht, da Daniel sich unbedingt mit seinem zukünftigen Schwager Marcus wegen Honoria raufen muss.
Dennoch, Anne lässt Daniel nicht los und so sucht er in der nächsten Zeit immer wieder ihre Nähe. Obwohl sich beide zueinander hingezogen fühlen, weiß die unglückliche Anne genau, dass es eigentlich keine Zukunft für sie beide geben kann. Und das liegt nicht nur an ihrer sehr unterschiedlichen Herkunft….
Nachdem ich bereits einige eher verhaltene Stimmen zu Julia Quinns zweitem Teil ihrer Smythe- Smith Reihe las, hegte ich eigentlich gar keine großen Erwartungen mehr und habe eigentlich nur zum neuen Band der Serie gegriffen, weil Julia Quinns Historicals bei mir „autobuy“ sind. Und ich bin ehrlich sehr froh, dass ich mich von den Kritikern nicht davon abhalten lassen habe, denn entgegen meiner Befürchtungen entpuppte sich „Ein Earl mit Mut und Leidenschaft“ zwar als recht leichte, fluffige Liebesromanlektüre, die jedoch trotzdem unterhaltsam war und in der Julia Quinns Humor diesmal wieder etwas mehr in den Fokus gerückt wird. Wunderbar sind zum Beispiel die gemeinsamen Dialoge zwischen Anne, Daniel und seinen kleinen, frechen aber unglaublich süßen Cousinen, die ohne Punkt und Komma reden und die mir einige Schmunzler und Lacher entlockt haben.
Auch zwischen Daniel und Anne stimmt die Chemie- beide sind sich trotz des unterschiedlichen gesellschaftlichen Stands auf geistiger Ebene ebenbürtig und ich habe besonders die weibliche Heldin dabei sehr ins Leserherz geschlossen, da sie sich zwar stets angemessen aber nicht besserwisserisch oder allzu prüde gibt, viel Humor besitzt und sich ihrer Haut sehr gut erwehren kann.
Daniel ist ein, wie man so schön sagt „netter Kerl“ der vor Jahren unschuldig in eine Situation hineingerutscht ist, die ihm drei Jahre seines Lebens gekostet und jede Menge an Ängsten beschert hat. Daher spürt er sehr schnell, dass auch Anne etwas Entscheidendes vor ihm verbirgt, doch er geht diesbezüglich recht behutsam mit Anne um und versucht nicht, sie um jeden Preis auszufragen, was mir sehr gut gefallen hat. Seine „Stalkerqualitäten“ dagegen haben mir etwas weniger behagt- so manches Mal fand ich sein Vorgehen um Anne zu erobern schon etwas zu eifrig, dennoch lässt er Anne immer eine Wahl und bedrängt sie nicht dabei. Ansonsten bleibt Daniel leider im Gegensatz zu Anne ein wenig blass. Ihre Charakterisierung geht ein wenig mehr in die Tiefe und obwohl man von Annes Story keine innovative Einfälle, die man bislang noch nie so in einem anderen Liebesroman lesen durfte, erwarten darf, fand ich die Umsetzung trotzdem ganz spannend umgesetzt, was für ein wenig Würze gegen Ende des Romans sorgt.
Auch die Übersetzung fand ich sehr gut und so stand meinem Lesevergnügen nichts im Wege.
Kurz gefasst: Die schrecklich unmusikalischen Smythe-Smiths musizieren wieder- Humorvolle, leichte Liebesromanunterhaltung mit familiärer Wärme und Herz.