Cover-Bild Adele Spitzeder
17,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FinanzBuch Verlag
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 176
  • Ersterscheinung: 13.11.2017
  • ISBN: 9783959720489
Julian Nebel

Adele Spitzeder

Der größte Bankenbetrug aller Zeiten
1872, München: Mehr als 30 000 Menschen in München und Umgebung verlieren ihre Ersparnisse. Existenzen und ganze Gemeinden sind urplötzlich ruiniert, unzählige Menschen nehmen sich das Leben.

Schuld ist eine Frau: Adele Spitzeder. Vollkommen mittellos und als Schauspielerin gescheitert gründet sie im Jahr 1869 die »Dachauer Bank« und wird damit zur Urheberin des größten Schneeballsystems im ganzen Kaiserreich. In ihrer Privatwohnung stapelt sie die Geldsäcke ungesichert, eine Buchhaltung gibt es nicht. 1872 bricht das System zusammen.

Vieles kommt auch heute bekannt vor, obwohl damals Bismarck und der bayerische Märchenkönig Ludwig II. regierten: die Leichtgläubigkeit bei schnellen Gewinnversprechen, die Relevanz gelungener Öffentlichkeitsarbeit und die Entstehung von Investmentblasen ohne die notwendigen Sicherheiten. Geschichte wiederholt sich vielleicht nicht, aber sie reimt sich.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.02.2018

Auf lockere und sehr unterhaltsame Weise erzählt Julian Nebel die Lebensgeschichte dieser Frau, bei deren Lektüre man mehr als einmal geneigt ist, Parallelen zu heutigen Finanzphänomen zu ziehen.

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Julian Nebel, Adele Spitzeder. Der größte Bankenbetrug aller Zeiten, Finanzbuchverlag 2017, ISBN 978-3-95972-048-9

Julian Nebel erzählt in dem vorliegenden Buch in einer spannenden und lockeren Weise ...

Julian Nebel, Adele Spitzeder. Der größte Bankenbetrug aller Zeiten, Finanzbuchverlag 2017, ISBN 978-3-95972-048-9

Julian Nebel erzählt in dem vorliegenden Buch in einer spannenden und lockeren Weise von Adele Spitzeder, einer Frau die in den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts in München mit einer später als Schneeballgeschäft bezeichneten Geschäftsidee Furore machte und schließlich mindesten 30.000 Menschen aus München und ganz Bayern in den Ruin trieb.

Ursprünglich als Sängerin und Schauspielerin tätig, hatte sie eines Tages eine lukrative Idee. Sie lieh sich Geld von Freunden sozusagen als Startkapital. Dann ging sie an die Öffentlichkeit und versprach für Einlagen bei der „Spitzeder`schen Privatbank“ monatliche Zinsen von bis zu 10%. Die zahlte sie auch gleich für die ersten zwei Monate aus (von dem Geld, das die Leute in immer größeren Mengen zu ihr brachten). Und so kamen immer mehr und ein richtiger Hype brach aus, obwohl es an kritischen Stimmen nicht fehlte.

Als sie selbst, von Zweifeln geplagt, bei den Behörden nachfragte, ob ihr Handeln denn rechtmäßig sei, bekam sie den Bescheid, alles sei rechtens. Solange die Geldzufuhr andauerte, konnte sie dieses Geschäftsmodell fortführen, bis es schließlich im November 1872 zusammenbrach und Adele Spitzeder verhaftet und zu drei Jahren Haft verurteilt wurde.

Auf lockere und sehr unterhaltsame Weise erzählt Julian Nebel die Lebensgeschichte dieser Frau, bei deren Lektüre man mehr als einmal geneigt ist, Parallelen zu heutigen Finanzphänomen zu ziehen.



Veröffentlicht am 05.12.2017

Betrogene und Betrügerin

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Eigentlich ging ich davon aus, dass mich ein Roman erwartet, habe dann aber schon nach wenigen Seiten festgestellt, dass es sich um ein Sachbuch handelt, was aber meinem Lesevergnügen keinen Abbruch tat.


Julian ...

Eigentlich ging ich davon aus, dass mich ein Roman erwartet, habe dann aber schon nach wenigen Seiten festgestellt, dass es sich um ein Sachbuch handelt, was aber meinem Lesevergnügen keinen Abbruch tat.


Julian Nebel schafft es auf 176 Seiten, sauber recherchiert einen der unglaublichsten Fälle in der deutschen Kriminalgeschichte darzustellen: Die Dachauer Bank der Adele Spitzeder. Der Untertitel verrät bereits Näheres: Der größte Bankenbetrug aller Zeiten. Vielleicht nicht "der", aber "einer".


1872 verlieren Tausende von Menschen, v.a. in und um München ihr gesamtes Erspartes, weil sie auf die Bankgeschäfte einer Adele Spitzeder hereinfielen. Es handelte sich bei ihr um eine relativ erfolglose Schauspielerin, dazu Frauen sowie einem Leben in Saus und Braus nicht abgeneigt. Sie erfand ein Schneeballsystem, das anfangs gut lief, dann jedoch wie jedes dieser Systeme implodierte. Erschwerend kam hinzu, dass Spitzeder keine Kauffrau war, sie führte weder Bücher, noch überwachte sie ihre Angestellten, die sich ebenfalls großzügig an den Spareinlagen bedienten. Letztendlich wandert Adele Spitzeder ins Gefängnis, verliert alles und wird im Alter von 63 Jahren anonym auf einem Münchner Friedhof beerdigt.

Der Fall ist nach wie vor brandaktuell; man denke nur an den Hedgefonds-Skandal. Durch das Buch konnte ich nachvollziehen, wie normale Menschen auf eine solche Maschen hereinfallen, denn nicht nur die Bankiers, auch die Sparer sind von purer Gier gesteuert. Ich habe durch die Lektüre viel über das äußerst spannende und außergewöhnliche Leben der Adele Spitzeder und die kulturgeschichtlichen Geschehnisse ihrer Zeit gelernt.

Veröffentlicht am 20.11.2017

Ihre wahre Geschichte

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Schon der Klappentext und die Geschichte über Adele Spitzeder machte mich neugierig auf das Buch. Julian Nebel ist es in diesem Buch gelungen, die wahre Geschichte von Adele Spitzeder und den größten Bankbetrug ...

Schon der Klappentext und die Geschichte über Adele Spitzeder machte mich neugierig auf das Buch. Julian Nebel ist es in diesem Buch gelungen, die wahre Geschichte von Adele Spitzeder und den größten Bankbetrug aller Zeiten verständlich und unterhaltsam darzustellen. Der Schreibstil ist flüssig und die beschriebenen Personen und Handlungsorte konnte ich mir gut vorstellen.

Ich fand es sehr interessant die Geschichte zu lesen und war richtig gefangen von der Handlung. Tolles Buch und eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 27.12.2017

„Betrug benötigt Charisma, Glaube und Hoffnung. Und die richtigen Umstände.“

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Scheinbar hatte Adele Spitzeder als dies und so gelang es ihr das erste Schneeballsystem der Finanzgeschichte zu starten und relativ lange am Leben zu erhalten.
Das Buch von Julian Nebel gibt einen sehr ...

Scheinbar hatte Adele Spitzeder als dies und so gelang es ihr das erste Schneeballsystem der Finanzgeschichte zu starten und relativ lange am Leben zu erhalten.
Das Buch von Julian Nebel gibt einen sehr interessanten Einblick in die Lebensumstände und das Leben der Adele Spitzeder. Der Autor zeigt uns Lesern die Lebensgeschichte von Adele Spitzeder, die sich erst als Schauspielerin versucht, scheitert, sich verschuldet, um sich mit der Gründung der „Dachauer Bank“ aus einem Hotelzimmer heraus selbst zu retten. Damit startet sie das größte Schneeballsystem des ganzen Kaiserreiches, bis dieses 1872 zusammenbricht.
Was mir besonders gut an dem Buch gefallen hat, ist die Tatsache, dass man neben der Lebensgeschichte der Adele Spitzeder viel über die damalige Zeit erfährt. Dieses Hintergrundwissen von der damaligen politischen Situation, des wirtschaftlichen Wachstums und dem Aufstieg der Arbeiterklasse hilft zu verstehen, wie eine solche Betrugsgeschichte überhaupt möglich war.
Die Kombination der Hintergrundinformationen mit der Biographie von Adele Spitzeder machen dieses Buch für mich zu einer gelungenen Zeitreise in die Vergangenheit.
Die Geschichte ist mit 158 Seiten (Quellenangaben bereits abgezogen) nicht die Längste, allerdings liegt darin für mich eher eine Stärke als eine Schwäche. Der Text wurde nicht künstlich in die Länge gezogen, sondern der klare, informative Charakter wurde von Anfang bis zum Ende beibehalten.
Fazit:
Wer etwas über die Zeit Mitte des neunzehnten Jahrhunderts in Deutschland erfahren möchte, dazu interessiert ist an der faszinierenden Lebensgeschichte der Adele Spitzeder und dem ersten bekannten Bankenbetrug im Schneeballsystem, dem ist dieses buch wärmstens zu empfehlen.

Veröffentlicht am 14.12.2017

Portrait einer ungewöhnlichen Betrügerin

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Das Buch "Adele Spitzeder" von Julian Nebel ist nicht nur die Biographie einer ungewöhnlichen Frau bzw Betrügerin des 19. Jahrhunderts, es zeigt auch auf, wie ein Schneeballsystem funktioniert. Warum fallen ...

Das Buch "Adele Spitzeder" von Julian Nebel ist nicht nur die Biographie einer ungewöhnlichen Frau bzw Betrügerin des 19. Jahrhunderts, es zeigt auch auf, wie ein Schneeballsystem funktioniert. Warum fallen Leute auf Versprechungen rein, bei denen alle Alarmglocken läuten sollten? Auch wenn die Opfer Spitzeders sogenannte 'kleine Leute' waren, wird es nie überheblich. Die unglaubliche Größe und Reichweite, die der Betrug in München und Umland annahm, erstaunt und erklärt gleichzeitig, warum so viele Menschen darauf reingefallen sind. Die in Adele Spitzeder projizierten Hoffnungen der Menschen sind auch heute noch geläufig und so kann das Buch auch als Ratschlag für heutige Zeiten gelesen werden, nie den gesunden Menschenverstand auszuschalten.

Adele Spitzeder war mir vor der Lektüre dieses Portraits unbekannt. Durch die Beschreibung des Buches habe ich eine sehr gute Vorstellung von dieser für ihre Zeit sehr selbstbewussten, aber auch skrupellosen Frau erhalten.
Die Spitzedersche Betrugsmasche wird verständlich und umfassend dargelegt.
Aufgeschrieben wurde das sehr gut lesbar von Julian Nebel, der seine Aussagen durch Quellen bzw. Fußnoten belegt.