Gefühlschaos pur
Klappentext:
Ciao, Beauty, Partys and Lifestyle! Jessica kann es nicht fassen: Zur Strafe für das verpatzte Schuljahr schicken ihre Eltern sie für zwei Monate in ein Touristenkaff am Meer, damit sie dort ...
Klappentext:
Ciao, Beauty, Partys and Lifestyle! Jessica kann es nicht fassen: Zur Strafe für das verpatzte Schuljahr schicken ihre Eltern sie für zwei Monate in ein Touristenkaff am Meer, damit sie dort als Zimmermädchen arbeitet. Nicht nur vermisst sie Marc, ihren "Freund mit Benefits", ganz schrecklich, sondern muss sich auch mit dem arroganten Noah, dem Sohn des Hotelbesitzers herumschlagen.
Fazit:
Mir ist zuerst das Cover aufgefallen. Ich wollte wissen, welche Geschichte sich wohl dahinter verbirgt. Der Klappentext gibt dann schon mehr preis, so dass ich eine lockere Geschichte für Jugendliche und Junggebliebene erwartet habe. Mein Wunsch wurde erfüllt und ich konnte schnell in das Gefühlschaos von Jazz eintauchen.
Jazz ist gerade volljährig geworden und denkt, ihr Leben so bestimmen zu können, wie es ihr passt. Doch sie hat die Rechnung ohne ihre Eltern gemacht. Nach einem verpatzten Schuljahr und zu viel Blödsinn, verdonnern ihre Eltern sie dazu, als Zimmermädchen bei einem befreundeten Hotelier zu arbeiten. Auf der Fahrt zu dem Hotel lernte ich Jazz als ziemlich egoistisches, verwöhntes Gör kennen. Natürlich kann ich verstehen, dass diese Arbeit wohl kaum ein Traumjob für Jazz ist und rechnete auch mit ihrem Trotz, der dann auch kam.
Nach und nach erfuhr ich dann, warum Jazz so abgedriftet ist und schüttelte so manches Mal den Kopf über ihre Naivität. Dann fragte ich mich jedoch, wie war es damals bei mir in diesem Alter und konnte Jazz wieder besser verstehen.
Schon auf der Fahrt zu dem Hotel begegnet Jazz dem Sohn des Hotelbesitzers. Diese Begegnung sorgt schon für die erste Verwirrung der Gefühle, die sich durch die gesamte Geschichte zieht. Um zu erfahren, ob ich das positiv oder eher negativ meine, müsst ihr das Buch bitte selbst lesen, ich will nicht zu viel verraten.
Jazz war mir am Anfang wenig sympathisch, wie sich aus meinen ersten Worten schon ablesen lässt. Im Laufe der Handlung konnte ich sie immer besser verstehen und freute mich über die kleinen Fortschritte, die sie machte. Sie lernt, über ihre Fehler nachzudenken und wie sie in Zukunft besser handeln kann. Der Weg bis dahin ist nicht eben und geradlinig und Jazz muss so manchen Schritt zurück hinnehmen, doch sie meistert ihren Weg. Mir hat es Spaß gemacht, Jazz auf einem Stück dieses Weges zu begleiten und ihre Veränderungen miterleben zu können.
Über Marc möchte ich gar nicht viel schreiben, da ich ihn als sehr selbstverliebt und oberflächlich erlebt habe. Ich habe mich oft gefragt, was Jazz an ihm so toll findet. Es muss wohl die Aura des Musikers gewesen sein, die sie so anziehend fand. Ob Jazz sich am Ende für Marc entscheidet? Auch diese Frage wird beantwortet, wenn ihr das Buch selber lest.
Noah stürzte mich in so manches Gefühlschaos. Mal dachte ich, was für ein toller junger Mann und im nächsten Moment hätte ich ihn lieber in den Hintern getreten. Vom Charmeur zum Ekelpaket und zurück. Ich halte ihm zugute, dass er sich an gewisse Regeln halten muss, während er im Hotel seines Vaters arbeitet. Am manchen Stellen hätte ich mir allerdings etwas mehr Rückgrat bei Noah gewünscht, oder einen tieferen Einblick in seine Gedanken und Gefühle. Es gab Momente in denen ich ihn für einen Weichling gehalten habe, der vor seinem Vater kuscht. Ob er tatsächlich der Traumkandidat für Jazz sein kann? Das lest bitte selbst.
Fakt ist: Die Konstellation ist für alle Beteiligten schwierig und was daraus wird, das wisst ihr, wenn ihr das Buch gelesen habt.
Auch die Charaktere in den Nebenrollen konnten mich beeindrucken. Zuerst einmal die Eltern von Jazz, die eventuell sehr hart und unnachgiebig erscheinen. Ich konnte sie gut verstehen, da sie große Angst um ihre Tochter hatten.
Lina und Sunny konnten, jede auf ihre Art, sehr viel zu der Veränderung von Jazz beitragen und haben mir in ihren Rollen immer besser gefallen. Auch wenn sich Jazz ihnen gegenüber anfangs sehr kratzbürstig benommen hat, zeigen sie sich als wahre Freundinnen.
Dank des schönen Schreibstils konnte ich sofort in die Geschichte einsteigen und dann das Buch kaum aus der Hand legen. Von Seite zu Seite wurde ich neugieriger, wie sich das Gefühlschaos wohl auflösen wird und für wen sich Jazz dann entscheidet. Die Charaktere wurden authentisch beschrieben und ich konnte mitfühlen, mitleiden und auch manches Mal schmunzeln. Einziger Kritikpunkt ist, dass eine recht tragische Szene in der Handlung auftaucht und dann sehr schnell in der Kiste der Nebensächlichkeiten verschwindet. Da hätte ich mir etwas mehr Anteilnahme gewünscht, ohne sie ausufern zu lassen. Mir ist natürlich bewusst, dass dies ein riesiger Spagat ist, da es sich um eine Geschichte in der Geschichte handelt.
Besonders erwähnenswert sind noch die Tauchgänge. Ich hatte immer wieder das Gefühl mit Jazz und Noah diese schöne Unterwasserwelt direkt vor Ort zu erleben.
Ich habe das Buch gerne gelesen und fühlte mich gut unterhalten, obwohl ich nicht zur Zielgruppe gehöre. Von mir eine Leseempfehlung an Jugendliche und Junggebliebene.