Gute Geschichte
Julie Kagawa und ich hatten es bislang nicht leicht miteinander, denn leider sind zwei Reihen bereits für mich gefloppt, sodass ich auch bei "Drachenzeit", Band 1 der "Talon"-Reihe enorme Zweifel hatte. ...
Julie Kagawa und ich hatten es bislang nicht leicht miteinander, denn leider sind zwei Reihen bereits für mich gefloppt, sodass ich auch bei "Drachenzeit", Band 1 der "Talon"-Reihe enorme Zweifel hatte. Ich kann allerdings endlich sagen, dass ich hier positiv überrascht wurde und mir das Buch wirklich gut gefallen hat.
Normalerweise bin ich bei Geschichten, die von Drachen handeln, immer ein wenig skeptisch, da sich bei der Thematik immer sehr viel wiederholt. Julie Kagawa hat es allerdings geschafft, dass ich die Geschichte bis auf wenige Momente wirklich sehr gemocht habe. Die Figuren sind vielseitig, das Setting interessant und auch die Umsetzung fand ich mehr als gelungen. Einziger Kritikpunkt: Die Geschichte besitzt oftmals unnötige Längen, auf die ich gerne verzichtet hätte, denn an wenigen Stellen ging der Autorin der berühmte rote Faden verloren. Wenn man allerdings einigermaßen darüber hinwegschauen kann, bekommt man hier eine wirklich tolle Geschichte geboten.
Die Geschichte ist dabei schnell erzählt: Ember ist ein Drache, allerdings in Menschengestalt und hat noch nie ein normales Leben führen können. Jetzt, wo sie einen Sommer lang das Leben eines normalen Teenagers genießen darf, bahnt sich jedoch mit Garrett, einem Krieger eine Gefahr an, denn ausgerechnet Garrett gehört zu den Kämpfern, gegen die Ember nach ihrem Sommer kämpfen muss. Doch je näher sie sich und der Gefahr kommen, desto mehr stellt sich ein Umdenken ein und sie stellen beide infrage, was sie jemals über den anderen erfahren haben. Dass dabei auch eine kleine Liebesgeschichte nicht fehlen darf, dürfte klar sein.
Die Figuren sind gut ausgearbeitet. Ember ist mir von Anfang an sympathisch gewesen, dazu ist sie mutig, trägt das Herz auf den richtigen Fleck und spricht meistens auch offen aus, was sie denkt, was ihr mehr als gut steht. Garrett hat mir ebenfalls sehr gut gefallen, gleichzeitig erfährt man durch ihn einiges über den Geheimorden St. Georg, die die Drachen als Feinde ansehen.
Ein wenig schade fand ich es, dass man lange Zeit viel zu wenig über Talon erfahren hat, denn hier hätte ich noch viel mehr gerne erfahren. Ein weiterer kleiner Kritikpunkt ist die Vorhersehbarkeit in der Geschichte, denn überraschende Momente oder gar Wendungen sind hier Mangelware. Dennoch muss ich sagen, dass dies das erste Buch der Autorin ist, das mir wirklich gut gefallen hat.
Das Cover ist für mich ein absoluter Eyecatcher, das nicht nur hervorragend zur Geschichte passt, sondern auch mit tollen Details und schön anzusehenden Grüntönen überzeugt. Die Kurzbeschreibung hat mir ebenfalls zugesagt, sodass ich dem Buch trotz einiger Skepsis eine Chance gegeben habe.
Endlich ist es passiert: Nach zwei Flops konnte mich Julie Kagawa endlich überzeugen, denn "Drachenzeit", der Auftakt zur "Talon"-Reihe, konnte mich mit interessanten Figuren, vielen phantastischen Momenten und einer Liebesgeschichte überzeugen, sodass ich bereits auf die anderen Bände gespannt bin.