Cover-Bild Zu zweit tut das Herz nur halb so weh
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 10.12.2013
  • ISBN: 9783492302388
Julie Kibler

Zu zweit tut das Herz nur halb so weh

Roman
Sonja Hauser (Übersetzer)

Kentucky, Ende der 1930er: Isabelle will dem engen Korsett ihrer Familie entfliehen. Ausgerechnet der farbige Sohn der Hausangestellten eröffnet ihr eine neue Welt. Eine Welt allerdings, die sie nicht betreten darf. Doch Isabelle ist entschlossen, ihre verbotene Liebe zu leben, gegen alle Konventionen – und gegen den erbitterten Widerstand ihrer Familie...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.12.2016

Roadmovie der besonderen Art

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Wie die Liebe einen Menschen verändert und sein ganzes Leben beeinflusst, beschreibt Julie Kibler in ihrem Roman ohne sentimental zu werden. Der Wechsel zwischen den Hauptfiguren und den verschiedenen ...

Wie die Liebe einen Menschen verändert und sein ganzes Leben beeinflusst, beschreibt Julie Kibler in ihrem Roman ohne sentimental zu werden. Der Wechsel zwischen den Hauptfiguren und den verschiedenen Erzählzeiten hilft ihr dabei und hält zudem die Spannung aufrecht, so dass man kaum aufhören kann zu lesen.

Ein großartiges Statement gegen jede Art von Rassismus!

Veröffentlicht am 20.04.2018

packende geschichte

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Das Buch erzählt abwechselnd zwei Geschichten:

-1:
Eine ca. 90-jährige Frau und ihre schwarzhäutige Friseurin fahren gemeinsam nach Cincinnati. Da die ältere Dame ein Begräbnis besuchen muss und sie nur ...

Das Buch erzählt abwechselnd zwei Geschichten:

-1:
Eine ca. 90-jährige Frau und ihre schwarzhäutige Friseurin fahren gemeinsam nach Cincinnati. Da die ältere Dame ein Begräbnis besuchen muss und sie nur mit ihrer Friseurin fahren kann, da sie sonst niemanden hat. Eine Reise im Auto von Texas nach Ohio beginnt.
-2:
Zeitgleich wird auch noch eine andere Geschichte erzählt, welche in Kentucky in den 1930er Jahren spielt. Die junge Isabelle lebt mit ihrer Familie in einer Kleinstadt. Wie zu dieser Zeit üblich hat die Familie
schwarzhäutige Angestellte. Eines der Dienstmädchen hat einen Sohn, Robert, der ein Jahr älter wie Isabelle ist. Als sie Robert und Isabelle eines Tages ineinander verlieben, nimmt eine Tragödie ihren Lauf.




Das Buch stand bereits seit Monaten auf meiner Wunschliste. Nun habe ich es endlich gelesen und ja, ich bin begeistert. Es fesselt den Leser mit einem einfachen und flüssgen Schreibstil, der auch sehr angenehem zu lesen ist. Das abwechselnd zwei Geschichten erzählt werden, war zugegeben für mich zu Beginn etwas komisch, jedoch gewöhnt man sich recht schnell daran. Die Geschichte um Robert und Isabelle ist eine wirklisch schöne und zugleich auch sehr traurige Liebesgeschichte - die mich persönlich zum Nachdenken angeregt hat.Und gerade das ist immer gut bei Bücher!

"Zu zweit tut das Herz nur halb so weh" lässt einen so schnell nicht mehr los! Ein absolut empfehlenswertes Buch mit einem Stück Geschichte der Amerikaner.

Veröffentlicht am 13.09.2019

Traurige Liebesgeschichte

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Julie Kiblers Roman „Zu zweit tut das Herz nur halb so weh“ hat einen langen und weitaus sentimentaler anmutenden Titel als das amerikanische Original „Calling me home“, das laut deutschem Verlag erst ...

Julie Kiblers Roman „Zu zweit tut das Herz nur halb so weh“ hat einen langen und weitaus sentimentaler anmutenden Titel als das amerikanische Original „Calling me home“, das laut deutschem Verlag erst im nächsten Jahr erscheinen soll. Gut dass ich mich nicht habe abschrecken lassen von dem Titel, denn obwohl die Handlung streckenweise sehr traurig ist kann man kaum von Sentimentalität sprechen, eher von einer stoischen Haltung gegenüber dem Schicksals das einem in diesem Leben auferlegt ist und von Akzeptanz, zu der Isabelle, die Hauptfigur, im Laufe ihres Lebens gelangt ist. Sie kämpft nicht mehr, sie lässt sich nur noch treiben vom Leben und löst Kreuzworträtsel – und das in dem Auto, das ihre Freundin Dorrie für sie steuert.
Dorrie ist eine 36jährige Friseurin im Bundesstaat Texas, dunkelhäutig und Mutter von zwei Kindern, vom Exmann getrennt und hoffend dem neuen Mann in ihrem Leben, Teague, vertrauen zu können. Die neunzigjährige Miss Isabelle ist eine treue Stammkundin von Dorrie, die sie bei ihr zu Hause jeden Montag frisiert. Miss Isabelle bittet Dorrie eines Tages sie zu einer Beerdingung nach Cincinnati zu fahren – Dorrie kommt diesem Wunsch nach.
Die Erzählhandlung läuft auf zwei Ebenen ab. Zum einen schildert Dorrie in der Ich-Perspektive die gegenwärtige Handlung, die aus der Reise mit Isabelle nach Cincinnati besteht. Auf dieser Ebene erfahren wir viel über Dorries Leben und Einstellungen und auch, wie die alte Isabelle heute ist: eine alte Dame die kein Blatt vor den Mund nimmt. Ihre Vergangenheit wird von ihr selbst erzählt: ihre Kindheit in Kentucky, aus einer Ärztefamilie stammend, die seit Generationen die von Sklaven abstammende Familie Prewitt als Bedienstete angestellt hat. Als Isabelle 17 ist verliebt sie sich in den ein Jahr älteren Sohn der Prewitts, Robert. Der wird von ihrem Vater in seinem Wunsch Arzt zu werden gefördert. Als auch er sich in Isabelle verliebt wird dem Leser schnell klar wie sehr Rassismus und Vorurteile im Amerika der 1940er Jahre an der Tagesordnung sind.
Das Buch ist ein Plädoyer für Toleranz indem es zeigt wie zerstörerisch Intoleranz sein kann. Es ist erschreckend wie das Südstaatenamerika in seinem rassistischen Denken bis weit ins 20. Jahrhundert verhaftet war. Die Geschichte von Isabelle und Robert geht ans Herz, auch wenn wir den jungen Mann nur durch den Filter von Isabelle geschildert bekommen. Gelegentlich hätte es mich interessiert noch mehr von seinen Gedanken und Gefühlen angesichts der verfahrenen Situation zu erfahren. Die Gegenwartsgeschichte mit den zwei Frauen, die starke Thematisierung von weiblichen Rollenbildern und die Tatsache, dass die Männer nur durch den weiblichen Blick gespiegelt werden machen diesen Roman zu einem „Frauenbuch“, wenn man das so pauschal denn sagen kann. Isabelle ist eine Frau mit emanzipativen und fortschrittlichen Gedanken in einer Zeit, die von patriarchaler Unterdrückung und der unüberwindbaren Mauer zwischen Menschen von heller und dunkler Hautfarbe geprägt ist. Indem sie gegen diese Barriere aufbegehrt benimmt sie sich also in zweifacher Hinsicht besonders. Traurig ist, dass die Zeit damals noch nicht reif war für diese Liebe, die den gesellschaftlichen Konventionen weitgehend widersprach. Demnach ist dies ein trauriges Buch, das rückblickend auch etwas sehr konstruiert wirkt. Ich habe es dennoch sehr gerne und sehr schnell gelesen. Die Erzählweise ist erstaunlich leichtfüßig – anders als ich es bei diesem doch eher schweren Thema erwartet hätte. Die Kraft und schonungslose Ehrlichkeit der neunzigjährigen Isabelle wirkt von Anfang an entwaffnend, so dass man zuweilen vergisst wie viel Schmerzen ihr in ihrem Leben zugefügt wurden.
Ein traurigschönes Buch, das sicher einige „unglaubwürdige“ Wendungen hat. Dennoch auf jeden Fall lesenswert vor allem für jene Leser und Leserinnen, die traurige Liebesgeschichten mögen. Manchmal war es für meinen Geschmack allerdings schon fast zu traurig und nihilistisch. Wenigsten ein kleines happy ending hätte ich mir gewünscht, aber wahrscheinlich hätte es nicht gepasst.

Veröffentlicht am 27.05.2019

Ein Roadtrip, der zum Ende richtig in Fahrt kommt

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>> Zwei gegen den Rest der Welt

>> Zwei gegen den Rest der Welt <<


In dieser Geschichte wird ein Thema behandelt, was auch heute noch, trotz aller Erfahrungen, sehr wichtig ist es immer wieder anzusprechen. – Rassismus!
In der der Gegenwart lernen wir die 90 jährige Isabelle kennen, die ihre anders farbige Frisörin und inzwischen gute Freundin bittet, sie zu einer Beerdigung zu begleiten.
Da dies eine Zweitagestour ist, begleitet der Leser die beiden Frauen nicht nur auf ihrem Road Trip nach Cincinnati, sondern auch in die Vergangenheit von Miss Isabelle.

1939
Die 17 jährige Isabelle wächst in einer Zeit auf, als es normal war, dass wohlbetuchte Familien Hausangestellte hatten. Schwarze Hausangestellte! Ihr Vater war Arzt, ihre Mutter ehrenamtlich tätig und hatte das Sagen. Ihre beiden Brüder waren immer schon sehr schwierig. Zumindest was den Umgang mit ihrem Vater betraf.

Auch sie hatten schwarze Angestellte. Die Afroamerikanerin Cora und ihre beiden Kinder Nell und Robert. Nell war Isabell fast schon eine Freundin, wohingegen sie mit Robert nicht viel zu tun hatte. Das hingegen ändert sich, an einem Tag, als Isabelle in Schwierigkeiten gerät und Robert zur richtigen Zeit am richtigen Ort war.

Von da an verspürten die Zwei Zuneigung füreinander, was aber keiner wissen durfte, denn lynchen oder versstoßen waren immer noch die logische Konsequenz, der Liebe zwischen verschiedenen Hautfarben. Können die Zwei, trotz der Gesetze in einigen Bundesstaaten und Schubladendenkerei ihr Glück finden?


Ich war sehr gespannt, wie die Autorin, das durchaus bekannte Thema, in dieser Geschichte umgesetzt.
Zu Anfang gefiel mit der Aspekt mit den zwei Zeitebenen sehr gut. Doch dann kam die Geschichte für mich nicht mehr richtig in Fahrt. Sie war zwar nie langweilig, aber auch nicht so, dass ich ununterbrochen hätte weiter lesen können. Erst gegen Ende wurde es nicht nur spannender sondern auch sehr emotional, sodass ich wirklich einen Kloß im Hals hatte.

Besonders die Frage, auf welche Beerdigung die zwei Frauen denn nun fahren, beschäftigte mich die ganze Zeit. Des Rätsels Lösung war dann für mich eine kleine Überraschung, obwohl ich zwischenzeitlich in diese Richtung schon überlegt hatte, wenn auch mit einem anderen Hintergedanken.

Fazit:

Ein solider Roman, mit einem immer noch wichtigem Thema, der zum Ende hin seine Stärken hat.

Leseempfehlung!