Gefühlvoll mit viel Familie, Tradition und Heimatverbundenheit
Wie wäre es mit einem Dänemarkbesuch im Winter? Ich gebe zu, das ist mein heimlicher Traum ;) der sich bislang aber nicht umsetzen ließ. Nun hat mir die Münchner Autorin Julie Larsen ein klitzekleines ...
Wie wäre es mit einem Dänemarkbesuch im Winter? Ich gebe zu, das ist mein heimlicher Traum ;) der sich bislang aber nicht umsetzen ließ. Nun hat mir die Münchner Autorin Julie Larsen ein klitzekleines bisschen den Wunsch erfüllt, indem ich ihren Roman „Winterglück am Meer“ lesen durfte. Die Geschichte rund um Olivia und ihre herzliche Familie Adamsen sowie Jesper, den Mitarbeiter einer deutschen Investmentfirma, entführt uns LeserInnen auf eine kleine dänische Wattenmeerinsel mit ein paar Häusern und einem familiär geführten B&B. Dazu gibt es auf dem Festland ein gemütliches Pub, welches selbst gekelterten Cidre ausschenkt und besagte Kelterei in gleicher Familienhand.
Leider steht das Familienunternehmen vor dem finanziellen Ruin und soll durch die Investmentfirma auf neue Wege gebracht werden, wobei die junge Olivia andere Wünsche für das Unternehmen hat als die Firma. Und so sind trotz gegenseitiger Gefühle Konflikte zwischen Olivia und Jesper vorprogrammiert.
Unterhaltsam nimmt uns die Autorin auf die kleine Insel mit und zeigt, was familiärer Zusammenhalt so alles bewirken kann. Allerdings bringt sie auch gekonnt die negativen Seiten der der Heimatverbundenheit zur Sprache. All dies wird verpackt in eine Liebesgeschichte zweier Menschen, die mir beide sofort sympathisch waren.
Ich mag die bildliche Sprache, welche mich mitnimmt und so manches Mal kann ich quasi den Wind spüren und das Wattenmeer vor meinem inneren Auge sehen.
„Er folgte der Intuition und machte sich auf den Weg zum Strand. Was ihn erwartete, war nur ein schmaler Streifen Sand. Kein Glitzern lag auf dem Meer, kein Leuchten von Silber oder karibischem Blau. Stattdessen präsentierte sich die See in den Farben der Nacht: anthrazit, dunkelblau, schwarz und braun. In regelmäßigen Abständen ragten ölig-glänzende Holzstumpen aus der flüssigen Dunkelheit. Ein bisschen sah es aus, als stünden ganze Reihen von Bänken unter der Wasseroberfläche.“ (Auszug S. 124)
Die Sprache ist modern und locker, passend zur Situation mal mit einer Prise Humor oder Melancholie, die das Lesen einfach und leicht macht. Ich muss sagen, den Roman habe ich sehr gerne gelesen und auch jetzt beim Schreiben dieser Rezension einige Tage danach denke ich immer noch gerne an das Buch und das Gelesene zurück. Ein Wohlfühlroman – nicht nur zur Winterzeit – der im übrigen auch mit einem passenden, wunderschönen und stimmungsvollen Cover ausgestattet ist. Für mich eine wirkliche Buchempfehlung für romantische Dänemarkfans.