Cover-Bild Heute keine Kekse
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Osburg Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 07.10.2019
  • ISBN: 9783955102074
Juliette Groß

Heute keine Kekse

Roman
Juliette Groß erzählt die Geschichte einer schwierigen Liebe, die sich annähert, entfernt und plötzlich komplett verändert. Claudette verspricht ihrem Freund Malik, ihn zu erlösen, sollte er jemals so beeinträchtigt sein, dass ein Leben ohne fremde Hilfe nicht möglich ist. Ein Versprechen, das sie nicht einhalten wird. Ihr gemeinsamer Weg beginnt 1985 irgendwo in Hannover. Claudette und Malik halten sich für ein außergewöhnliches Paar. Sie sind jung und blicken mit unstillbarer Neugierde auf die Welt. Allem, was normal ist, fühlen sie sich überlegen. Es ist eine ungleiche Liebe, die zwei könnten verschiedener nicht sein. Malik ist hochintelligent, aber soziales Verhalten scheint ihm banal, ja gänzlich überflüssig. Sie ist lieb, meistens. "Weißt du noch?", würden sie irgendwann einmal sagen. Aber dazu wird es nicht kommen, ein jäher Unfall durchbricht ihr Leben.
Obwohl es in dem Roman um existentiellen Schmerz und Leid geht, wird das Absurde und Grotesk-Komische nicht ausgelassen, das mit dem, was erzählt wird, untrennbar verknüpft ist. Der Ton ist beeinflusst durch die Zeit, in der die Geschichte spielt, irgendwo zwischen "Tears for Fears" und "Tricky". Claudette hört "Hell Is Round the Corner", und tatsächlich wartet die Hölle immer an der nächsten Ecke. Manchmal sind es kleine abstruse Alltagsgeschichten, dann die große Katastrophe. Für Malik beginnt Anfang der Neunzigerjahre eine Odyssee durch die unterschiedlichsten Behinderteneinrichtungen, von denen eine schlimmer ist als die andere. Hier ist kein Platz für einen jungen Menschen, der sich nicht an die Regeln hält. Das System ist grausam. Je mehr sich Malik aufbäumt, desto unerbittlicher wird die Antwort. Aber er gibt nicht nach, ohne Rücksicht auf Verluste.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.09.2022

Wow, was für ein Buch!

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Malik ist cool, witzig, lebenshungrig und er hat eine dunkle Seite. Nach einem Autounfall mit knapp zwanzig Jahren ist er eine „Topfpflanze“ im apallischen Syndrom.. Claudette, die ihn seit der Schule ...

Malik ist cool, witzig, lebenshungrig und er hat eine dunkle Seite. Nach einem Autounfall mit knapp zwanzig Jahren ist er eine „Topfpflanze“ im apallischen Syndrom.. Claudette, die ihn seit der Schule kennt, mit im Unfallwagen saß und vor nicht allzulanger Zeit mit Malik zusammen war, erzählt die Geschichte ihrer Freundschaft in Rückblenden. Und das ist ziemlich schwere Kost. Nichts von „Ziemlich beste Feunde“, kein heiter-liebenswürdiges Programmkino, nixda mit Behinderte sind die besseren Menschen. Malik macht Fortschritte, aber er hat es schwer und macht es anderen nicht leicht. Als Leserin liebe ich seinen schwarzen Humor und bin froh, dass ich ihn nicht pflegen muss, nicht seine Freundin bin. Am meisten beeindruckte mich, dass die Autorin absolut kein Pathos nutzt. Die Würde der Person ist zu erkennen in jeder Zeile. Auch wenn sich Malik in noch so beschissenen Umständen befindet. Die große Frage für Claudette bleibt: Bin ich verantwortlich? Muss ich heilen, retten? Sogar beim Sterben? Wie weit muss ich mich selbst dabei vergessen? Muss ich überhaupt? Bei einem gemeinsamen Urlaub in Portugal wird sehr deutlich, was noch möglich ist. Berührend lakonisch erzählt sie von Enttäuschung, Öde und Kompromissen. Die „gute Tat“ wird nicht belohnt. Aber Claudette reift an dieser Freundschaft. Sie lebt ihr Leben und fühlt sich dabei immer unterschwellig von Maliks Schicksal in die Tiefe gezogen. Sie sucht Abstand. Sehr verständlich.

Mich als Leserin bedrückt es, von Entmündigung, staatlicher “Fürsorge“, Übergriffigkeit, Inkompetenz und allgemeiner Hilflosigkeit, angesichts Maliks Unbändigkeit und Bedürftigkeit zu lesen. Dieser Mensch überfordert so ziemlich jeden. Und doch bleibt er mit den Menschen verbunden, wenn auch teilweise in sehr schrägen Blüten. Bis zum Ende.
Den Roman habe ich in einem rauschhaften Rutsch gelesen. Er entfaltete einen Sog, dem ich folgen musste. Schön war‘s nicht, aber intensiv. Ich mag die Sprache, die Musik, die Ehrlichkeit. Eine sehr düstere Heldenreise.
Ein grandioser Roman.

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Veröffentlicht am 26.09.2022

Zum Nachdenken

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Eine berührende Geschichte einer Freundschaft. Claudette und Malik - ein ehemaliges Liebespaar und jetzt Freunde sind neugierig, was das Leben nach dem Abitur für sie bereit hält. Studium, Reisen, sich ...

Eine berührende Geschichte einer Freundschaft. Claudette und Malik - ein ehemaliges Liebespaar und jetzt Freunde sind neugierig, was das Leben nach dem Abitur für sie bereit hält. Studium, Reisen, sich Verlieben - die Welt steht ihnen offen bis ein Schicksalsschlag ihr Leben komplett verändert. Maliks Leben findet nach einem schweren Unfall in diversen Kliniken und Behinderteneinrichtungen statt. Er, der schon vor dem Unfall kein netter Typ und jemand, für den Rücksicht eher ein Fremdwort war, ist auf fremde Hilfe angewiesen.
Das Buch wird aus Sicht von Claudette erzählt. Die immer zu Malik hält. Ihn mehr besucht als dessen Familie. Die versucht, Malik etwas wie Normalität zu geben und sich dafür mit Ärzten und Pflegern streitet und immer wieder versucht, Malik’s Leben zu verschönern. Trotz des traurigen Themas ist das Buch nicht rührselig. Das liegt schon an Claudette’s leicht ironischem Erzählstil voller bildhafter Beschreibungen. Schön sind auch die Rückblicke auf gemeinsame Erinnerungen, so dass man auch Malik besser kennenlernt.
Traurig und Erschütternd ist die Behandlung des jungen Mannes in den Einrichtungen. Zum Teil erniedrigend, zum Teil brutal, manchmal gleichgültig oder von oben herab. Ich war erschüttert und hoffe, dass sich hier in den letzten 20 Jahren etwas verbessert hat.
Die Autorin Juliette Groß schafft es in diesem Buch mit leisen Tönen die Freundschaft der Beiden und ihre jeweilige Entwicklung einzufangen. Ich gebe hier eine uneingeschränkte Leseempfehlung

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Veröffentlicht am 28.09.2022

Ergreifend

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Claudette und Malik sind gute Freunde, zwischendurch auch ein Paar. Nach dem Abitur wollen sie erstmal ihren Weg finden, bis der Tag kommt der ihr Leben komplett verändert. Ein Autounfall macht Malik zum ...

Claudette und Malik sind gute Freunde, zwischendurch auch ein Paar. Nach dem Abitur wollen sie erstmal ihren Weg finden, bis der Tag kommt der ihr Leben komplett verändert. Ein Autounfall macht Malik zum Pflegefall, ab diesem Zeitpunkt verbringt er sein Leben in Kliniken und Behinderteneinrichtungen. Claudette, die mit im Auto saß, wird geheilt und findet ihre Zukunft in der Schauspielerei. Den Kontakt zu Malik hält sie und versucht ihm immer wieder zu helfen.

Teilweise in Rückblenden auf die Zeit vor dem Unfall, erzählt die Autorin die Geschichte der Beiden mit allen Höhen und Tiefen, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Zuerst bin ich nicht ganz so gut in die Geschichte gekommen, später wollte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich kann es auf jeden Fall weiter empfehlen.

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