Rylee ist alles andere als begeistert, als sie auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung über ein Techtelmechtel zwischen zwei Personen stolpert. In der Hoffnung von diesen beiden unbemerkt zu bleiben, schleicht sie in die nebenstehende Kammer, um ihre Unterlagen zu holen. Ganz in Gedanken, um wen es sich bei dem Pärchen handeln könnte, bemerkt sich nicht, wie die Tür mit einem lauten Knall hinter ihr ins Schloss fällt und sie in Dunkelheit hüllt. In ihrer Panik beginnt sie an die Tür zu schlagen und um Hilfe zu schreien, um diesem Albtraum zu entkommen, als plötzlich ER vor ihr steht. Doch wer ist dieser Mann dessen Gesicht und vor allem dessen Stimme ihr so wahnsinnig bekannt vorkommen?
Dieses Buch habe ich so schnell beendet, dass ich mich selbst gewundert habe, wie schnell doch die Seiten verflogen sind. Auch wenn es zwischendurch an SoG erinnert hat, war es doch ganz anders.
Rylee habe ich sofort ins Herz geschlossen. Sie ist bodenständig, liebevoll, lustig, eine tolle Freundin und kümmert sich aufopferungsvoll um "ihre" Jungs. Sie ist eine der wenigen weiblichen Protagonistinnen, die ich nicht als nervig empfunden habe.
Colton verkörpert hier den typischer Badboy. Er hat eine Beziehungsphobie und wechselt die Frauen öfter als seine Unterwäsche. Auch wenn der Grund für seine Bindungsängste nicht thematisiert wird, ist schnell klar, dass es an seiner Vergangenheit liegt und er wohl noch immer daran zu knabbern hat.
Rylee und Colton sind zwei so unterschiedliche Charaktere, dass ich mich manchmal gefragt habe, wie diese zwei zueinander finden sollen. Aber dann wurde mir während des Lesens immer bewusster, dass sie sich gar nicht so sehr unterscheiden. Sowohl Rylee als auch Colton engagieren sich für wohltätige Zwecke und ganz besonders für Kinder die kein zu Hause mehr haben. Denn trotz der harten Schale die Colton zur Schau stellt, hat er einen verletzlichen weichen Kern, den er jedoch zu verstecken weiß.
Das ganze Buch über, habe ich mich gefragt, was dem kleinen Colton damals nur widerfahren sein muss, dass er zu dem unnahbaren Mann geworden ist, der er nun ist. Warum lässt er Rylee nicht an sich ran, wenn es doch ganz offensichtlich ist, dass sie ihm mehr bedeutet, als jede andere Frau zuvor?
Rylees Mitbewohnerin und beste Freundin Haddie hat es mir ebenfalls angetan. Ihre ganze Art und ihren Humor mochte ich ganz besonders. Sie und Rylee verbindet eine tiefe Freundschaft und wie es sich für Freundinnen gehört, haben auch sie in ihrer Studienzeit Spitznamen für Männer erfunden. Rylee nennt Colton daher nie beim Namen sondern immer nur Ace und das ganze Buch über versucht Colton herauszufinden wofür Ace steht. Und auch als Leser erfährt man die Herkunft des Namens nicht, was ich wirklich erfrischend und vor allem witzig fand.
Und auch zum Schluss bleiben viele Fragen noch offen und man kann gar nicht anders als den zweiten Teil der Trilogie zu lesen. Nichts könnte spannender sein als ein Cliffhanger am Ende eines Buches und K. Bromberg, versteht ihr Handwerk wirklich gut.
Der Schreibstil ist locker und leicht, sodass ich keinerlei Probleme hatte gleich ins Buch einzusteigen. Schon ab der ersten Seite ist die Spannung vorhanden und es ist einem unmöglich das Buch aus der Hand zu legen. Man fragt sich ständig was Colton noch so plant, um Rylee von sich zu überzeugen. Für mich war hier nichts voraussehbar und ich habe mich mit Rylee und Colton wirklich gut unterhalten gefühlt.
Driven - Verführt ist im Ganzen ein wirklich toller Auftakt einer neuen Trilogie, um eine engagierte Heimleiterin und einen berühmten Rennfahrer. Dieses Buch besitzt alles, was für mich einen New Adult Roman aus macht. Spannung, Liebe, Erotik und zwei sympathische, unterhaltsame Protagonisten und viele tolle Nebencharaktere. Gespickt mit einem wahnsinnig spannendem Cliffhanger am Ende, kann man gar nicht anders, als gleich Band 2 zur Hand zu nehmen.