Cover-Bild Felix Ever After
(12)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: LYX.digital
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 29.10.2021
  • ISBN: 9783736316980
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Kacen Callender

Felix Ever After

Maike Hallmann (Übersetzer)

Vom TIME MAGAZINE zu einem der 100 wichtigsten und einflussreichsten YA-Bücher aller Zeiten gewählt

Der siebzehnjährige Felix Love war noch nie verliebt - die Ironie daran geht ihm selbst ziemlich auf die Nerven! Seine größte Angst ist es, dass sich niemand in ihn verlieben wird, weil er einfach zu viele Ausschlusskriterien erfüllt. Braune Haut, queer und trans - die Vorstellung, dass er deshalb nicht liebenswert ist, lässt ihn in Schockstarre verweilen. Doch als Felix transfeindliche Instagram-Nachrichten bekommt, nachdem sein Deadname zusammen mit Fotos von ihm vor seiner Transition in der Schule veröffentlicht wurde, wird es für ihn endlich Zeit zu handeln. Felix schreibt seinem vermeintlichen Peiniger zurück, um herauszufinden, wer ihm das angetan hat, und verstrickt sich dabei in einem Netz aus ungeahnten Gefühlen, Identitätssuche und wahrer Freundschaft ...

"Felix' Geschichte ist so echt und herzzerreißend wie herzerwärmend und empowernd. Eine Liebeserklärung an die Buntheit des Lebens!" @DERUNBEKANNTEHELD

"Ein machtvolles Buch mit einem starken Protagonisten. FELIX EVER AFTER ist erfrischend authentisch: voller queerer Teenager, ihren chaotischen Fehlern, dem Leben und der Liebe. Wir brauchen diese Buch so dringend!" CASEY MCQUISTON

" FELIX EVER AFTER öffnet unsere Augen für die wunderschöne und chaotische Komplexität der Liebe in all ihren Formen. Dieses Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite ein Geschenk." BECKY ALBERTALLI


Dieses Buch enthält potenziell triggernde Inhalte. Leser:innen, die mit den folgenden Themen lieber nicht in Berührung kommen möchten, würden wir raten, ein anderes Buch zu lesen:

Queerfeindlichkeit, (internalisierte) Transfeindlichkeit, Dysphorie, Deadnaming, Misgendering, Mobbing, Zwangsouting.

Wir wünschen uns für euch alle das bestmögliche Leseerlebnis.


Weitere Formate

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.11.2021

wichtiges Thema

0

Felix Love war selbst noch nie verliebt und würde es doch so gerne, doch er trägt soviele Emotionen mit sich herum ist trotz allem nie wirklich glücklich. Sein Vater unterstützt ihn zwar in seiner Transition ...

Felix Love war selbst noch nie verliebt und würde es doch so gerne, doch er trägt soviele Emotionen mit sich herum ist trotz allem nie wirklich glücklich. Sein Vater unterstützt ihn zwar in seiner Transition aber wirklich begreifen tut er es nicht. Doch Felix hat immer die Angst nicht genug zu sein.

Ich hab einige Zeit gebraucht um dieses Buch zu lesen, denn ich muss zugeben, leider bin ich mit Felix am Anfang so gar nicht warm geworden und hab da mehr den Vater verstanden. Felix läuft irgendwie immer vor allem weg und drückt nie aus was er wirklich braucht.
Wir dürfen hier den 17-jährigen Felix einen Sommer lang begleiten, einen Sommer in dem er tief verletzt wird, sich vielleicht verliebt (so sicher ist er sich da selbst nicht), neue Freunde findet und vielleicht auch seinen eigenen Weg.

Ich hab die Rezensionen vorher nicht gelesen, aber ich fand die Geschichte an sich sehr spannend. Trans, Queer und Schwarz, drei Dinge die an sich schon polarisieren.
Ich muss zugeben mich hat auch hier wieder bestürzt wie engstirnig die Welt mittlerweile geworden ist. Statt dass sich alles öffnet und größer wird, werden die Schubladen immer kleiner.

Zitat aus dem Buch:
»Es ist nur so«, sage ich und räuspere mich, »es gibt so viele Möglichkeiten, so viele Gender. Woher weiß ich denn, was für mich passt?«
»Zu viele Möglichkeiten«, antwortet Zelda. »Zu viele Label. Heutzutage ist man so besessen davon, alles in irgendeine Schublade zu stopfen.«

Das tut mir gerade für die jungen Menschen leid, die sich selbst noch gar nicht gefunden haben und dann doch probieren müssen in eine Schublade zu passen. Nicht mehrere, denn auch das kommt im Buch gut rüber, es gibt nur eine passende.

Die Geschichte an sich hat mich berührt und die Freundschaft zwischen Ezra und Felix ist etwas ganz besonderes.

Der Schreibstil hat mich dann doch sehr eingenommen und ich habe mit Felix mitgelitten, bis er das eine Wort gefunden hat, das für ihn passt.

Begleitet Felix auf seinem Weg und viel Spaß beim Lesen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.11.2021

Eine authentische Geschichte über Liebe, Freundschaft, Identität, Sexualität und Erwachsenwerden!

0

Hinweis: AutorIn Kacen Callender identifiziert sich selbst als trans und queer und bevorzugt die non-binären Pronomen they/them, zu denen es im Deutschen leider keine guten Äquivalenten gibt, weshalb ich ...

Hinweis: AutorIn Kacen Callender identifiziert sich selbst als trans und queer und bevorzugt die non-binären Pronomen they/them, zu denen es im Deutschen leider keine guten Äquivalenten gibt, weshalb ich sie in der Rezension trotzdem verwende.


"Du bist glücklich. Und tapfer. Es ist so mutig von dir, einfach du selbst zu sein, obwohl du weißt, dass die Welt nicht bereit ist, dich so zu akzeptieren, wie du bist. Du weigerst dich trotzdem, jemand anderes zu sein, ganz gleich was passiert. Davor habe ich Respekt. Das bewundere ich."


Themen:
Kacen Callenders Roman ist stark von eigenen persönlichen Erfahrungen geprägt - das merkt man jeder einzelnen Zeile an, die sehr authentisch von ganz durchschnittlichen Krisen der Teenager-Jahre erzählt, nebenbei aber auch auf wichtige Belange der LGBT-Community aufmerksam macht. "Felix Ever After" ist also alles andere als ein typischer Coming-of-Age-Roman. Neben allgemeinen Themen wie Liebe, Freundschaft, Familie, Identität, Träume und Zukunftspläne werden wir hier auch mit Rassismus, Sexismus, Transfeindlichkeit, Homophobie, Hass und Diskriminierung konfrontiert, welche leider auch in der vermeintlich offenen LGBT-Community weit verbreitet sind. Wichtige gesellschaftlich-diskutierte Sichtweisen werden dabei genauso miteingeflochten wie grundlegende Informationen über die einzelnen Sexualitäten und Geschlechteridentitäten. Kacen Callender schreibt im Nachwort, they habe das Buch in der Hoffnung geschrieben, mindestens einer Person mit diesen persönlichen Einblicken die Augen zu öffnen und dabei zu helfen, die eigene Identität zu finden. Die Geschichte, die aus diesem Wunsch entstanden ist, hilft aber auch Nicht-Mitgliedern der Community dabei, sich mehr Wissen anzueignen und einen neuen Blickwinkel auf unterschiedliche Themen einzunehmen. Ich halte mich grundsätzlich für eine tolerante und weltoffene Person. Beim Lesen dieses Romans sind mir jedoch viele Versäumnisse meinerseits bewusst geworden, auf die ich in Zukunft besser achten will. Und wenn das kein Grund ist, die Geschichte zu lesen....


"Serien machen niemanden queer", sagt Austin. "Sie sorgen nur dafür, dass Leute begreifen, dass es überhaupt... ich weiß nicht, auch eine Möglichkeit ist. Es ist, als ob wir von klein auf einer Gehirnwäsche unterzogen werden, damit wir alle denken, wir müssten hetero sein."
"Die Heteros glauben, wir hätten vor, Leute umzudrehen", sagt Marisol, "aber dann versuchen sie schon Kleinkinder irgendwie zu verkuppeln und sagen, wie süß sie doch zusammen sind und dass sie dazu bestimmt sind, eines Tages zu heiraten."


Handlung:
Neben den wichtigen Themen kommt die eigentliche Handlung in meinen Augen aber leider ein wenig zu kurz. Gerade zu Beginn passiert erstmal sehr wenig auf der reinen Handlungsebene, was es mir stark erschwert hat, in der Geschichte anzukommen. Erst ab der Hälfte wird klar, worüber Kacen Callender überhaupt schreiben möchte: eine zarte Liebesgeschichte, die einige herbe Rückschläge, Umwege und Erkenntnisse benötigt, um sich entfalten zu können. Als der Stein dann nach gut 200 Seiten endlich ins Rollen kommt, passiert dann gefühlt alles gleichzeitig und leider haben viele Entwicklungen nicht den Raum bekommen, den sie verdient hätten.


"Du bedeutest nichts. Du existierst nicht. Mit einem Anflug von Scham wird mir bewusst, dass ich angefangen habe, diese Behauptungen zu verinnerlichen. Es ist nicht leicht, Stolz auf mich selbst zu empfinden, wenn es sich anfühlt, als hätte die Welt etwas dagegen."



Figuren:
Die Problematik, dass erst wenig und dann alles auf einmal passiert, lässt sich auch auf die Hauptfigur übertragen. Felix ist zunächst sehr schwer als Figur zu greifen, was womöglich daran liegt, dass er selbst noch vieles über sich herausfinden muss und seine Identität laufend hinterfragt. Auch im späteren Verlauf der Handlung arbeitet Kacen Callender in Felix´ Charakterisierung mit vielen Wiedersprüchen, was es schwer macht, ihn wirklich zu verstehen und ein Gespür für diese komplexe Figur zu bekommen. Seine Entwicklung habe ich aber trotzdem mit ganz viel Liebe im Herzen verfolgt. Denn wie der laute, selbstbewusste Junge in seinem Inneren leise nach Antworten sucht und dabei auf eine Wahrheit stößt, die für alle anderen sichtbar, ihm jedoch völlig unklar war, ist einfach wunderschön mitanzusehen. Ein wichtiges Mittel in seinem Entwicklungsprozess hin zur Selbstfindung und auch Selbstermächtigung ist seine Kunst. Passend dazu ziert auch eines von Felix´ Selbstportraits das Cover, welches definitiv zu meinen Coverfavoriten des Lesejahres 2021 zählt.


"Ich bin Felix. Niemandem außer mir steht es zu, zu entscheiden, wer ich bin."


Mit den Nebenfiguren, insbesondere der Freundesclique an der Kunstakademie, hatte ich aber leider so meine Probleme. Zunächst war ich etwas überfordert mit all den unterschiedlichen Figuren, deren Bild in meinem Kopf sich auch von Situation zu Situation verändert hat. Dadurch dass hier jedoch alle mögliches "races", "gender" und Sexualitäten vertreten sind, machen sie langfristig die Geschichte noch bunter und vielseitiger.


"Wir alle machen mal Fehler. Wir alle können daraus lernen und es in Zukunft besser machen. Aber wir alle haben auch das Recht, selbst zu entscheiden, ob wir jemandem vergeben."


Schreibstil:
Ein weiterer Punkt, weshalb ich der Geschichte trotz des berührenden Umgangs mit wichtigen Themen und einer tollen Charakterentwicklung keine volle Punktzahl geben kann, ist der Schreibstil. Jener hat mich zu Beginn leider gar nicht überzeugen können, da er mir sehr flapsig und ohne große emotionale Tiefe erschien. Im Nachhinein würde ich ihn eher als jung, frech und direkt bezeichnen, da sich mit der zunehmenden Öffnung und Klarheit von Felix auch Szenen häuften, die mich sehr ergriffen haben. Auffällig ist auch die sehr sensible deutsche Übersetzung, die auch in den Feinheiten der Sprache die Botschaft von Vielfalt und Toleranz des Buches umsetzt. "Felix Ever After" war der erste Roman, den ich gelesen habe, in dem konsequent gegendert und die richtigen Pronomen auch im Deutschen verwendet wurden. Auch wenn Formulierungen wie "they" und "Schüler:innen" zunächst ungewohnt klangen, ist es mir nach wenigen Seiten gar nicht mehr aufgefallen, was beweist, dass es auch möglich ist, in Romanen auf geschlechtersensible Sprache zu achten, ohne den Lesefluss zu stören.



Die restlichen Zitate:


"Ich heiße Felix Love, aber verliebt war ich noch nie. Ich weiß nicht, manchmal macht mir diese Ironie echt zu schaffen"

"Selbst nach meinem Outing, sogar nach dem Beginn meiner Transition habe ich manchmal dieses Gefühl. Dieses Gefühl, dass irgendwas immer noch nicht stimmt. Fragen treiben an die Oberfläche. Diese Fragen ziehen an meinen Ängsten wie an einem Faden, und ich fürchte mich davor, dass sich, wenn ich zu fest daran ziehe, alles auflöst und ich auseinanderfalle. Vielleicht hasse ich es deshalb mehr als alles andere, wenn mich mein Vater mit meinem Deadname anspricht. Denn dann frage ich mich, ob ich wirklich Felix bin, ganz gleich, wie laut ich diesen Namen schreie."

"Möchtest du darauf wirklich deine Energie verwenden?", fragt er.
"Was soll ich mit meiner Energie denn sonst anstellen?"
"Sie für dich selbst einsetzen", schlägt er vor. "Liebe, akzeptiere und feiere dich selbst, und liebe, feire und unterstütze die jungen Frauen der nächsten Generation, die so sind wie du. Die Welt verändern, ja - wir brauchen Menschen, die für unsere Rechte kämpfen, die vor Gericht um Gerechtigkeit streiten, damit es für die nächste Generation leichter wird. Aber unsere eigene Welt zu erschaffen, nicht nur für uns selbst in einer abgeschlossenen Blase, sondern so, dass sie sich bis zu denen erstreckt, die es am meisten brauchen - eine Welt voll mit unseren Erzählungen, unserer Geschichte, unserer Liebe und unserem Stolz -, das ist eben so schön. Ebenso wichtig. Denn ohne so etwas vergessen wir uns selbst."

"So wie ich wird er die Welt nie erleben können. Wie soll ich auf so jemanden wütend sein?"

"Sobald ich einmal ins Schreien eingestimmt habe, kann ich nicht mehr aufhören. Ich schreie so laut, dass meine Kehle wund wird und mein Herz hämmert. Ich schreie vor Freude. Ich schreie vor Schmerz. Ich schreie vor lauter Staunen darüber, hier zu sein, darüber, dass wir alle hier sind, und dass wir aufgrund all der Menschen hier sind, die vor uns da waren und jetzt nicht dabei sein können, und ich schreie auch um meinetwillen."




Das Urteil:


Eine authentische Geschichte über Liebe, Freundschaft, Familie, Identität, Sexualität und Erwachsenwerden, in die ich mich aber erst auf den zweiten Blick verlieben konnte. Denn zu Beginn hatte ich leider Probleme mit dem sehr direkten Schreibstil, der schwer greifbaren Hauptfigur und der langsam startenden Handlung

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere