Toller Auftakt!
Faron Vincent war schon länger eine Lügnerin als eine Heilige. Von klein auf hatte sie gelernt, dass Lügen eine Währung waren, mit der sich Freiheit oder Vergebung erkaufen ließ. Schneller als jede Magie ...
Faron Vincent war schon länger eine Lügnerin als eine Heilige. Von klein auf hatte sie gelernt, dass Lügen eine Währung waren, mit der sich Freiheit oder Vergebung erkaufen ließ. Schneller als jede Magie konnten Lügen die Wirklichkeit verändern. - Seite 13
Auf "So let them burn" war ich so richtig gespannt - ich liebe Fantasy und ich liebe Geschichten mit Drachen und Göttern. Das Buch hatte also alles, was ich mag. Als ich es dann im Rahmen einer Leserunde gewonnen habe, habe ich mich tierisch gefreut.
Vor 5 Jahren hat Faron ihre Heimatinsel San Irie vom Krieg befreit und gilt seitdem als Empyreisches Kind, sie wurde von den Göttern ausgewählt und hat eine besondere Magie erhalten. Jetzt als 17-jährige lebt sie ein eher langweiliges Leben und stellt mit ihren Kräften öfter Unsinn an. Doch das ändert sich, als ihre Schwester Elara während einer Friedenskonferenz mit dem verfeindeten Reich Langley von einem ihrer Drachen zur Reiterin berufen wird. Elara wird mit nach Langley genommen, wo sie an der Akademie zur Reiterin ausgebildet wird. Faron kann das nicht akzeptieren und versucht alles, um ihre Schwester aus diesem Bund zu befreien und zurück nach Hause zu holen. In ihrer Verzweiflung entfesselt sie allerdings eine dunkle, gefährliche Macht..
Die Geschichte klang so unfassbar gut, kaum war das Buch bei mir angekommen und die Abschnitte der Leserunde bekannt gegeben, habe ich damit angefangen. Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr leicht gefallen, der Schreibstil las sich flüssig und angenehm für mich.
Erzählt wird aus Sicht der beiden Schwestern Faron und Elara, was mir richtig gut gefallen hat. So kriegt man die Handlungsstränge um beide Schwestern mit, was wirklich gut passte.
Auch die Story mochte ich von Anfang an sehr gerne. Allein die Idee dahinter fand ich so interessant, dass ich unheimlich neugierig auf die Umsetzung war.
"So let them burn" besteht, wie gesagt, aus zwei verschiedenen Handlungssträngen, die aber trotzdem eng miteinander verbunden sind. Dabei fand ich manchmal die Sicht einer Schwester spannender als die andere, aber ich denke, das ist normal.
Faron versucht eine Lösung dafür zu finden, ihre Schwester zurückzuholen. Dabei hat sie Hilfe von Reeve, dem sie besonders zu Beginn nicht ganz freundlich gesinnt ist - er stammt nämlich aus dem verfeindeten Reich Langley. Es war dauerhaft interessant davon zu lesen, manchmal hätte ich Faron aber ein bisschen schütteln können. Sie wirkt teilweise unreif, aber ganz ehrlich.. im Buch ist sie 17, der Krieg war vor 5 Jahren, sie musste also schon extrem früh viel Verantwortung übernehmen, da kann man es ihr kaum verübeln. Ich mochte sie insgesamt echt gern.
Elaras Perspektive gefiel mir allerdings ehrlich gesagt oft ein klein wenig besser. Elara ist ein bisschen älter als Faron und hat an ihrer Seite im Krieg gekämpft. Also musste auch sie sehr früh sehr erwachsen werden. Die Last, die auf den beiden Jugendlichen liegt, stelle ich mir unheimlich schwer vor. Mit ihr geht es an die Akademie der Drachenreiter, gemeinsam mit der Reiterin Signey steht sie im Bund mit einem der Drachen, was ich richtig cool und sehr interessant fand.
Apropos Krieg.. "So let them burn" setzt an einem, wie ich finde, sehr interessanten Punkt an. Der Krieg liegt schon ein paar Jahre zurück, normalerweise steckt man beim Start einer Reihe ja oft mittendrin oder es läuft darauf hinaus. Das fand ich einerseits richtig cool, andererseits hätte ich mir manchmal ein wenig mehr Rückblenden darauf gewünscht, vor allem am Anfang des Buches.
Die Handlung entwickelt sich richtig spannend, das Buch wurde in der Leserunde in 4 Teile geteilt und ist auch an sich in 4 Abschnitte unterteilt, und nach jedem der Abschnitte fiel es mir schwerer, Lesepausen zu machen. Die letzten beiden Teile habe ich mehr oder weniger in einem Rutsch gelesen, ich habe nur pausiert, um meinen Eindruck in der Leserunde zu posten und wenn es absolut notwendig war.
Ganz im Hintergrund entwickeln sich auch zwei zarte Liebesgeschichten im Buch und ich sags euch.. ich hab das so gefühlt! Es ist wirklich nur ganz am Rand, eher nebensächlich, passte meiner Meinung aber so gut rein und war echt schön umgesetzt.
Das Ende von "So let them burn" macht unheimlich neugierig auf mehr, bei dem Buch handelt es sich um den Auftakt einer Reihe. Wie viele Bände es werden, weiß ich gerade nicht. Der zweite Band ist im englischen Original für Anfang 2025 angekündigt und ich hoffe so sehr, dass es nicht zu lange bis zur Übersetzung dauert!
Mein Fazit:
Insgesamt konnte mich "So let them burn" wirklich sehr überzeugen. Es ist nicht ganz das Highlight, auf das ich gehofft habe, aber ich habe das Buch trotzdem unfassbar gerne gelesen und kann es nur wärmstens empfehlen!