Cover-Bild Die fabelhaften Schwestern der Familie Cooke
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 13.06.2016
  • ISBN: 9783442484386
Karen Joy Fowler

Die fabelhaften Schwestern der Familie Cooke

Roman
Marcus Ingendaay (Übersetzer)

Willkommen bei den Cookes, einer scheinbar völlig normalen Familie: Vater, Mutter, die pausenlos plappernde kleine Rosemary, ihr großer Bruder Lowell und ihre ungestüme Schwester Fern. In Kindertagen ist Fern Rosemarys engste Gefährtin. Doch als die beiden etwa sechs Jahre alt sind, verschwindet Fern plötzlich. Ein Ereignis, das alles verändert. Später, als junge Frau, ist Rosemary still geworden und einsam, ihre Familie ist zerbrochen. Langsam enthüllt Rosemary nun das Rätsel um ihre ganz besondere Kindheit, entfernt alle Masken und erzählt Ferns Geschichte. Denn erzählen war das Einzige, was ihre fabelhafte Schwester nie konnte ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.10.2018

Das Leben der Cookes…

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Als Fan von Familienromanen ließ ich mich von dem hübschen Cover des Buches einfangen und begann unvoreingenommen zu lesen.

In dem Buch geht es um die ungewöhnliche Familie Cooke, die aus 3 Kindern, einer ...

Als Fan von Familienromanen ließ ich mich von dem hübschen Cover des Buches einfangen und begann unvoreingenommen zu lesen.

In dem Buch geht es um die ungewöhnliche Familie Cooke, die aus 3 Kindern, einer labilen Mutter und einem Vater besteht, der Wissenschaftler ist. Plötzlich verschwindet die jüngste Tochter Fern und stellt das Leben der Familie auf den Kopf. Was ist damals nur geschehen?

Die Handlung wird uns über Rosemary als Ich- Erzählerin näher gebracht. Sie ist ein wahres Plappermaul, was man sofort an ihrer Erzählweise merkt, denn diese ist nicht chronologisch, sondern wild durcheinander gewürfelt. Daran muss man sich beim Lesen erst einmal gewöhnen.

Wir springen als Leser zwischen den Zeiten, erleben Rosemary mal als Studentin, mal als Kind und Teenager und mal als erwachsene Frau. Für mein Empfinden sorgt gerade dieses hin und her für Spannung im Roman. Und langsam kommen wir dem Geheimnis auf die Spur.

Die Geschichte der Familie Cooke bewegt, rührt einen und bietet auch den ein oder anderen witzigen Moment. Man erlebt quasi ein Wechselbad der Gefühle, was mir gut gefallen hat.

Der Schreibstil von Karen Joy Fowler liest sich angenehm. Die Charaktere im Buch sind gut gezeichnet, insbesondere Rosemary, in der ich mich ein ums andere Mal durchaus wiedererkannt habe, zumindest was ihre Quirligkeit anbelangt.

Fazit: Wer Romane mit Familiengeheimnissen mag und sich gern emotional mitnehmen lässt, der ist bei diesem Buch genau richtig. Lesenswert!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mal was ganz anderes

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Rosemarie redet gerne und viel. Deshalb wurde ihr beigebracht, aus 3 Dingen, die sie sagen möchte das wichtigste herauszusuchen. Und Geschichten immer in der Mitte zu beginnen nie von vorne. Und so ist ...

Rosemarie redet gerne und viel. Deshalb wurde ihr beigebracht, aus 3 Dingen, die sie sagen möchte das wichtigste herauszusuchen. Und Geschichten immer in der Mitte zu beginnen nie von vorne. Und so ist es, auch die Geschichte dieses Buches beginnt in der Mitte. Rosemarie ist anders, zwar wohnt sie mit den anderen Studenten im Wohnheim, doch ihr Verhalten entspricht häufig nicht dem, was die Norm erwarten würde. Ihre Vergangenheit versucht sie zu verdrängen und spricht nicht darüber. Eigentlich spricht sie so gut wie nichts mehr, was nicht ganz verwunderlich ist, zumindest wenn man die Aspekte betrachtet, wie sie im Buch geschildert sind. Es werden erschreckende Dinge aufgedeckt.


Der Schreibstil dieses Buches ist anfangs sehr verwirrend. In der Anfangsphase kann es dadurch auch sehr langatmig wirken. Wenn man aber ungefähr die Hälfte des Buches gelesen hat möchte man es nicht mehr aus der Hand geben und es so gefesselt und teilweise über wirklich harte, aber wahre Fakten erschüttert. In Bezug auf die Geschichte für das cover des Buches den Leser ein bisschen in die irre, denn der Inhalt ist nicht der, den man erwartet.

Die ich-Perspektive ist wirklich authentisch geschrieben, sie trifft den erzählenden Charakter wie er sich darstellt sehr gut und berichtet ziemlich reflektiert und auf der Basis von mehreren, psychologischen Theorien wie denen von Sigmund Freud oder Jean Piaget.

Alles in allem ist das Buch ein sehr gelungenes Werk und wirklich lesenswert. Man muss es jedoch mit viel Konzentration lesen, sonst kann man diverse Handlungsvorgänge nicht nachvollziehen oder verknüpfen. Das Buch bleibt auch definitiv im Kopf und der Leser wird zum Nachdenken angeregt, schon alleine deshalb, weil er bei der Entwicklung des wirklichen Geheimnisses um die Schwester von Rosemarie geschockt ist und das weitere Handlungsthema ein aktuell viel diskutiertes Thema ist. Da noch dieses Buch leider einige Mängel hatte kann ich traurigerweise nur 4 von 5 Sternen vergeben. Doch auch das ist eine sehr gute Wertung.

Veröffentlicht am 01.08.2017

interessante Familienanalyse

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Familie Cooke ist erst mal eine gebeutelte Familie - doch auf den zweiten Blick merkt man, dass die Familie sich einen Großteil ihres Schicksals selbst eingehandelt hat: Der Vater ist Psychologe, der für ...

Familie Cooke ist erst mal eine gebeutelte Familie - doch auf den zweiten Blick merkt man, dass die Familie sich einen Großteil ihres Schicksals selbst eingehandelt hat: Der Vater ist Psychologe, der für seinen Beruf lebt und, wenn es schlecht läuft, sich mehr dem Alkohol zuwendet. Seine Frau hingegen bekommt dann Kopfschmerzen und Depressionen - wie damals, als die Familie ihre Tochter Fern verlor. Einige Jahre später lief dann noch der Sohn Lowell weg. Zurück blieb Rosemary, die bis dahin ein lebhaftes Kind war, das immer viel geredet hat und nun auf einmal verstummt. Wobei "verstummt" eher heißt, dass sie im normalen Maß redet und nicht mehr wie vorher ohne Punkt und Komma. Doch jetzt sind ca. 15-20 Jahre seit damals vergangen und Rosemary schreibt die Geschichte ihrer Familie auf.

Ich fand den Klappentext sehr ansprechend. Das Buch klingt nach einer interessanten und rätselhaften Familiengeschichte (Tragödie). Auf eine Art ist es das auch, allerdings hätte ich nicht damit gerechnet, dass Rosemary berichtet, was damals passiert ist. Es ist alles sehr sachlich, so dass ich als Leserin mich als außenstehende Beobachterin gefühlt habe, die aber nicht mit in das Geschehen genommen wird. Dazu trägt auch bei, dass Rosemary gerne Beispiele ähnlicher Fälle anführt, die dann in ein paar Sätzen skizziert werden. Von diesen Beispielen stehen oft drei bis fünf hintereinander und oft wird darauf nicht mehr wirklich Bezug genommen. Und das an Stellen, wo ich eigentlich wissen wollte, wie es weitergeht, das hat mich schon genervt.

Das Buch ist in große Abschnitte unterteilt, die jeweils eine eigene Kapitelzählung haben. Oft beginnt mit den Abschnitten ein eigener Zeitabschnitt, mitunter aber auch nicht. Da hat es mich dann eher verwirrt, warum ein neuer Abschnitt beginnt, zumal die Handlung auch meistens weitergeht. Bei den zeitlichen Umbrüchen fand ich es aber gut.

Rosemary ist sehr eigen, aber dabei nicht unsympathisch. Sie ist eine junge Frau, die ihren Weg sucht und dazu gehören will. Ich konnte sie gut verstehen, gerade, nachdem ich mehr über sie erfahren hatte. Dass sie dadurch auch ein recht rationaler Mensch geworden ist, passt zum Stil des Buches, aber es nimmt einen einfach nicht mit. An sich bietet das Thema viel Potential, dass man sich mit dem Thema "Familie", aber auch mit dem anderen großen Thema "Tierhaltung" auseinandersetzt, aber so haben mich die Gedanken von Rosemary zum Thema mit der Zeit mehr und mehr genervt, zumal gefühlt auch irgendwann nix neues mehr kam, sondern immer wieder dieselben Fakten neu illustriert wurden. Es waren auch keine grundlegend neuen Erkenntnisse, aber immerhin Tatsachen, die man gut hätte aufarbeiten können.

Fazit: Schade, ich hatte mir etwas ganz anderes unter dem Buch vorgestellt, vor allem, dass man als Leser mehr mitgenommen wird und nicht so sehr in die Beobachterrolle gesteckt wird.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine nicht ganz so fabelhafte Geschichte wie erwartet...

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Inhalt:
Rosemary, ihre ungestüme Schwester Fern und ihr großer Bruder Lowell – sie könnten eine ganz normale Familie sein. Wäre ihr Vater nicht Wissenschaftler, und wäre Fern nicht ein ganz besonderes ...

Inhalt:
Rosemary, ihre ungestüme Schwester Fern und ihr großer Bruder Lowell – sie könnten eine ganz normale Familie sein. Wäre ihr Vater nicht Wissenschaftler, und wäre Fern nicht ein ganz besonderes kleines Mädchen, das Wachsmalstifte verspeist, den perfekten Rückwärtssalto beherrscht und lacht wie eine Säge. Jahre nach Ferns Verschwinden erzählt Rosemary nun deren Geschichte.


Textauszug:
Für mich war Fern der Anfang der Welt. Ich war gut einen Monat alt, als sie in mein Leben trat, sie selbst knapp drei Monate. Wer ich davor war, weiß ich eigentlich gar nicht. Sie schlang immer von hinten ihre Pfeifenreiniger-Arme um mich und drückte sich fest an mich, wenn ich ging – was dann aussah, als wären wir eine einzige Person. Und vereint konnten wir fast alles.


Cover:
Das Cover ist recht unscheinbar und schlicht gehalten, dennoch finde ich , dass es zum Titel passt. Es regt einen zum Nachdenken an und was genau hinter diesem unscheinbaren Cover wohl stecken mag.


Meinung:
Der Schreibstil ist sehr angenehm und lässt sich flüssig lesen. An sich viel es mir nicht schwer das Buch zu lesen, doch kam ich leider nicht so richtig in die Geschichte rein. Dies wurde im laufe der Kapitel leider nicht besser. Hin und wieder fand ich es interessant, was Rosemary zu erzählen hatte, allerdings waren einige Zeitsprünge unübersichtlich und verwirrend.


Ich möchte nicht zu viel verraten. Die Grundidee der Geschichte fand ich eigentlich ganz gut. Eine kaputte Familie mit einem Geheimnis, dass wohl keiner erahnen würde. Der tragische Verlust von Fern und die Auswirkungen auf die Familie, die noch Jahre nach dem Ereignis, Rosemarys Persönlichkeit und Alltag beeinflusst.


Fazit:
Ich habe etwas ganz anderes erwartet. Wie gesagt , fand ich die Grundidee der Geschichte nicht schlecht , allerdings wurde ich emotional nicht angesprochen und mitgerissen. Ich bin für viele Themen und Genres offen , allerdings konnte ich für die recht oberflächlichen Charaktere keine Gefühle aufbauen und richtig mitfiebern oder mitleiden. Ich hatte mir etwas mehr erwartet.

Veröffentlicht am 13.04.2018

Viel Geplapper, dahinter versteckt sich ein unerwartetes Experiment!

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"Schuld daran ist die Sprache, denn sie tut der Erinnerung etwas an. Sie vereinfacht, sie konkretisiert, kodifiziert und mumifiziert das bloß Erinnerte. Eine oft erzählte Geschichte ist wie ein Foto in ...

"Schuld daran ist die Sprache, denn sie tut der Erinnerung etwas an. Sie vereinfacht, sie konkretisiert, kodifiziert und mumifiziert das bloß Erinnerte. Eine oft erzählte Geschichte ist wie ein Foto in einem Familienalbum. Irgendwann ersetzt es den Moment, den es eigentlich nur festhalten sollte." Zitat Seite 70


Die Rezension enthält Spoiler!
Es handelt sich um eine Art von Familienroman, der sich zwar um das Zerbrechen einer Familie, aber mit ungewöhnlichen Gründen aufwartet.

Die Autorin lässt Rosemary als Ich-Erzählerin berichten, was in ihrer Familie geschah. Die Erinnerungen lassen Rosemary zwischen den Jahren hin und her schweifen, die chronologisch ungeordnet sind.

Rosemarys Vater ist ein Psychologe an der Uni von Indiana und führt ein Experiment mit den Schwestern durch. Ihre Fähigkeiten in der Kommunikation und die allgemeine Entwicklung werden getestet.

Rosemary und Fern hängen zusammen wie Zwillinge. Rose wird eines Tages zu ihren Großeltern geschickt und als sie wieder nach Hause zurück kehrt, ist Fern verschwunden. Dieses Ereignis ist für Rose ein echter Schock, ein Bruch in ihrem Leben. Ihre Schwester fehlt ihr. Denn ihr Verhalten wurde durch sie geprägt, nun muss sie mit anderen Kindern Kontakt halten. Das fällt ihr schwer, auch im Studium findet sie nur schwer Freunde. Allmählich bekommt der Leser die volle Wahrheit mit: Rosemary redet wie ein Buch, Fern kann das nicht, denn sie ist eine Schimpansin.

Der Roman zeigt eine Familie, die nach dem Fehlen von Fern in sich zerbricht. Der Vater ist Wissenschaftler und untersucht, wie sich beim Zusammenleben Affen- und Menschenkinder gegenseitig fördern oder beeinflussen.
An die emotionale Bindung wird bei diesem Experiment nicht gedacht. Auch die körperliche Entwicklung kann Probleme bereiten. So gelten Bonobos als sexuell besonders aktiv und das schon in sehr jungen Jahren. Sie haben auch ein anderes Aggressionspotential als Menschen.
Die Familie nimmt jedenfalls Schaden, denn Fern fehlt allen ungemein. Als dann auch noch Rosemarys Bruder verschwindet, fällt die Familie wie ein Kartenhaus in sich zusammen.

Für mich heißt die Quintessenz dieses Romans:
Nicht alle Experimente sind in der Praxis ohne Nachteile durchführbar. Selbst wenn wichtige Erkenntnisse gewonnen werden können, ziehen diese auch Probleme nach sich, die Probanden seelischen und körperlichen Schaden zufügen können.

Mich hat dieses unaufhörliche Erzählen von Rosemary nicht mitgenommen, eher genervt. Ich konnte auch kein Interesse für die sehr oberflächlich dargestellten Personen aufbringen. Es entsteht bei mir der schale Geschmack einer traurigen Geschichte, die ich nicht nachvollziehen kann.
Dieses Buch wird viel gelobt und hat einige Preise erhalten. Leider kann ich das nicht nachvollziehen.

Ein Buch über wissenschaftliche Experimente, die nicht immer Nutzen bringen, sondern auch den Betroffenen schaden können.