Warum konnte Niels Högel zum größten Serienmörder der deutschen Nachkriegsgeschichte werden?
Klinikum Delmenhorst im Juni 2005: Auf der Intensivstation hat die Spätschicht begonnen. Krankenpfleger Niels Högel tritt in das Zimmer eines komatösen Patienten und spritzt ihm unerlaubt ein Medikament. Kurz darauf ist der Patient tot. Und ihm folgen weitere. Hinweise auf die Machenschaften des »Todespflegers« gab es frühzeitig, doch erst ein Jahrzehnt später wird das verheerende Ausmaß seiner Taten deutlich. Nachweislich hatte Högel 91 Menschen in zwei deutschen Krankenhäusern ermordet, wofür er 2019 zu lebenslänglicher Haft verurteilt wurde. Die preisgekrönten Journalisten Karsten Krogmann und Marco Seng waren hautnah an den Ermittlungen beteiligt und rollen den Fall in ihrem Buch nun von vorn auf. Sie entlarven ein trügerisches System aus strengen Hierarchien, Abhängigkeiten und Profitgier und das Versagen der Ermittlungsbehörden. Nur der Courage weniger ist es zu verdanken, dass Högel schließlich überführt werden konnte. Mit überraschenden und teilweise schockierenden Wendungen lassen Krogmann und Seng bisher unbekannte Fakten zur Mordserie einfließen, verdichten die verschiedenen Handlungsstränge zu einer fesselnden Kriminalhandlung – und liefern ein Psychogramm des skrupellosesten Serientäters der deutschen Nachkriegsgeschichte.
Niels Högel kenne ich aus den Nachrichten, der Todespfleger der unzählige Patienten auf dem gewissen hat und man nicht ansatzweise weiß, wie viele Menschenleben er genau auf dem Gewissen hat.
Högel schweigt, ...
Niels Högel kenne ich aus den Nachrichten, der Todespfleger der unzählige Patienten auf dem gewissen hat und man nicht ansatzweise weiß, wie viele Menschenleben er genau auf dem Gewissen hat.
Högel schweigt, er mag sich oft nicht erinnern können oder auch wollen, er wollte angeblich nie töten, sondern nur eine Reanimation verursachen, um glänzen zu können. Dennoch er ist hundertfacher Mörder, ob er dies nun wollte oder nicht.
Das Buch hat mich zutiefst erschüttert, wir bekommen einen genauen Einblick in das Geschehen, denn die Geschehnisse werden in dem Buch aufgearbeitet, von Reporter Karsten Krogmann und Marco Seng, die alle Verhandlungen miterlebt haben.
"Der Todespfleger" ist nach der Einleitung, welches das Buch und Niels Högel erklärt und einen auf das was noch kommt vorbereitet, eingeteilt z.B. werden die Ermittlungen unterteilt, es wird aber auch das Versagen der Pfleger angesprochen, wo sich jeder Fragt, wie es sein kann, dass Högels Taten nicht eher raus kamen.
Ich habe das Buch wirklich verschlungen, da mich nach einer Pause das Buch nicht losgelassen hat, musste ich einfach weiter lesen. Meine Angst gegenüber Krankenhäuser wurde dadurch natürlich gestärkt.
Zu beginn eines neuen Kapitels finden wir ein Zitat, ein Zitat des Richters Sebastian Bührmann, welches mich unglaublich festhielt:
" Das ist hier anders als in den USA, wo die Strafen addiert werden. Würden wir für den Fall die Lebenslange Freiheitsstrafe mit der Mindestdauer von 15 Jahren berechnen, 85 mal 15 ... Herr Högel, das wären 1275 Jahre! "
Das Buch ist meiner Meinung nach sehr zu empfehlen, egal ob man sowas eigentlich lesen mag oder nicht, denn das Buch hat mich so erschüttert und an uns Menschen zweifeln lassen, was für mich unbegreiflich ist.
Es ist einfach absolut unfassbar was in diesem Buch passiert bzw nach wahren Begebenheiten geschildert wird und dass solange einfach niemand etwas gemerkt oder gegen den Serienmörder unternommen hat. ...
Es ist einfach absolut unfassbar was in diesem Buch passiert bzw nach wahren Begebenheiten geschildert wird und dass solange einfach niemand etwas gemerkt oder gegen den Serienmörder unternommen hat. Es hat einfach so unfassbar lange gedauert alles und ich verstehe es nicht. Das Buch macht mir jetzt im Nachhinein noch so viel Gänsehaut.
Das Buch ist in einem super flüssigen und tollen Schreibstil geschrieben. Das Verbrechen ist sehr spannend und detailliert beschrieben und ich kann immernoch absolut nicht glauben, dass es sich hierbei um einen wahren Fall handelt. Der Fall des Niels Högel wurde gut aufgearbeitet und detailliert erzählt. Man konnte die Zusammenhänge gut verstehen und das ein oder andere Mal habe ich echt Gänsehaut bekommen, da ich einfach nicht glauben wollte, was in dem Buch stand. Ich liebe aktuell ja True Crime und höre auch echt viele Podcasts dazu, doch dieses Buch war nochmal absolutes Neuland. Spannung und Gänsehaut pur. Wer das lesen will braucht aufjedenfall starke Nerven denn das Buch ist keine einfache Kost!
"Der Todespfleger" ist ein True Crime Sachbuch über Niels Högel, welches von Karsten Krogmann und Marco Seng geschrieben wurde und 2021 als Paperback mit 320 Seiten im Goldmann Verlag der Penguin Random ...
"Der Todespfleger" ist ein True Crime Sachbuch über Niels Högel, welches von Karsten Krogmann und Marco Seng geschrieben wurde und 2021 als Paperback mit 320 Seiten im Goldmann Verlag der Penguin Random House Grupper erschien.
Auf den Fall und somit auch auf das Buch wurde ich erst durch das True Crime Buch "Wahre Verbrechen" von Christine Brand aufmerskam und mich sehr interessierte, weshalb ich mich mit diesem Thema noch einmal genauer befassen wollte.
Der Fall war sachlich und in meinen Augen gut recherchiert geschildert, wodurch man trotz so manchem zeitlichen Sprung allem gut folgen konnte und die Spannung sich gut transportierte. Da mir dieses Mal die vielen verpassten "Chancen" der Verantwortlichen bekannt waren blieb so mancher Aufreger meinerseits aus, was meinen Lesefluss aber weder negativ noch positiv beeinflusste.
Besonders gefallen hat mir der Umfang in dem hier der Fall beschrieben wird, da scheinbar keinerlei Tat- und Ermittlungsabschnitte ausgelassen wurden, was mit der Chronologie im Anhang auch noch einmal deutlich wird.
Persönlich schade fand ich allerdings, dass trotz der zahlreichen zusammengetragenen Informationen sich in der Erzählung mancher Satz immer mal wieder wiederholt, wo der Gedanke "das habe ich doch gerade erst gelesen" sich natürlich auch mal einbringt.
"Der Todespfleger" war ein sehr informatives Buch, welches ich allen True Crime Fans gerne ans Herz lege. Lediglich die mir aufgefallnenen Wiederholungen lassen mich einen Stern abziehen, da sie mich teils gestört haben. Trotzdem sehr gute vier Sterne!
Am 20. September 2021 ist der erschütternde Kriminalfall vom Todespfleger Niels Högel von den beiden Journalisten Marco Seng und Karsten Krogmann als True-Crime-Roman im Goldmann-Verlag erschienen. In ...
Am 20. September 2021 ist der erschütternde Kriminalfall vom Todespfleger Niels Högel von den beiden Journalisten Marco Seng und Karsten Krogmann als True-Crime-Roman im Goldmann-Verlag erschienen. In "Der Todespfleger: Warum konnte Niels Högel zum größten Serienmörder der deutschen Nachkriegsgeschichte werden?" wird dieser Fall eines deutschen Serienmörders, der von 1999 bis Mitte 2005 als Krankenpfleger in Krankenhäusern in Oldenburg und Delmenhorst tätig war und dort zahlreiche Morde beging, chronologisch aufgerollt. Dies ist die größte Mordserie in der bundesdeutschen Kriminalgeschichte, insgesamt leiteten die Behörden in 332 Fällen Ermittlungsverfahren wegen Mordverdachts ein. Unglaublich, dass solche unfassbaren Taten jahrelang ungehindert ausgeübt worden sind, obwohl es immer wieder Gerüchte und Auffälligkeiten gab. Doch der Todespfleger hat diese schrecklichen Taten nicht ausüben können, weil er ein besonders intelligentes Kerlchen ist. Nein, er konnte ungeniert morden, da der Oberstaatsanwalt in Oldenburg im Jahr 2015 trotz eindeutiger Hinweise keine Anklage erhoben und Ermittlungen verschleppt haben soll. Aber auch Reaktionen der betroffenen Kliniken und Klinikmitarbeiter werden hier gut zur Sprache gebracht, die ich einfach nicht verstehen kann. Trotz eindeutiger Beweise wurden die Zusammenhänge fehlender Medikamente und Reanimation, die Högel somit verursacht hat, in seinen Schichten ignoriert. Dass in seiner Nähe auffällig oft Patienten sterben und dieser Umstand aus Angst, der Klinik zu schaden vertuscht hat, ist einfach ein Skandal, der nicht in Worte zu fassen ist.
Diese schreckliche Geschichte ist erschütternd und abgrundtief grausam. Obwohl nichts von der Seite des Täters rüberkam, hat sich bei mir während des Lesens eine Menge Wut und Hoffnungslosigkeit aufgestaut. Dies ist ein Kriminalfall, den man nicht vergisst. Die Kaltblütig und Dreistigkeit Högels wurde von den Autoren sehr klar beschrieben. Ich wusste schon vor dem Buch vieles aus den Medien über diesen Justiz- und Krankenhausskandal. Wirklich neue Informationen habe ich leider nicht erhalten, denn wer sich schon oft über diese traurige und wahre Geschichte informiert hat, den wird das hier Geschriebene nicht groß überraschen. Trotz alledem ist diese Tatsache, die sich dieser Skandal viele Jahre ereignet hat, unsagbar erschütternd, skrupellos und grausam. Höger, der wehrlose Patienten tot spritzt, nennt seine Taten Manipulationen. Für den Kick und vor allem für Anerkennung seiner Kollegen rechtfertigt er sein Verhalten, doch ich bin mir sicher, dass dies nur eine Ausrede ist. Dass es über ein Jahrzehnt gedauert hat, dass er endlich gestoppt wurde, haben die Autoren chronologisch festgehalten. Mir fiel es an manchen Stellen schwer, der Chronologie zu folgen, da die Kapitel der Zeitsprünge aus den verschiedenen Jahren sehr sprunghaft waren. Am Ende gibt es noch einmal eine kurz zusammengefasste Chronologie, die die wichtigsten Ergebnisse der Jahre festhält.
Der Schreibstil ist flüssig und authentisch, einige Einblicke aus den Ermittlungen und Gerichtsverhandlungen haben das Motiv von Högel näher beschrieben. Auch Zeugenaussagen kamen zwischendurch vor, die nicht allzu viel Raum eingenommen haben. Karsten Krogmann und Marco Seng berichten sachlich und neutral. Ich habe jedoch ab und zu gemerkt, dass sie diese Taten nicht kaltlassen, denn zwischen den Zeilen konnte ich deutlich spüren, dass das Geschehene nicht spurlos an ihnen vorbeigegangen ist. Außerdem wird wahrheitsgemäß und frei von jeglicher Sensationsgier geschrieben. Die Autoren haben alle Fakten, die ihnen zur Verfügung standen, in diese Handlung eingebracht. Von einer Krimihandlung habe ich wenig festgestellt, für mich war der Inhalt des Buches eher ein sachlich geschilderter und detaillierter True-Crime-Fall über den skrupellosesten Serientäter der deutschen Nachkriegsgeschichte.
Högels Taten wurden mehrfach geschildert, der Fall wird von Anfang bis Ende aufgerollt. Die Autoren gehen der Frage nach, wie Högel so lange unbemerkt töten konnte. Sie liefern erschütternde Einblicke in das Rechtssystem und geben zuletzt den Angehörigen der Opfer eine Stimme. Das schockierende Psychogramm von Högel wird erläutert, was mich jedes Mal fassungslos gemacht hat. Die Autoren waren erst ab 2014/2015 und 2018/2019 live bei den Gerichtsverhandlungen mit dabei. Um Antworten auf unzählige Fragen zu erhalten, sprachen sie seit 2014 mit dutzenden Menschen: Angehörigen der Opfer, mit Überlebenden, mit Pflegekräften und Ärzten, Ermittlern, Gutachtern und Juristen. Einige kommen zu Wort und immer noch wollen viele bis zum Ende hin nichts von den Verbrechen gemerkt haben. Gespräche, die von Zeugen geschildert wurden, wurden als Dialog wiedergegeben. Es wurde versucht, so oft und so gut es geht, die Zeit an den Orten der jeweiligen Geschehen zu erörtern.
Högel selbst kommt nicht zu Wort, sodass ich über seine persönlichen Gedanken und Handlungen nichts erfahren habe. Das war die Aufgabe des Psychogramms. Jedoch hätte es mich wahnsinnig interessiert, wenn ich etwas über seine Gedankengänge erfahren hätte, auch wenn sie niemals zu verstehen oder entschuldigen sind. Aber da Marco Seng und Karsten Krogmann nie mit Högel gesprochen haben, war dies ein Punkt, den ich vermisst habe. Dass Högel ein Lügner ist, wurde während der gesamten Handlung immer deutlicher. Ich habe gemerkt, dass die Autoren des Buches keine Krimiautoren, sondern Journalisten sind. Dies ist nicht schlimm, wer jedoch einen Krimi mit einer (leider) wahren Begebenheit erwartet, wird enttäuscht sein. Der Fall Högel ist aber auch beispielhaft, denn als die Justiz endlich und viel zu spät ihren Job machte, zeigte sie jedoch, was sie kann. Der hier aufgeführte Kriminalfall lässt einen nicht kalt, denn er bleibt auf jeden Fall für immer im Hinterkopf.