Mittelmäßige Geschichte
An ihrem zwölften Geburtstag findet Farah mit ihren zwei Freunden Essie und Alex ein geheimnisvolles Spiel, das sie für ein Geburtstagsgeschenk von ihrer Tante hält. Neugierig beginnen die drei das Spiel ...
An ihrem zwölften Geburtstag findet Farah mit ihren zwei Freunden Essie und Alex ein geheimnisvolles Spiel, das sie für ein Geburtstagsgeschenk von ihrer Tante hält. Neugierig beginnen die drei das Spiel zu spielen und werden unmittelbar nach Spielbeginn in die geheimnisvolle Welt Paheli gezogen. Ebenfalls in die andere Welt gezogen wird Farahs jüngerer Bruder Ahmad, der sich heimlich hinter den drei Kindern ins Zimmer geschlichen hat. Ihr kleiner Bruder ist für Farah auch der größte Motivator das Spiel erfolgreich zu beenden, denn sie hat furchtbare Angst, dass ihm in dieser fremden und bisweilen gefährlichen Welt etwas zustoßen könnte. Die drei Kinder müssen als ein Team insgesamt drei Herausforderungen meistern, andernfalls müssten sie für immer in der Spielewelt von Paheli verbleiben. Von einer netten Frau im Basar der Stadt bekommen die Kinder die Spielregeln erklärt und erhalten einige Gegenstände, die ihnen im Spiel hilfreich sein sollen.
Zwischen den Herausforderungen hat das Team jeweils eine Stunde Zeit, um den Austragungsort der jeweiligen Herausforderung zu erreichen, denn Paheli ist groß. Innerhalb dieser Stunde versucht Farah mit einer von der netten Frau erhaltenen magischen Karte mehrfach ihren kleinen Bruder zu finden, denn dieser ist vor ihnen in Paheli angekommen und bewegt sich ohne sie und vollkommen ohne Aufsicht durch die Spielwelt.
Haben sich die Teammitglieder gemeinsam zu einem Austragungsort begeben, so haben sie eine Stunde Zeit die Herausforderung zu meistern.
Kurz vor dem Ende der Geschichte erfährt der Leser, welcher Geist hinter Paheli steckt und warum dieses Spiel überhaupt existiert und so viele gefangene Menschen, also ehemalige Mitspieler, beherbergt. Diesen Teil fand ich interessant, und es hätte ausgebaut werden können.
Die stetige Thematisierung der noch verbleibenden Zeit ist etwas, das mich beim Lesen sehr gestört hat. Zwischen der Erzählzeit (das ist die Zeit, die der Leser braucht, um einen Abschnitt zu lesen) und der erzählten Zeit (das ist die Zeit, die innerhalb der Geschichte vergeht während der Erzählzeit) besteht eine solche Differenz, dass ich mich gefragt habe, wie das logisch sein soll; die Zeit wird innerhalb der Geschichte beim Lösen der Herausforderungen in einem Verhältnis von den Charakteren geäußert, dass Erzählzeit und erzählte Zeit nicht wirklich zusammenpassen. Es gibt beispielsweise eine Situation, in der ein Charakter betont, sie hätten nur noch zehn Minuten Zeit, während darauf erwidert wird, für einen kleinen Abstecher würden nur drei Minuten benötigt werden, während man als Leser sehr viel länger als diese drei Minuten benötigt, was dann doch sehr verwirrend ist.
Alles in allem war Paheli eine Geschichte mit viel Potential, das aber nicht wirklich ausgeschöpft worden ist. Paheli beginnt als nette Geschichte zunächst vielversprechend, aber im weiteren Verlauf entpuppen sich die Charaktere als ein wenig hölzern und nicht hinreichend entwickelt, und auch wenn man von Ahmad nicht allzu viel mitbekommt, fand ich seine Auftritte ausnahmslos einfach nervig. Ich schreibe es der zugedachten Altersklasse zu, dass mich dieses Buch nicht wirklich begeistern konnte.