Cover-Bild Kenia Valley
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Atlantik Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 24.04.2018
  • ISBN: 9783455002775
Kat Gordon

Kenia Valley

Mayela Gerhardt (Übersetzer)

Bewegende Spannung im schillernden Kenia der zwanziger und dreißiger Jahre

Der junge Theo kommt mit seiner Familie aus England in das aufregende Kenia. Dort lernt er den deutlich älteren Freddie und dessen wunderschöne Geliebte Sylvie kennen, die ihn vom ersten Moment an faszinieren. Ihre exzentrische Welt wird auch sein Zuhause – ein Leben voller Glamour, Affären, Drogen und Partys. Doch der schöne Schein trügt und am Ende muss sich Theo entscheiden, was der einzig richtige Weg ist.

»Ein Stück Kolonialgeschichte verpackt in eine spannende Erzählung.« Die Presse

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.05.2018

Wunderbare Geschichte über das Kenia Valley!!!

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Theo zieht in den frühen 1920er Jahren mit seiner Familie von England nach Kenia. Dort lernt er den zehn Jahre älteren Freddie und seine Geliebte Sylvie kennen. Sie führen Theo in die Welt der Highsociety ...

Theo zieht in den frühen 1920er Jahren mit seiner Familie von England nach Kenia. Dort lernt er den zehn Jahre älteren Freddie und seine Geliebte Sylvie kennen. Sie führen Theo in die Welt der Highsociety in Nairobi ein. Partys und Alkohol gehören von nun an zu seinem Alltag und Freddie wird zu seinem absoluten Vorbild. Doch auch Sylvie hat es Theo angetan und er wird regelrecht besessen von ihr. Nach Jahren der Abwesenheit muss Theo feststellen, dass nichts mehr ist wie es war und plötzlich steht er am Scheideweg...

Die Geschichte wird ausschließlich aus der Sicht von Theo erzählt. Somit weiß man immer was er denkt und nicht selten fragt man sich, wie naiv er manchmal handelt und denkt. Seine Verehrung gegenüber Freddie und dem Kenia Valley ist sehr gut beschrieben. Es macht einen wirklich traurig wie die Einheimischen von uns Europäerin behandelt werden, gerade auch wenn es Richtung Kriegszeiten geht. Kat Gordan lässt nicht nur viel Geschichte einfließen, sondern hat auch Kenia wunderschön und bildhaft dargestellt. Man spürt förmlich die Hitze, die Gerüche und das Leben der 20er und 30er Jahre in Nairobi. Schon das Buchcover erzählt dabei seine ganz eigene Geschichte. Beim Lesen wird einem aber auch sehr deutlich, dass all die Probleme die damals herrschten noch heute existieren. Nicht nur die Völkerstämme werden vertrieben, auch die Tiere werden wie Dreck behandelt und all das nur des Geldes und der Macht wegen!

Kenia Valley erzählt eine realistische Geschichte über das frühe 20. Jahrhundert. Es zeigt das Leben der Reichen Europäer; die Probleme und den Wandel die aufgrund des Lebensstils einhergehen.

Veröffentlicht am 20.05.2018

Eine Zeit der Dekadenz und des Wandels

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Du bist eine Rarität, Theo, weißt du das? Gutaussehende Menschen haben in der Regel keinen guten Charakter.

Es ist Mitte der 20-iger Jahre als der 15-jährige Theo mit seinen Eltern und der jüngeren Schwester ...

Du bist eine Rarität, Theo, weißt du das? Gutaussehende Menschen haben in der Regel keinen guten Charakter.

Es ist Mitte der 20-iger Jahre als der 15-jährige Theo mit seinen Eltern und der jüngeren Schwester Maud nach Kenia zieht und sich sofort unsterblich in die um einiges ältere Sylvie verliebt. Durch sie lernt er auch den charismatischen Freddie kennen, der ihn nachhaltig beeindruckt. Verheiratet sind die beiden jedoch jeweils mit anderen Partnern und sie bilden das Herzstück einer Gruppe aus jungen, unkonventionellen Menschen; das Happy Valley Set. Wilde Parties, Alkohol, Drogen, ein dekadenter Lebensstil und doch scheinbar immer auf der Suche...
Theo ist fasziniert von dieser (Schein)Welt, seinem bonviventen neuen Freund und der für ihn so unerreichbaren Sylvie.

Doch als er nach seinem Studium in England zurückkehrt, ist nichts mehr wie zuvor. Nicht nur eine politische Brisanz hat Afrika erreicht, auch die Welt des Happy Valley Sets hat spürbare Risse bekommen.

~ ~ ~*

Eine schillernde Zeitreise ins Afrika der Kolonialzeit.

Mit Kenia Valley ist Kat Gordon ein großartiger Roman über die Dekadenz, Lifestyle und die Zerbrechlichkeit einer Generation von Auswanderern in den 20/30iger Jahren gelungen. Geschildert aus dem, anfangs noch recht naivem Blickwinkel eines 15-jährigen, der die Großen bewundert, zu denen er später selbst gehören wird, lässt sie die schillernde und opulente Zeit wieder auferstehen. Man erlebt und spürt Afrika mit allen Sinnen. Und der Schreibstil trägt dazu bei, dass man in diesem Buch, in dieser Zeit versinkt und kaum noch daraus aufzutauchen vermag.

Ihre Charaktere, so fragil, brüchig und dabei doch sehr menschlich, vermögen zu fesseln. Obwohl es wirklich wenige Sympathieträger gibt. Doch die Autorin versteht es, die Zerbrechlichkeit und ewige Suche nach Liebe und Anerkennung, durchscheinen zu lassen, so dass ihr Handeln, wenn es auch nicht von Charakterstärke zeugt, dennoch irgendwie menschlich erscheint und mir oft sogar sehr nahe geht. Das habe ich an diesem Roman geliebt.
Wirklich verurteilt habe ich Personen nur für fragwürdige, politische Ambitionen.

Fazit: Ein Buch wie ein Rausch, das den Leser gekonnt ins Afrika der 20/30iger Jahre entführt.

Ein Lesehighlight, das ich gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 15.05.2018

Unter Kenias Himmel

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Mit 15 kommt Theo mit seiner Familie nach Kenia. Es sind die 20iger Jahre, Engländer haben Kenia als Kolonie annektiert, sie bauen Eisenbahnen, wie Theos Vater oder leben als Gentleman Farmer. Eine schillernde, ...

Mit 15 kommt Theo mit seiner Familie nach Kenia. Es sind die 20iger Jahre, Engländer haben Kenia als Kolonie annektiert, sie bauen Eisenbahnen, wie Theos Vater oder leben als Gentleman Farmer. Eine schillernde, exotische Welt in der alles möglich scheint.

Theo lernt den charmanten, viel älteren englischen Lord Hamilton kennen. Er bewundert Freddie und dessen Geliebte Sylvie. Die frivole Welt der Partys und freizügigen Feste faszinieren ihn, genau wie ihm die Aufmerksamkeit gefällt, die ihm entgegengebracht wird. Immer tiefer rutscht Theo in diese Clique mit ihren Alkohol- und Drogenexzessen und wilden freizügigen Treffen. Ohne Führung der Eltern – der Vater oft abwesend und die Mutter seltsam desinteressiert – verliert sich Theo in dieser Scheinwelt. Theo taumelt ziemlich orientierungslos durch diese Welt und sein innerer Kompass scheint nicht mehr zu funktionieren. Einzig seine jüngere Schwester Maud ist ein Anker für ihn. Als Theo nach einigen Jahren des Studiums in Schottland als junger Mann nach Kenia zurückkehrt, ist es sein sehnlichster Wunsch, wieder dort anzuknüpfen, doch nichts ist mehr so wie es war.

Dieser farbig-exotische Roman erinnerte mich immer wieder an Scott Fitzgerald. Es ist eine dekadente und sterbende Welt, die hier inszeniert wird. Hinter all den Ausschweifungen stehen brüchige Charaktere, die ihre innere Zerrissenheit unter Charme und Freizügigkeit verstecken. Ihre Vergnügungen überdecken nicht die Leere und Hohlheit ihrer Leben. Das Portrait dieser Zeit und dieser Gesellschaftsschicht scheint mir sehr gelungen. Daneben macht es wirklich Vergnügen, in diese Welt abzutauchen. Es wird nie ein kitschiges Afrikabild gezeichnet, doch man spürt die Faszination dieses Landes aus jeder Seite.

Der geschichtliche Hintergrund hat mir sehr gefallen, die überhebliche Haltung der weißen Kolonialmacht, die das Land als endlose, nur zur ihrer Verfügung stehende Ressource begreifen. Die allmählich in Europa beginnende Veränderung und das Erstarken der Widerstandsbewegung der einheimischen Bevölkerung sind Dinge, die nicht mehr auszublenden sind. Es wird deutlich, dass sich der „Kenia Valley Set“ am Ende befindet, auch wenn sie es nicht wahrhaben wollen.

An den Protagonisten konnte ich mich reiben, charmant und intrigant, freundlich und verlogen, großzügig und gierig - aber nie nur schwarz-weiß gezeichnet, wie es eben das Leben vorgibt.
Mir hat der Roman sehr gut gefallen und Klappentext und Cover haben nicht zu viel versprochen. Ein intensives Leseerlebnis hat mich erwartet.

Veröffentlicht am 15.05.2018

Afrika Pur, brillant und spannend erzählt

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Inhaltsangabe: Quelle Lovleybooks
Theo ist fünfzehn, als er mit seiner Familie in den 1920er Jahren aus England nach Kenia kommt. Dort lernt er den viel älteren Freddie und dessen Geliebte, die wunderschöne ...

Inhaltsangabe: Quelle Lovleybooks
Theo ist fünfzehn, als er mit seiner Familie in den 1920er Jahren aus England nach Kenia kommt. Dort lernt er den viel älteren Freddie und dessen Geliebte, die wunderschöne Sylvie kennen. Ihre exotische Welt wird auch sein Zuhause – ein Leben voller Glamour, Exzentrik, Affären und Partys, das berühmte Happy Valley Set. Theo verliebt sich in die unerreichbare Sylvie und lässt sich mitreißen von der abenteuerlichen Welt, wo scheinbar alles möglich ist.
Als Theo nach seinem Studium in England nach Kenia zurückkehrt, ist nichts wie zuvor. Das Land hat sich verändert, und er sich auch. Sein Vertrauen in die Freunde und ihre kleine Welt inmitten des kolonialen Afrika bekommt Risse – und die Lage wird zunehmend bedrohlich.

Meine Meinung:
Zur Autorin:
Kat Gordon, hat mich beim Lesen mit ihrem Afrika Roman, geradezu verzaubert, alles ist sehr bildhaft geschildert, man riecht, sieht und schmeckt Afrika, die weite Landschaft in ihrem flirrenden Licht. Ihr Schreibstil ist klar, kraftvoll und sehr mitreißend, sie nimmt uns mit auf die reise nach Kenia und in die zwanziger Jahre. Die Worte scheinen Kat Gordon beim schreiben nur so aus der Feder zu sprudeln. Alles ist sehr Authentisch, besonders die zwanziger Jahre und das Leben in Kenia werden wieder gespiegelt. „ The Happy Valley Set“ , wie es leibt und lebt, zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte. Ihre Protagonisten sind sehr facettenreich heraus gearbeitet und auch deren einzelne Charaktere. Ein Roman voll von Liebe, Missgunst, Neid, wahren und falschen Freunden. Die Figuren besonders Theo sind auf der Reise und Suche nach sich selbst.

Zum Inhalt:
Schon allein der Cover ist ein Hingucker und elegant gestaltet. Er gibt den Inhalt der Geschichte wieder, die Tiere und Pflanzen Afrikas, das Champagner Glas als Symbol für die „The Happy Valley Set“ Gesellschaft.
Es war schön, ergreifend, abenteuerlich und auch am Ende traurig, diese Geschichte zu lesen, sie ging unter die Haut. Es dreht sich hauptsächlich um den erst damals 15 Jährigen Theo, der mit seiner jüngeren Schwester Maud und seinen Eltern, den Boden Afrikas betritt. Wir begleiten die beiden bis zu ihrem Erwachsensein, und erleben mit ihnen so einiges. Schauen teilweise in tiefe Abgründe, erleben mit dem 15 Jährigen Theo der in eine Clique älterer und falscher Freunde gerät.
Sein Charakter ist am Anfang sehr zerrissen, ein Junger Mensch auf der Suche nach sich selbst, nach Geborgenheit und Anerkennung, die er zuhause bei seiner Mutter nicht findet. Eine Frau fand ich Egoistisch, kalt und Gefühlslos, nur mit sich selbst beschäftigt, die Familie scheint ihr gleichgültig zu sein. Maud dagegen ist ein Mädchen, das mit beiden Füßen auf dem Boden steht, sie weiß was sie will. Besonders für die belange der schwarzen tritt sie ein, für sie sind alle Menschen gleich. Aber auch sie vertraut sich in größter Not nicht der Mutter an. Aber die Geschwister sind immer für einander da, was ich an denen zwei bewunderte, sie gehen durch dick und dünn, selbst wenn es zum schlimmsten kommt, ist aufeinander verlass. Diese Geschichte ist so Gefühlvoll und einmalig, das jeder sie lesen sollte. Es ist Afrika Pur, man erlebt die Einheimischen mit ihren Sorgen, die versnobte weise Gesellschaft und erlebt mit ihnen, Drogen, Sex und Alkohol Exzesse.

„ Afrika Pur, Elegant , spannend und Einfühlsam erzählt“

Veröffentlicht am 14.05.2018

Unter der Sonne Afrikas

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„Kenia Valley“ von Kat Gordon ist eine vielschichtige Erzählung, ein Coming of Age Roman vor historischem Hintergrund. Ich lese besonders gerne Geschichten, die in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts ...

„Kenia Valley“ von Kat Gordon ist eine vielschichtige Erzählung, ein Coming of Age Roman vor historischem Hintergrund. Ich lese besonders gerne Geschichten, die in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts angesiedelt sind, und meine liebste Perspektive ist die des Ich-Erzählers. Daher passt „Kenia Valley“ genau in mein Beuteschema ...



Worum geht’s ?

- Die Familie Miller zieht von Schottland nach Kenia, welches in den 1920er Jahren noch eine britische Kolonie ist. Die weiße Oberschicht führt ein privilegiertes Dasein voller Dekadenz. Dieses Leben fasziniert den Teenager Theo Miller, während seine Schwester Maud nicht ganz so euphorisch ist. Theo ist selig, als er in den inneren Kreis des Happy Valley Set vordringen kann. Jeunesse dorée! Die amerikanische Erbin Sylvie und ihr Ehemann Freddie, der mit Sylvie die bestmögliche Partie gemacht hat, machen es Theo aber auch nicht schwer; sie pfeifen auf bürgerliche Moralvorstellungen. Theos Vater ist für den Ausbau der Eisenbahn im kolonialen Kenia verantwortlich, während sein Sohn dem süßen Nichtstun frönt. Nur widerwillig kehrt Theo für sein Studium nach Schottland zurück, und es bleibt bei einem vergleichsweise kurzen Intermezzo,denn der junge Schotte kann es kaum erwarten, wieder kenianischen Boden betreten zu können.

Doch bei seiner Rückkehr ist nichts mehr so, wie es war …



„Kenia Valley“ fand ich klasse. Ich interessiere mich für Geschichte, und dieses Drama ist mehr als schnöder Afrikakitsch. Ein Teil der britischen Historie wird abgebildet, auch die faschistische Bewegung, die in Großbritannien jedoch nie die Oberhand gewann, wird tangiert.

Stilistisch ist der Roman ebenfalls gut gemacht. Die Figuren sind interessant, sie haben Stärken und Schwächen; manche sind keine Sympathieträger, andere entwickeln sich und wachsen über sich selbst hinaus.

Afrikas Minderheitsbevölkerung lebt, als gäbe es kein Morgen. Doch es ist ein Tanz auf dem Vulkan…



Fazit:



Kat Gordons Roman „Kenia Valley“ hat ganz klar die volle Punktzahl verdient. Die Geschichte hat mich berührt, die Figuren habe ich bewundert und gehasst. Der Roman ist keine trockene Abhandlung, vielmehr eine mitreißende Erzählung, in welcher menschliche Stärken und Schwächen analysiert werden. Die historisch-politischen Umwälzungen fungieren dabei als eine Art Katalysator. So soll ein gutes Buch sein. Sehr gerne empfehle ich „Kenia Valley“ zur Lektüre und zum Weiterlesen „Kolonialismus“ von Jürgen Osterhammel.