Drei Frauen, drei Träume ... und nicht alle davon können wahr werden
Hanna zieht Mitte der Siebzigerjahre nach Ost-Berlin, um eine Stelle beim Postamt im Fernsehturm anzutreten. Dort lernt sie Trudi und Babs kennen. Jede von ihnen hat ganz unterschiedliche Erwartungen und Hoffnungen für das Leben in der Großstadt.
Trudi, die erfahrenste und aufmüpfigste unter den Frauen, ist nach Ost-Berlin gekommen, um endlich einen Weg in die westliche Freiheit zu finden. Babs, die in einem kleinen Dorf aufgewachsen, ist leidet an Heimweh. Erst als sie auf den jugoslawischen Gastarbeiter Miro trifft, fühlt sie sich immer wohler.
Und Hanna lernt den rebellischen Musiker Peter kennen und fühlt sich von seiner offenen Art immer mehr angezogen. Doch mit seiner systemkritischen Einstellung gerät er ins Auge der Staatssicherheit. Kann die aufblühende Liebe das überstehen?
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„Aussicht auf ein neues Morgen“ handelt von drei Frauen, die im Ostberlin des Jahres 1976 ihre ersten Schritte als Erwachsene gehen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die drei Protagonistinnen haben ...
„Aussicht auf ein neues Morgen“ handelt von drei Frauen, die im Ostberlin des Jahres 1976 ihre ersten Schritte als Erwachsene gehen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die drei Protagonistinnen haben sehr unterschiedliche Charaktere und sind gut voneinander zu unterscheiden. Dennoch eint sie ihr Mut und ihre Neugier. Das gibt der Geschichte die nötige Würze. Mir gefiel auch, dass die Kapitel ehr kurzgehalten sind. So flog ich durch die Seiten. Jede der drei Frauen macht ihre Erfahrungen mit der Liebe und testet auch die Grenzen des Systems, in dem sie leben. Dadurch kommt auch eine leichte Spannung in die Geschichte. Wer einen kurzweiligen, historischen Roman sucht, ist hier richtig.
Eine Zeitreise in die DDR ist immer gut, diesmal geht es ins quirlige Berlin.
Mit Hanna, Trudi und Babs dürfen wir das Leben in Berlin kennenlernen. Während Trudi unbeschwert das Leben genießt sind Hanna ...
Eine Zeitreise in die DDR ist immer gut, diesmal geht es ins quirlige Berlin.
Mit Hanna, Trudi und Babs dürfen wir das Leben in Berlin kennenlernen. Während Trudi unbeschwert das Leben genießt sind Hanna und Babs erstmal vorsichtiger unterwegs.
Kati Stephans Schreibstil hat mir schon bei "Mauerträumen" gefallen und auch hier schafft sie es wunderbar die Unterschiedlichkeit der drei Freundinnen, aber auch ihre Freundschaft realistisch dar zu stellen.
Man kann wunderbar in die damalige Zeit und das Lebensgefühl eintauchen, auch wenn man natürlich immer wieder den Kopf über die ein oder andere "Regel" in der DDR schütteln kann.
Eine unterhaltsame Geschichte, über Freundschaft, Liebe und was das Leben für einen bereithalten kann.
Gelungen und damit auf jeden Fall eine Leseempfehlung!
Ost-Berlin Mitte der 1970er Jahre: Babs kommt aus einem kleinen Dorf nach Berlin, um ihre Arbeit als Postzustellerin anzutreten. Ebenso wie Hanna, die im Postamt am Fernsehturm eine neue Arbeitsstelle ...
Ost-Berlin Mitte der 1970er Jahre: Babs kommt aus einem kleinen Dorf nach Berlin, um ihre Arbeit als Postzustellerin anzutreten. Ebenso wie Hanna, die im Postamt am Fernsehturm eine neue Arbeitsstelle gefunden hat. Beide haben große Träume, und sie hoffen, diese in der Großstadt verwirklichen zu können. In einer Plattenbausiedlung bekommen sie in einer 2-Raumwohnung eine Unterkunft, zusammen mit der dort schon wohnenden Trudi. Die drei jungen Frauen werden schnell zu Freundinnen, die alles miteinander teilen.
Kati Stephan schreibt hier eine sehr fesselnde und gefühlvolle Geschichte über Hoffnungen und Träume in einer vom Staat total überwachten Gesellschaft. Mit ihrer bildhaften Schreibweise lässt sie den Leser schnell in die Handlung eintauchen. Sie hat die einzelnen Charaktere sehr detailliert und lebensecht beschrieben. Die kurzen Kapitel sind jeweils abwechselnd einer der Protagonistinnen gewidmet, so dass ich Einblick in ihre Gedanken-und Gefühlswelt bekam.
Durch interessante Ereignisse und Wendungen bleibt die Geschichte sehr spannend, und so musste ich das Buch auf einen Rutsch lesen. 4 Sterne und eine Leseempfehlung.
„Ah! Neue Post-Mädchen!“ (S. 11) Im Spätsommer `76 zieht Hanna aus Greifswald nach Berlin, um im Postamt am Fuß des Fernsehturms zu arbeiten. Die Zustellerin Babs stammt aus einem Dorf in Thüringen und ...
„Ah! Neue Post-Mädchen!“ (S. 11) Im Spätsommer `76 zieht Hanna aus Greifswald nach Berlin, um im Postamt am Fuß des Fernsehturms zu arbeiten. Die Zustellerin Babs stammt aus einem Dorf in Thüringen und will mit ihrer neuen Stelle vor allem ihrer Mutter entkommen, für sie sie immer noch die Nachzüglerin und nicht die erwachsene Frau ist. Sie teilen sich ihre Wohnung in einem Frauenwohnheim im Plattenbau in Hohenschönhausen mit Trudi, die schon länger im Ministerium für Post- und Fernmeldewesen als Schreibkraft arbeitet und fast alles machen würde, um in den Westen zu kommen.
„… ich bin gern die Beobachterin. Ich mag es, mir die Dinge von außen anzuschauen. Ich stehe nicht so gern im Mittelpunkt.“ (S. 54) Hanna ist die Stillste von ihnen. Sie zieht gern mit ihrer Kamera durch die Stadt und fotografiert alltägliche Szenen, die das Leben ungeschönt zeigen. Ihre Mutter war Lehrerin, hat sich aber nicht an den staatlich verordneten Lehrplan gehalten und Berufsverbot bekommen. Darum tut Hanna alles, um nicht aufzufallen. Doch dann lernt sie Peter kennen, der tagsüber als Fahrstuhlführer im Fernsehturm arbeitet und abends als Musiker auftritt. Als Wolf Biermann aus der DDR ausgewiesen wird, bezieht er dazu Stellung und gerät ins Visier der Stasi.
Babs ist schlagfertig, aber immer noch ungeküsst, weil ihre Brüder sehr gut auf sie aufgepasst haben. Trotzdem vermisst sie ihre Familie und die Natur sehr. Sie verguckt sich in den jugoslawischen Gastarbeiter Miro, obwohl ihr sein Umfeld und Umgang nicht gefallen. Aber er sorgt dafür, dass sie ihr Heimweh vergisst.
Trudi hatte es nicht immer leicht, deswegen nimmt sie sich jetzt einfach, was sie will. Sie zeigt den „Neuen“, was man in Berlin alles erleben kann. Dafür lernt sie von ihnen, was echte Freundinnen sind und dass diese sogar eine Familie ersetzen können. Und sie hat eine Liebelei mit ihrem Vorgesetzen, der dafür ihre schlampige Arbeitsmoral deckt. Aber dann wird sie enttäuscht und ein geheimnisvoller Fremder macht ihr ein verlockendes Angebot.
„Wie sich herausgestellt hat, kann jeder zum Verräter werden.“ (S. 198)
Kati Stephan erzählt in ihrem neuen Roman von drei jungen Frauen in der DDR, die der Enge ihres bisherigen Lebens entkommen wollen. In Berlin ist alles etwas bunter und vielfältiger, ein kleines bisschen freier, aber auch gefährlicher, weil die Stasi noch genauer hinsieht, ob jemand mit dem Klassenfeind paktiert. Alle drei geraten sie in Versuchung bzw. den Verdacht, das zu tun.
Wie schon in ihrem Roman „Mauerträume“ lässt sie die Zeit und das Lebensgefühl wieder auferstehen. Ich konnte mich gut in Hanna und Babs hineinversetzen, in die Spannung, wenn eine völlig neuer Lebensabschnitt beginnt. Mir gefällt, wie sich die drei unterschiedlichen Frauen und ihre Freundschaft entwickeln, wie sie noch erwachsener und abgeklärter werden.
Eine fesselnde Geschichte übers Erwachsenwerden, Freundschaft, Verlieben und Träumen in einem Land, das seine Bewohner reglementiert und überwacht hat.